Die jungen Startup-Engel: Oberpfalz als Gipfel der Innovation

Weiherhammer. So jung und schon so Oberpfalz: Die nächste Generation der Engels denkt in Gipfeln. Pauline, Julian und Thomas Engel wollen mit dem ersten DENK.summit am 10. Juli eine innovative Startup-Euphorie „dahoam“ entfachen. Der besten Gründer-Idee winken 15.000 Euro.

Ein Löwe als Stargast beim DENK.summit in Weiherhammer. Foto: LUCE-Stiftung

Think big – denk groß: Der Slogan, der einmal die Wirtschaft Neuseelands ankurbeln sollte, passt auch zum DENK.summit am 10. Juli im Innovision Center in Weiherhammer. Ausgedacht haben sich den Event unter dem Motto „We move Oberpfalz – wir bewegen die Oberpfalz“, die nächste Generation der Unternehmer-Familie Engel – mit Unterstützung von Severin Hirmer, Projektleiter der „Lars und Christian Engel“-Stiftung (LUCE).

Löwen-Investor in der Jury

„Das Ziel ist eine qualitativ hochwertige Veranstaltung mit Speakern, die eine gewisse Anziehungskraft haben“, erklärt DENK.summit-Organisator Thomas Engel, der sich auf der Zielgeraden seines Wirtschaftsstudiums in Italien befindet. „Außerdem sitzt Höhle-der-Löwen-Investor Tillman Schulz in der Jury und spricht beim gemeinsamen Abendessen eine Keynote.“

„Wenn man die Oberpfalz mit Ballungszentren wie München vergleicht“, beschreibt Julian Engel, der ebenfalls ein Wirtschaftsstudium ins Auge fasst, die Ausgangslage, „sind ländliche Regionen in puncto Gründungen schon noch schwächer.“ Deshalb wolle man ein regionales Netzwerk aufbauen, damit sich Start-ups mit etablierten Unternehmen vernetzen können.

Coole Location für cooles Start-up-Event: Der DENK.summit findet im Innovision-Center statt. Bild: LUCE-Stiftung

Halbe Miete, gleicher Lohn

Wenn die Gründer dann mal so richtig durchstarten, müssen sie die nächste Hürde meistern: den Fachkräftemangel. „Bei uns an der Uni gibt es viele Startup-Projekte“, sagt Wirtschaftsstudentin Pauline Engel, „wenn sie das Unternehmen dann am Markt etabliert haben, wird die Not immer größer.“ Das Gründungsverhalten sei zwar heute ein anderes, als bei der aus der Not geborenen Gründerwelle in den 1990er Jahren, meint Julian Engel: „Die Strategie ist oft, innovative Lösungen marktfähig zu machen – viele verkaufen anschließend das Startup.“

Dennoch, ein attraktiver Arbeitsmarkt sei hilfreich, weiß auch Severin Hirmer: „Ich bin selber Landkreis-Bürger, „meine Kumpels aus München haben einladende Plakate der NEW-Kampagne in München gesehen und sind deshalb zum Zoigl-Trinken gekommen.“ Man habe es geschafft, das Denken über die Oberpfalz zu relativieren. „Man nimmt wahr, dass es nicht nur eine traumhafte Landschaft bei uns gibt, sondern auch Global Player mit attraktiven Jobs.“ Und das bei dramatisch günstigeren Lebenshaltungskosten als in den Ballungszentren.

Meine Kumpels aus München haben einladende Plakate der NEW-Kampagne in München gesehen und sind deshalb zum Zoigl-Trinken gekommen. Severin Hirmer, LUCE-Stiftung

Attraktion auch für internationale Studenten

Unternehmen, die es sich leisten können, gründen Ingenieursschulen im Niger, um dem Fachkräftemangel Herr zu werden. Inzwischen ist aber auch die OTH Amberg-Weiden, die den DENK.summit aktiv unterstützt, nicht nur Heimat Nordoberpfälzer Studierender: „Seit Einführung englischsprachiger Studienangebote der Weiden Business School kommt der akademische Nachwuchs inzwischen aus aller Herren Länder zu uns“, freut sich Hirmer. Bleibt zu hoffen, dass sie hier auch heimisch werden – zum Nutzen der Oberpfalz, die sich mit ihrer Hilfe wirtschaftlich weiterentwickeln kann.

Die drei Engels jedenfalls gehen da mit gutem Beispiel voran: „Ihr seid ja waschechte Oberpfälzer“, sagt Hirmer über das Trio. „Wir werden auf jeden Fall unseren DENK.summit in den nächsten Jahren weiterentwickeln“, verspricht Thomas Engel. „Als wachsendes, jährlich wiederkehrendes Event mit mehr Speakern, vielleicht über zwei Tage und kleineren, branchenspezifischen Veranstaltungen daneben.“

Speed-Dating mit der eigenen Karriere

Die Auftaktveranstaltung unter dem Dach der LUCE-Stiftung vereint ein vielschichtiges, ganztägiges Programm – vom „Meet and Greet“ von Schülern und Studenten mit Machern der Region bis zur ausgelassenen Party:

  • 12 Uhr: Auftakt zur DENK.career: „Schüler und Studenten können sich hier frei mit Unternehmern und Personalchefs austauschen“, schildert Pauline Engelden Ablauf. „Unsere Premium-Partner werden wohl auch ein Speed-Dating und Workshops anbieten.“
  • Studenten bekommen übrigens mit dem Rabattcode UNI2023 vergünstigte Tickets.
  • 15 Uhr: Start des DENK.summit mit den Speakern
  • Frederick Roehder, Startup-Gründer und Co-Founder von Contorion: Sein Online-Unternehmen hat er für einen dreistelligen Millionenbetrag verkauft.
  • Johannes Plaum: Der Abteilungsleiter bei Airbus Helicopters spricht über aktuelle Forschungsthemen wie klimaneutrales und autonomes Fliegen sowie Digitalisierung.
  • Vanessa Weimann, Managerin für Unternehmensentwicklung bei Vindelici Advisors: Die promovierte Absolventin des Instituts für Familienunternehmen der Universität Witten/Herdecke legt ihren Fokus auf globale Transformationsprojekte in Unternehmen des eigentümergeführten Mittelstands.
  • 18 Uhr, Startup-Pitch: „Für den Gründer-Wettbewerb können sich Startups aus allen Branchen bewerben“, lädt Julian Engel zum Mitmachen ein. „Wir wollen die ganze Region abholen, da ist für jeden was dabei.“ Allerdings müssen die Bewerber anspruchsvolle Kriterien erfüllen: „Da ein Preisgeld von 15.000 Euro winkt, sollten mindestens zwei Gründer an Bord sein, die eine minimal funktionsfähige Iteration eines Produkts und erste Kundeninteressen nachweisen.“ Die acht besten Bewerber dürfen fünf Minuten Lust auf ein Investment machen.
  • 20 Uhr Networking Dinner mit bayerischen Tapas und launiger Keynote von Tillman Schulz für geladene Gäste – danach „eine unvergessliche After-Party“ …

Anlass zur Freude gibt auch die wachsende Zahl prominenter Unternehmen, die das Event unterstützen: „Bisher sind 20 Partner und Premium-Partner an Bord“, sagt Severin Hirmer von der LUCE-Stiftung, „wie das bayerische Finanzministerium, der Landkreis Neustadt, die Ziegler Group, Novem und BHS.“ Er rechne zum Schluss mit 30 Unterstützerfirmen.

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