Ehrentitel für Ex-Bürgermeister Kick trotz Kritik

Flossenbürg. Es war eine „schwere Geburt“, bis feststand: Hans Kick, Rathauschef von 2002 bis 2014, erhält die Ehrenbezeichnung „Altbürgermeister“. Mit Ausnahme von Christina Rosner (CSU) stimmten in der jüngsten Gemeinderatssitzung neben Bürgermeister Thomas Meiler alle anwesenden Ratsmitglieder zu.

Symbolbild: OberpfalzECHO/David Trott

Laut Meiler hatte die SPD-Fraktion den Antrag bereits am 26. September 2024 gestellt und in diesem die großartigen Leistungen des ehemaligen Bürgermeisters und Trägers des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland herausgehoben. „Hans Kick hat viele Meilensteine gesetzt“, zitierte Meiler aus dem Schreiben.

Allerdings bedauerte er, dass sich sein Amtsvorgänger nicht mehr in der Öffentlichkeit sehen lasse oder inzwischen bei Vereinen ausgetreten sei. „Ich habe zwar etwas Bauchschmerzen, werde dem Antrag aber selbstverständlich zustimmen“, versicherte Meiler, der hinwies, dass Kick den Ehrentitel annehmen werde.

Für Roman Schell war Kick „Vordenker und Brückenbauer“, der vieles in Flossenbürg bewirkt habe. „Ich bin froh, dass es solche Menschen gibt“, fasste der SPD-Ratsherr zusammen. Den Austritt bei Vereinen bedauerte zwar auch Birgit Neumann (FWG), sprach aber von einer großen Wertschätzung. „Er hat sehr viel geleistet.“

„Trotz Bauchschmerzen gilt es, die Leistung zu bewerten“

Respekt zollte dem ehemaligen Bürgermeister auch Peter Schmidt (CSU), auch in Bezug auf die Verantwortung im Amt. „Trotz Bauchschmerzen gilt es, die Leistung zu bewerten“, signalisierte er seine Zustimmung. Für eine solche konnte sich Christina Rosner absolut nicht durchringen. „Die Gemeinde stand mal kurz vor der Zahlungsunfähigkeit“, blickte sie auf die zu dieser Zeit „desolaten Finanzen“ zurück und sprach von einem „Fehlverhalten“ des damaligen Bürgermeisters. Dessen Nachfolger habe enorme Kraft aufgewendet, um die Finanzen wieder in Ordnung zu bringen. Für Rosner stand zusammenfassend, auch wegen Kicks Fehlens bei den Feierlichkeiten zum 1075-jährigen Bestehen Flossenbürgs, fest: „Es zeigt, dass einer mit der Gemeinde und den Menschen nichts zu tun haben will.“ Sie betonte aber: „Ich schätze ihn als Mensch, trenne aber zwischen Person und Amt.“ Rosners Fazit: „Ich werde nicht zustimmen.“

Der Austritt bei Vereinen war für Ulrich Krapf (SPD) kein Maßstab für die Bewertung von Kicks Leistungen. Außerdem sei dieser aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt geschieden. Schließlich bedauerte Krapf die öffentliche Behandlung wegen des Personenschutzes.

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