[Update] Massenkarambolage A93 – mehrere Schwerverletzte und Schaden im sechsstelligen Bereich

Pechbrunn/Mitterteich. Nach einer Massenkarambolage auf der A93 zwischen Pechbrunn und Mitterteich ist die Autobahn in beiden Richtungen gesperrt.

[Update] Fünf Verkehrsunfälle, 16 beteiligte Fahrzeuge, neun teils schwerverletzte Personen, Gesamtschaden über 250.000 Euro

Ein Graupelschauer mit Sichtweiten unter 200 Metern löste die gestrige Massenkarambolage aus. Folgendes ist passiert:

Ein Österreicher (27) verlor auf schneebedeckter Fahrbahn aus bislang ungeklärter Ursache die Kontrolle über sein Fahrzeug. Er kam ins Schleudern, dabei kippte sein Fahrzeug und überschlug sich. Am Ende lag der Pkw auf der rechten Fahrzeugseite entgegen der Fahrtrichtung auf dem rechten Fahrstreifen. Der Fahrer sowie sein Beifahrer (21) wurden durch den Unfall mittelschwer verletzt. Der Fahrer wurde mit dem Rettungshubschrauber in das Klinikum in Bayreuth transportiert, der Beifahrer kam mit dem Rettungswagen ins Klinikum Weiden. Am Pkw entstand Totalschaden in Höhe von circa 20.000 Euro.

Der Fahrer (62) eines VW Polo aus dem Raum Potsdam fuhr auf dem linken Fahrstreifen und bemerkte das verunfallte Fahrzeug. Er schaltete die Warnblickanlage ein und wollte gerade nach rechts fahren, um zum Helfen anzuhalten. Der Fahrer (51) eines nachfolgenden Audi aus Leipzig übersah den Verunfallten sowie den VW Polo. Er musste eine Notbremsung einleiten und nach links ausweichen. Dabei stieß er gegen das linke Heck des Polo und schob diesen in Richtung des rechten Fahrstreifens. Im Anschluss stieß er gegen die Mittelschutzplanke. Von dieser prallte er ab, drehte sich und touchierte den vor ihm fahrenden Kleintransporter Ford Transit eines Wiesauers (34) am Fahrzeugheck.

Der Fahrer des Audi wurde dabei mittelschwer verletzt und mit dem BRK in das Klinikum Weiden gebracht. Der VW-Fahrer wurde mit mittelschweren Verletzungen in das Krankenhaus Tirschenreuth eingeliefert. Der Fahrer des Ford blieb unverletzt. Es entstand sein Gesamtsachschaden in Höhe von rund 20.000 Euro, der Audi und der VW Polo mussten abgeschleppt werden.

Folgeunfälle durch Rückstau

Aufgrund der vorgenannten Verkehrsunfälle bildete sich ein Rückstau auf beiden Fahrstreifen. Mehrere Fahrzeuge auf dem rechten Fahrstreifen mussten stark abbremsen. Zuletzt ein VW Pritschenwagen gefolgt von einem portugiesischen Sattelzug.

Der darauf folgende Fahrer (45) aus Tschechien wich mit seinem Sattelzug unter eingeleiteter Notbremsung nach links aus, um ein Auffahren zu vermeiden. Bei diesem Fahrmanöver streifte er den stehenden Sattelzug des Portugiesen (47) und kam unmittelbar danach quer zur Fahrbahn zum Stehen. Dabei stieß er gegen das Fahrzeugheck des VW Pritschenwagens, der vom einem Offenburger (34) gelenkt wurde.

Durch den querstehenden Sattelzug wurden beide Fahrstreifen blockiert. Beide Sattelzugführer blieben unverletzt. Der Fahrer des VW Pritschenwagen wurde leicht verletzt ins Krankenhaus Marktredwitz eingeliefert. Alle drei Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden, die Sattelzüge waren zunächst zu entladen. Es entstand Sachschaden an den Fahrzeugen in Höhe von circa 70.000 Euro.

Während dieses Geschehens streifte ein auf gleicher Höhe auf dem linken Fahrstreifen fahrender Pkw Seat den ausweichenden Sattelzug und die Mittelschutzplanke leicht. Der Fahrer (18) aus Konnersreuth konnte sein Fahrzeug im Anschluss kontrolliert abstellen, wurde nicht verletzt und erlitt einen Schaden am Fahrzeug in Höhe von etwa 3.000 Euro.

Zwischen Mittelleitplanke und Sattelzug eingeklemmt

Unmittelbar nachdem der querstehende Sattelzug zum Stillstand gekommen war, konnte ein Mitterteicher (30) seinen Pkw Mercedes, mit dem er auf dem linken Fahrstreifen fuhr, nicht mehr rechtzeitig anhalten und blieb zwischen der Mittelschutzplanke und dem querstehenden Sattelzug stecken. Sekunden danach folgte ein Marktredwitzer (60) mit seinem Audi. Dieser prallte in das Fahrzeugheck des Mercedes, schob diesen durch die Engstelle und blieb selbst stecken. Der Fahrer des Audi sowie seine auf dem Beifahrersitz anwesende Ehefrau (60) wurden dabei schwerverletzt im Fahrzeug eingeklemmt. Sie mussten mit der Rettungsspreizschere aus diesem befreit werden. Im Anschluss wurde der Fahrer mit dem Rettungshubschrauber ins Klinikum Weiden sowie seine Ehefrau mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Der Fahrer des Mercedes blieb wie durch ein Wunder unverletzt. Er hatte sein Fahrzeug verlassen und stieg links über die dortige Schutzplanke. Beide Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden, es entstand Sachschaden in Höhe von insgesamt circa 60.000 Euro.

Während dessen hielt der Fahrer (69) eines BMW aus München auf dem rechten Fahrstreifen hinter dem portugiesischen Sattelzug an. Ein nachfolgender ungarischer Sattelzugführer (58) konnte sein Fahrzeug nicht mehr stoppen, fuhr auf den BMW auf und schob diesen auf den portugiesischen Sattelauflieger. Der BMW drehte sich mit dem Fahrzeugheck nach rechts und kam quer zur Fahrbahn zum Stehen. Der BMW-Fahrer erlitt dabei schwere Verletzungen, der Fahrer des Sattelzug wurde ebenfalls leicht verletzt. Beide kamen mit dem Rettungsdienst in das Klinikum Marktredwitz. 

Am Pkw entstand Sachschaden in Höhe von etwa 30.000 Euro, er musste abgeschleppt werden. Der ungarische Sattelzug musste mit einem Sachschaden von circa 10.000 Euro abgeschleppt werden.

Weitere Auffahrunfälle in Folge

Ein Sattelzugfahrer (39) aus Tschechien prallte in das Heck des ungarischen Sattelzugführers, blieb aber unverletzt. An seiner Sattelzugmaschine entstand Sachschaden in Höhe von etwa. 5.000 Euro.

Während der Unfallaufnahme durch die Beamten stieß der Fahrer (30) eines BMW aus dem Raum Selb am Stauende gegen das Fahrzeugheck eines Sattelzugführers (37) aus Rumänien. Beide Fahrzeugführer blieben unverletzt, der BMW musste abgeschleppt werden.

Am Einsatzort waren zwei Rettungshubschrauber sowie insgesamt 29 Fahrzeuge zur Rettung der Verletzten eingesetzt, davon 3 Notärzte sowie 8 Rettungswagen. 

Zahlreiche Rettungskräfte im Einsatz
Die Feuerwehren Waldershof, Marktredwitz, Wiesau, Mitterteich und Lengenfeld waren ebenfalls ehrenamtlich mit insgesamt 50 Mann in 22 Fahrzeugen vor Ort. Die BAB A 93 ist in beiden Fahrtrichtungen zwischen den Anschlussstellen Pechbrunn und Mitterteich-Süd seit etwa 13:45 Uhr gesperrt. Die Absperrung und Ausleitung wurde zunächst durch die eingesetzten Feuerwehren aufgebaut und im Anschluss durch die Autobahnmeisterei Windischeschenbach übernommen. Die Bergungsmaßnahmen der verunfallten Fahrzeuge sowie die Totalsperrung dauern derzeit noch an. Eine Fahrbahnreinigung nach ausgelaufener Betriebsstoffe sowie herumliegender Fahrzeugteile ist ebenfalls erforderlich. An den Schutzplanken entstand ebenfalls erheblicher Sachschaden.

Die Staatsanwaltschaft Weiden wurde in die Ermittlungen einbezogen. Ein Gutachter wurde zur Erstellung eines unfallanalytischen Gutachtens angefordert.

[Update] Mehrere Schwerverletzte 

Nach Informationen der ILS sollen mindestens vier Menschen schwer verletzt sein. Zwei Betroffene sind außerdem mittelschwer-, drei leichtverletzt. Die Patienten wurden in Krankenhäuser in Bayreuth, Weiden, Marktredwitz und Tirschenreuth gebracht. 

Angehörige haben außerdem drei unversehrte Unfallbetroffene in Mitterteich abgeholt. 

Die Rettungshubschrauber Christoph 20 und 80 waren neben 29 Rettungsdienstfahrzeugen im Einsatz. 

[Meldung: 13:58 Uhr]

Wie die ILS mitteilt, ist die A93 aktuell in beide Fahrtrichtungen komplett gesperrt. Gegen Mittag hat es zwischen den Anschlussstellen Pechbrunn und Mitterteich in Fahrrichtung Regensburg gekracht. Insgesamt 10 Fahrzeuge sollen beteiligt sein: fünf Autos und fünf Lkws. Näheres ist noch nicht bekannt. 

Laut Informationen der Integrierten Leitstelle Nordoberpfalz gibt es bis zu 10 Verletzte. Vor Ort sind acht Rettungswägen, ein Rettungshubschrauber, sechs Notärzte, 22 Feuerwehreinsatzfahrzeuge (aus Wiesau, MItterteich, Marktredwitz, Waldershof und Lengenfeld bei Waldershof) und ein Vertreter des Wasserwirtschaftsamts im Einsatz. 

Näheres in Kürze auf OberpfalzECHO.

* Diese Felder sind erforderlich.