Drucktechnik in vielfältigen Formen

Weiherhammer. Der Künstler Otto Dünne zeigt verschiedene Herstellungsarten von Druck-Grafiken. In einer eher kleineren Nische dieser nicht alltäglichen Kunst-Art erfahren die Besucher der Ausstellung mehr über den hohen Zeitaufwand und die vielen dafür benötigten Gerätschaften.

Ein tönernes Empfangskomitee begrüßt die Besucher. Foto: Gerhard Müller

Diesmal konnte Christoph Helms, Chief Technology Officer bei der BHS in Vertretung der Hausherren Lars und Christian Engel über 100 Gäste im Lifecycle Building begrüßen. Gerade die Nähe der Kunst-Art zu den Regeltätigkeiten bei den täglichen Arbeitsprozessen innerhalb der BHS sei bemerkenswert. Die vielen vergleichbaren Fertigungsschritte auf den Gebieten von Prägung und Druck mit Riffelwalzen der BHS und der Benutzung der Druckplatten durch den Künstler sind nicht von der Hand zu weisen.

Auch die in den Räumlichkeiten ausgestellten Materialien und Maschinenteile ließen gewisse Zusammengehörigkeiten zwischen Arbeit und Kunst erkennen. Das passende Ambiente dafür hatte wieder einmal Eventmanagerin Christine Schmid geschaffen. Mit ihrem Team sorgte sie mit der Anordnung der Präsentationsmöglichkeiten der Kunstwerke für ein Wohlgefühl, das bei allen durch den Raum schlendernden Besuchern unverkennbar war.

CTO Christoph Helms eröffnet mit Petra Vorsatz, Christine Schmid, und Otto Dünne (v. re.) die Vernissage. Foto: Gerhard Müller

Individuelle Weihnachtskarte vom Künstler

Petra Vorsatz, ehemals Kulturamtschefin in Weiden, schilderte als Laudatorin ihre Vorfreude auf die jährliche Weihnachtskarte von Otto Dünne. „Was hat sich sein wacher Geist in diesem Jahr ausgedacht?“. Seine wunderbaren Radierungen fußen auf einer Technik, die bereits in der Renaissance Anwendung fand. Dort wurden insbesondere Beschläge von Waffen mittels Ätztechniken mit filigranen Motiven versehen. Auch sei das Zusammensetzen von vielen kleinen Dingen zu einem großen Werk ein Zeichen der außergewöhnlichen Kreativität bei der vom Künstler ausgestellten Arbeiten. Dabei ist die Verwendung von qualitativ hochwertigem Papier eine Voraussetzung für das Gelingen eines Werkes.

Kunst – Druck – Arbeit – eine gelungene Symbiose. Foto: Gerhard Müller

Verarbeitung eines großen Schatzes vielfältiger Impressionen

Otto Dünne, künstlerisch tätig seit 2000 und ab 2008 Mitglied im Oberpfälzer Kunstverein, setzt sich schwerpunktmäßig mit Präge-, Hoch- und Tiefdruck auseinander. Eine große Artverwandtschaft hierzu hat der Linolschnitt und -druck, der vielen der Besucher aus ihren eigenen Erfahrungen im Kunstunterricht in der Schule in Erinnerung geblieben ist. Natürlich haben sich die Technologien bei der Herstellung der Hoch-, Tief- und Prägedruckmaterialien im Laufe der Jahre weiterentwickelt.

Die gewachsene maschinelle oder materielle Unterstützung hat den menschlichen Arbeitsaufwand kleiner werden lassen, jedoch sind für die aufwendigen Techniken noch immer bis zu 30 Arbeitsschritte nötig, um einen guten Kunstdruck entstehen zu lassen. Dabei wird jede Technik nur so gut wie das dadurch erzielte Ergebnis bleiben, das Einbringen der Seele der Werke bleibt beim Fertiger der Werke. Die Impressionen, die er aus Landschaften in Portugal oder La Palma oder bei der Betrachtung einer afrikanischen Holzmaske gewann, versteht er auf seine Weise so aufzuarbeiten, dass immer wieder Neugier über die Entstehung der Exponate geweckt wird. Diese lassen die Verarbeitung seiner feinsinnigen Beobachtungen und die offenen Augen beim Weg durch seine Welt, verbunden mit einem gewissen Humor bei der Betitelung seiner Arbeiten erkennen.

Blechbläser ein wertvoller Teil des Programms

Neben den visuellen Eindrücken sorgte eine Abordnung der Stadtkapelle Grafenwöhr für eine stimmungsvolle musikalische Umrahmung. Deren Leiter Hans Rettinger, ein langjähriger Arbeitskollege von Otto Dünne, hat sich auf dessen Anfrage nicht lange um Unterstützung bitten lassen. Das mitwirkende Bläserensemble hat mit der Darbietung der passenden Musikstücke die gesamte Veranstaltung sehr angenehm komplettiert.

Hans Rettinger (rechts) sorgt mit der Bläsergruppe der Stadtkapelle Grafenwöhr fürs musikalische Ambiente. Foto: Gerhard Müller

Die „Allerlei bunten Druck-Sachen“ sind zum 5. März jeweils von Montag bis Freitag tagsüber im Lifecycle Building zu besichtigen, zusätzlich stehen die Kunstwerke am Samstag, 22 Februar, von 15 bis 17 Uhr für eine Betrachtung zur Verfügung.

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