Eadepfl homma gestern g’hat, Eadepfl homma heit!

Früher gab es das Lied: “Eadepfl homma gestern g’hat, Eadepfl homma heit! Eadepfl homma dooch g’hat, waals uns so g’freit!” Frei übersetzt lautet der Text: “Kartoffeln stehen immer auf dem Speiseplan, was uns aber nichts ausmacht.” Das Lied stammt aus einer Zeit, wo Supermärkte und Gourmet-Tempel völlig unbekannt waren. Man begnügte sich mit dem Vorhandenen, was in der Oberpfalz seit Jahrhunderten die einzigartige und überaus gesunde Kartoffel war.

Nomen est omen: “Kartoffelpfalz”

Kein Begriff ist mit der Oberpfalz so eng verbunden, wie der Name der einzigartigen Knolle: Das Land im Nordosten Bayerns heißt landläufig auch “Eadepflpfalz”. Dabei wissen die wenigsten, dass die Feldfrucht keine heimische Pflanze, sondern ein Gewächs aus Südamerika ist. In Deutschland sollen angeblich die ersten Kartoffeln 1647 in nicht weit von hier, nämlich in Pilgramsreuth in der Nähe von Hof/Oberfranken angebaut worden sein.

Doch die Küche in der Oberpfalz ist weitaus vielfältiger als nur “Eadepfl alle Doch”. Das wissen vor allem die beiden Autorinnen des Buches “Großes Oberpfälzer Kochbuch” Melanie und Theresa Rauscher. Zwirl, Schoppala, Schornbladl – diese und viele andere traditionelle Gerichte bieten nämlich die Rauschers seit vielen Jahren im bäuerlichen Kulturzentrum „Klostermühle Altenmarkt“ am Stadtrand von Cham an. Hier wird leckere Küchengeschichte lebendig.

In diesem Buch zeigen die beiden Autorinnen, wie man mit einfachen einheimischen Grundzutaten abwechslungsreich und gesund kochen kann. Und vor allem, wie man es schafft, regionale Lebensmittel nachhaltig zu verwerten. Der Clou: Viele der Gerichte sind rasch zubereitet und erfordern keine großen Vorkenntnisse.

Die Autorinnen haben mehr als 200 Rezepte, Anregungen und Ideen – saisonal, regional niedergeschrieben. Alle ist gemeinsam: unglaublich guad!