DFG-VK gegen Wiedereinführung von Dienstpflicht

Die DFG-VK Oberpfalz lehnt die Forderungen nach einer allgemeinen Dienstpflicht ab, erinnert an das Verbot im Grundgesetz und fordert eine Investition in zivile Konfliktlösungen. Sie argumentieren, Zwangsdienst sei keine Lösung für Bundeswehr-Personalprobleme und beraten Kriegsdienstverweigerer.

Symbolbild: OberpfalzECHO/David Trott

Die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Bezirksgruppe Oberpfalz hat sich klar gegen die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht positioniert. Diese Forderung, die kürzlich von einigen Bundes- und Landespolitikern erhoben wurde, wird von der Organisation entschieden zurückgewiesen.

Geschichtliche und rechtliche Bedenken

Die DFG-VK betont, dass sowohl die leidvollen Erfahrungen aus der NS-Zeit, weshalb die Dienstpflicht im Grundgesetz verboten ist, als auch die Bestimmungen der Europäischen Menschenrechtskonvention einer allgemeinen Dienstpflicht entgegenstehen. „Nur weil die Bundeswehr Personalprobleme hat, sollen alle jungen Menschen mit einem Zwangsdienst bestraft werden. Das lehnen wir deutlich ab“, erklärt Harald Frister, stellvertretender Sprecher der Friedensgesellschaft Oberpfalz. Die Organisation kritisiert auch, dass sozialen Verbänden keine jungen Menschen zur Verfügung gestellt werden sollen, die lediglich durch Zwang zu Dienstleistungen in der Pflege oder anderen Bereichen verpflichtet werden.

Junge Menschen und die Bundeswehr

Die aktuelle Politik sollte nach Ansicht der Friedensorganisation akzeptieren, dass junge Menschen keine Kriegsteilnahme wollen und sich dementsprechend nur wenige freiwillig bei der Bundeswehr melden. „Schon jetzt melden sich junge Männer bei uns, die vorsorglich den Kriegsdienst verweigern wollen“, fügt Frister hinzu. Junge Menschen wünschen sich demnach weder zu töten noch getötet zu werden.

Forderung nach zivilen Konfliktlösungen

Statt eines neuen Wettrüstens und einer verdeckten Wiedereinführung der Wehrpflicht plädiert die DFG-VK für stärkere Investitionen in zivile Formen der Konfliktbearbeitung. Eine diplomatisch und zivil ausgerichtete Friedensordnung in Europa sei das Ziel der Organisation. Auch bietet die DFG-VK Beratungen für diejenigen an, die den Fragebogen zum Wehrdienst verweigern möchten.

Die Diskussion um die Dienstpflicht bleibt in der Oberpfalz und in ganz Deutschland ein heißes Eisen, bei dem viele verschiedene Meinungen und Interessen aufeinandertreffen. Ob sich die Wehrpflicht letztendlich durchsetzt, wird die Zukunft bringen.

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