Digitale Gewalt gegen Frauen: Tag der Kriminalitätsopfer am 22. März

Nordoberpfalz. Am 22. März, dem Tag der Kriminalitätsopfer, steht die Prävention digitaler Gewalt, vor allem gegen Frauen, im Mittelpunkt. Frauen sind zunehmend von digitalen Übergriffen betroffen. Ein Infostand in Eschenbach ist diesem Thema gewidmet.

Digitale Gewalt gegen Frauen nimmt zu. Bild: Pixabay

Digitale Gewalt, ein wachsendes Problem vor allem für Frauen, steht im Mittelpunkt des diesjährigen “Tags der Kriminalitätsopfer” am 22. März. Der WEISSE RING, eine Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer und ihre Familien, hebt diesen Tag besonders hervor. Der Verein legt seinen Schwerpunkt auf Aufklärung und Prävention digitaler Gewalt.

Digitale Gewalt trifft häufig Frauen

“Partnerschaftsgewalt betrifft nicht nur den analogen Raum, auch online können (Ex-)Partner oder (Ex-)Partnerinnen sehr viel Schaden anrichten. Und wie wir alle wissen, vergisst das Internet nie”, erklärt Josef Wittmann, Leiter der Außenstelle Weiden, Neustadt, Tirschenreuth. Dieses alarmierende Phänomen zeigt sich in diversen Formen: von Stalking mittels digitaler Überwachungstechniken bis hin zum Missbrauch der Identität in sozialen Medien. Besonders verheerend ist das anonyme Veröffentlichen intimer Fotos.

Der WEISSE RING setzt auf Prävention: “Wir wollen aufklären und ansetzen, bevor etwas passiert”, so Wittmann. Dazu gehört das Bewusstmachen, dass das Teilen von Passwörtern oder intimen Fotos, auch innerhalb einer Partnerschaft, Risiken birgt. Eine Studie der TU München und HateAid zeigt zudem, dass politisch engagierte Frauen überproportional häufig von digitaler Gewalt betroffen sind.

Infostand in Eschenbach

Der WEISSE RING nimmt den “Tag der Kriminalitäsopfer” am 22. März zum Anlass, um mit einem Infostand im Edeka-Markt Eschenbach von 10 Uhr bis ca. 14 Uhr zu informieren. Diese Initiative ist Teil eines langjährigen Engagements, welches seit 1991 besteht, um das Bewusstsein für Opferbelange in Deutschland zu stärken und praktische Hilfen anzubieten.

Bundeslagebild zeigt ernüchternde Zahlen

Das Bundeskriminalamt stellte fest, dass 62,3 Prozent der Opfer digitaler Gewalt weiblich sind. Die Palette der Delikte reicht von Cyberstalking bis hin zu Cybergrooming. Besonders erwähnenswert ist laut Wittmann, dass das ungewollte Erhalten von intimen Bildern rechtliche Konsequenzen haben kann und betont: “Das ist demokratiegefährdend und zeigt, wie wichtig es ist, auf das Thema aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren.”

Information und Hilfe am Tag der Kriminalitätsopfer

Der “Tag der Kriminalitätsopfer” soll Aufmerksamkeit für Menschen erzeugen, die durch Kriminalität und Gewalt geschädigt wurden. Er dient der Informationsvermittlung zu Prävention, Schutz und bietet praktische Hilfen. Der WEISSE RING, gegründet 1976, unterhält ein Netz von rund 3.000 ehrenamtlichen, professionell ausgebildeten Opferhelferinnen und -helfern in bundesweit 400 Außenstellen und ist eine wichtige Anlaufstelle für Betroffene geworden.

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