Die Silberhütte ist ein Eldorado nicht nur für Skilangläufer

Silberhütte. Die Region Silberhütte ist ein Paradies für Wanderer, Walker, Radfahrer und – vor allem – Skilangläufer.

50 Kilometer umfasst das Loipennetz im Skilanglaufzentrum Silberhütte. Die Strecken eignen sich sowohl für Profis als auch für Anfänger. Foto: Skilanglaufzentrum
50 Kilometer umfasst das Loipennetz im Skilanglaufzentrum Silberhütte. Die Strecken eignen sich sowohl für Profis als auch für Anfänger. Foto: Skilanglaufzentrum
Auch Wanderer finden auf der Silberhütte ideale Voraussetzungen für sportliche Betätigung oder einen ausgiebigen Spaziergang. Foto: Udo Fürst
Auch Wanderer finden auf der Silberhütte ideale Voraussetzungen für sportliche Betätigung oder einen ausgiebigen Spaziergang. Foto: Udo Fürst
Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Foto: OberpfalzECHO/David Trott
Aller Anfang ist schwer: Anfänger im Langlaufzentrum Silberhütte. Foto: Udo Fürst
Aller Anfang ist schwer: Anfänger im Langlaufzentrum Silberhütte. Foto: Udo Fürst
Der Aussichtsturm Rabenberg bei Havran auf tschechischer Seite ermöglicht einen atemberaubenden Blick über die Region. Foto: David Trott
Der Aussichtsturm Rabenberg bei Havran auf tschechischer Seite ermöglicht einen atemberaubenden Blick über die Region. Foto: David Trott
50 Kilometer umfasst das Loipennetz im Skilanglaufzentrum Silberhütte. Die Strecken eignen sich sowohl für Profis als auch für Anfänger. Foto: Skilanglaufzentrum
Foto: Udo Fürst
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Foto: Udo Fürst
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Vorsichtig und mit zittrigen Knien macht Gerlinde Weidenmeier ihre ersten Schritte auf den schmalen Brettern. „Gut so, setz auch deine Stöcke ein“, muntert sie Ehemann Günter auf. Die 45 Jahre alte Weidenerin steht zum ersten Mal in ihrem Leben auf Langlaufskiern. Entsprechend wackelig rutscht sie auf der kurzen, gewalzten Spur vor dem “Witron”-Aufwärmstüberl hin und her. Mit jedem Meter wird sie ein bisschen sicherer, auch weil es hier recht eben ist. Die Neu-Skiläuferin gehört eher zu den Ausnahmen im Skilanglaufzentrum Silberhütte (SLZ). Zum überwiegenden Teil drehen hier ambitionierte Sportler oder gar Profis ihre Runden.

50 Kilometer Loipe

Dennoch eignen sich die 50 Kilometer professionell präparierten, grenzüberschreitenden Loipen mit unterschiedlichen Profilen und Längen gleichermaßen für Anfänger und sportbegeisterte Familien wie für Fortgeschrittene und Leistungssportler. Sie alle können sich, ausreichend Schnee vorausgesetzt, auf sieben Klassik- und fünf Skatingloipen austoben. Das weiß nicht nur der mehrfache Olympiasieger, Weltmeister und Weltcupsieger Eric Frenzel, der dieses herrliche Fleckchen im nördlichen Oberpfälzer Wald für seine Trainingseinheiten nutzt, wann immer ihm das möglich ist.

Hoffen auf Frau Holle

Kaum lagen die ersten fünf Zentimeter Schnee, unternahmen nicht wenige Langlaufenthusiasten die ersten Schritte der Saison im Start-Zielbereich. Bis vor wenigen Tagen schienen sich auch über die Feiertage ideale Bedingungen für alle Skifans anzubahnen. Leider hat mittlerweile – wie so oft über Weihnachten – Tauwetter eingesetzt und den Schnee auch auf 850 Höhenmetern dahinschmelzen lassen. Aber im Lauf des Winters werden Frau Holle und vor allem die Schneekanonen des Fördervereins „Skilanglaufzentrum Silberhütte“ dafür sorgen, dass noch viele Langläufer auf ihre Kosten kommen.

Ein herrliches Fleckchen Erde: Das Skilanglaufzentrum Silberhütte im nördlichen Oberpfälzer Wald. Foto: OberpfalzECHO/David Trott

Biathlon mit dem Lasergewehr

Eine Besonderheit im Skilanglaufzentrum ist die moderne Biathlonanlage, geeignet für alle Altersgruppen. Der Laser-Schießstand ist völlig ungefährlich, erfordert aber für den Betrieb Fachpersonal. Die Technik ist dem Schießen mit echter Munition nachempfunden. Die 2014 gebaute Anlage kann von Einzelpersonen und kleinen Gruppen bis fünf Personen jeden Sonntag im Winter von 14 bis 16 Uhr genutzt werden (Anmeldung erforderlich unter der Telefonnummer 09635/1344).

Schutzhaus als Klima- und Naturverständniszentrum

Ein Wermutstropfen im ansonsten prächtig zubereiteten Menü Skilanglaufzentrum: Seit einigen Jahren steht die dortige Schutzhütte leer. Nach einigen vergeblichen Wiederbelebungsversuchen durch diverse Pächter hat mittlerweile die Stadt Bärnau das Gebäude vom Oberpfälzer Wald gekauft. Die will dort mit Unterstützung durch das Amt für ländliche Entwicklung und den Landkreis Tirschenreuth ein Klima- und Naturverständniszentrum realisieren.

Leider seit Jahren ungenutzt leerstehend: Das Schutzhaus Silberhütte. Foto: Udo Fürst
Leider seit Jahren ungenutzt leerstehend: Das Schutzhaus Silberhütte. Foto: Udo Fürst
Eine gute Alternative zur geschlossenen Schutzhütte: die Goldbachhütte auf tschechischer Seite. Foto: SLZ Silberhütte
Eine gute Alternative zur geschlossenen Schutzhütte: die Goldbachhütte auf tschechischer Seite. Foto: SLZ Silberhütte
Foto: Udo Fürst
Foto: SLZ Silberhütte

Einkehr in der Goldbachhütte

Als Ersatz für die fehlende Unterstell- und Aufwärmmöglichkeit hat der Förderverein Skilanglaufzentrum Silberhütte das von Witron-Gründer Walter Winkler gesponserte “Witron-Stüberl” direkt an der Loipe gebaut. Und auf tschechischer Seite lädt die Goldbachhütte zur Einkehr. Sie wird vom Skiklub Zlatý Potok in Zusammenarbeit mit dem Sportzentrum Silberhütte betrieben und ist ein idealer Zwischenstopp für alle Radfahrer, Touristen und Skilangläufer. Selbstverständlich führt auch eine der insgesamt zwölf Loipen des Langlaufzentrums zu diesem beliebten Treff. Ob Gerlinde Weidenmeier es schon bis dorthin schafft, ist zumindest fraglich. Aber bekanntlich macht ja Übung den Meister…

Der Förderverein Skilanglaufzentrum Silberhütte

Das Skilanglaufzentrum Silberhütte wurde 1976 vom Bayerischen Staatsforst in Regensburg initiiert. Es ging darum, den boomenden Skilanglauf auf ausgewählte Bereiche des Staatswaldes zu begrenzen. Der Bund, der Freistaat Bayern, die Landkreise Tirschenreuth und Neustadt, die Stadt Weiden, der Skigau Oberpfalz und die umliegenden Gemeinden schnürten das erforderliche Finanzpaket.

Förderverein 1982 gegründet

Der Förderverein Skilanglaufzentrum Silberhütte wurde 1982 gegründet, um die Sport- und Freizeitanlage finanziell und organisatorisch zu unterstützen. Er hat mit seinen Initiativen den grenzüberschreitenden Tourismus angeschoben und die Sport- und Freizeitmöglichkeiten für die Bevölkerung und Schulen in der Region nachhaltig verbessert. 
Die Beschneiungsanlage, das Funktionsgebäude und ein moderner Fuhrpark sind Voraussetzungen, um das touristische Potenzial der Region am Grenzkamm weiter auszuschöpfen. Heute kann die Anlage ganzjährig genutzt werden. Neben den grenzüberschreitenden Rad- und Wanderwegen und Loipen gibt es Winter/Sommerbiathlon und Nordic-Walking-Möglichkeiten.

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