Ein besonderer Meilenstein für das Kloster Speinshart

Speinshart. Bei Kaiserwetter wurde im Kloster Speinshart der Grundstein für eine großangelegte Allianz der bayerischen Hochschulen gelegt. Wissenschaftsminister Markus Blume verkündete den Start für ein Zentrum der Wissenschaft und Begegnung.

20230927 Staatsminister Markus Blume in Speinshart 2 Foto Martin Stangl
Der Vorsitzende des Vereins Universität Bayern Prof. Dr. Stefan Leible, Wissenschaftsminister Markus Blume und der Vorsitzende des Vereins Hochschule Bayern Prof. Dr. Walter Schober machen sich gemeinsam für Speinshart stark (von links). Foto: Martin Stangl

Großer Bahnhof in Speinshart, Abt Hermann Josef Kugler hatte extra strahlende Sonne und weiß-blauen Himmel bestellt. Das Who-is-Who der bayerischen Wissenschaft hatte sich gemeinsam mit dem Bayerischen Wissenschaftsminister Markus Blume im Klosterhof eingefunden, um einen besonderen Startschuss bekannt zu geben.

Spirituelles Kraftzentrum im Kloster

Hausherr und Abt Hermann Josef Kugler begrüßte im Festsaal des Klosters zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Wissenschaft. Als Vertreter der Bayerischen Staatsregierung führte Markus Blume die hochrangige Riege der Festgäste an. Ihn begleiteten die Vorsitzenden des Vereins Universität Bayern e. V. Prof. Dr. Stefan Leible und des Vereins Hochschule Bayern e. V. Prof. Dr. Walter Schober. Mit diesen beiden Persönlichkeiten sitzen alle Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in Speinshart an einem Tisch. Als Vertreter der Politik waren Landrat Andreas Meier, stellvertretender Bürgermeister Roland Hörl und als “spiritus rector” Landtagsabgeordneter Tobias Reiß anwesend.

Roboter begrüßt Wissenschaftsminister

Schon am Eingang zeigte sich ganz deutlich, was in Speinshart entstehen soll: Ein Roboter begrüßte Markus Blume herzlich. Dass der Roboter, dringend wissenschaftliche Unterstützung braucht, zeigten seine Schwierigkeiten mit dem Wort “Seinshart”, was zur allgemeinen Erheiterung betrug. Wesentlich weiter ausgereift war die Präsentation von Prof. Dr. Aldo Faisal, der mit seinen Studenten angewandte KI am Beispiel eines Gesundheitsprojektes erläuterte. Das Thema lautete “Behavioural Transcriptomics”.

20230927 Staatsminister Markus Blume in Speinshart 1 Foto Martin Stangl
Ein KI-Roboter erwartet den Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume am Eingang zum Kloster Speinshart. Foto: Martin Stangl

Feierlicher Startschuss im Klosterhof

Spannend wurde es dann im Klosterhof. Staatsminister Blume erläuterte Sinn und Zweck des wissenschaftlichen Ausbaus in Speinshart. Zunächst ging er auf die gelungene Symbiose von Kloster und Wissenschaft ein: “Klöster waren schon immer Orte, von denen geistige Höchstleistungen ausgingen. Dabei waren Klöster die Garanten, dass der wissenschaftliche Fortschritt auch eine menschliche Ausprägung bekommt. Werte und Wissenschaft sollen Hand in Hand gehen. Das wollen wir gerade hier in Speinshart auch erreichen.”

Als großen Vorteil wertete der Vertreter der bayerischen Staatsregierung die Ruhe und Abgeschiedenheit des Klosters: “Um das kulturelle Vermächtnis zu wahren und mit dem Aufbruch in die Zukunft zu verknüpfen, braucht es manchmal auch kontemplative Rückzugsorte für die Wissenschaft. Das finden wir in Speinshart in idealer Form, denn auch die Räumlichkeiten sind wie geschaffen dafür.”

Förderung durch den Freistaat Bayern

Wissenschaftsminister Blume betonte, dass Bayern mit seinen Fördermitteln für die Hochschulen an der Spitze aller Bundesländern liegt. “Aus dem Topf der Denkmalpflege sind in den letzten Jahren nach Speinshart bereits viele Millionen Euro geflossen.”

Um nun im Kloster ein dauerhaftes Begegnungszentrum für internationale Wissenschaftler einzurichten, versprach der Minister für den Betrieb jährlich eine Million Euro aus seinem Etat bereitzustellen. Dazu befindet sich eine Betriebs-GmbH bereits in der Gründungsphase. Im kommenden Jahr soll der Ausbau des Klosters für den Wissenschaftsbetrieb weiter vorangetrieben werden. Dafür erwartet Blume auch eine satte Beteiligung des Bundes.

Hochschulpräsidenten ziehen an einem Strang

Eine erfreuliche Einigkeit bewiesen Prof. Dr. Stefan Leible und Prof. Dr. Walter Schober: “Wir wollen erreichen, dass Speinshart in Bayern und Deutschland ein Mekka für das Thema ‘Künstliche Intelligenz’ wird: “Es muss eine Ehre sein, dass man nach Speinshart eingeladen wird”, so die Hochschulpräsidenten.

“Dabei hat der Wissenschaftsbetrieb in Speinshart bereits Fahrt aufgenommen”, berichtet die Geschäftsführerin der Internationalen Begegnungsstätte Kloster Speinshart (IBKS) Elisabeth Fichtner. Es gab schon ein Symposium zum Thema “KI und gesetzliche Vorgaben”. Die Teilnehmer kamen aus Thailand, Irland, Kanada, USA, Indien und vielen anderen Nationen. Demnächst gibt es Treffen zu den Themen “KI und Musik” bzw. “KI und Medizin”.

Tobias Reiß als Motor für Speinshart

Landtagsabgeordneter Tobias Reiß bezeichnete “Speinshart als meine Herzensangelegenheit.” Wissenschaftsminister Blume wusste von der Hartnäckigkeit des lokalen CSU-Parteikollegen zu berichten, nicht nur wenn es um Fördergelder geht. “Auf sein Drängen bin ich gerne – trotz meines vollen Terminkalenders – nach Speinshart gekommen.” Als Vorsitzender der Freunde & Förderer der Internationalen Begegnungsstätte Kloster Speinshart e.V. versprach er, weiterhin das nun gestartete Projekt eng zu begleiten und wenn nötig in München oder auch parteiübergreifend in Berlin Dampf zu machen.

* Diese Felder sind erforderlich.