OTH Amberg-Weiden
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Ein reich gedeckter Tisch für den Wolf

Grafenwöhr. Für den Beutegreifer Wolf ist der Tisch im Übungsplatz mit seinem großen Rotwildbestand reich gedeckt. Alte Tiere, schwache Hirsche und Kälber aber auch der geschützte Biber wurden durch den […]

Ein reich gedeckter Tisch für den Wolf

Grafenwöhr. Für den Beutegreifer Wolf ist der Tisch im Übungsplatz mit seinem großen Rotwildbestand reich gedeckt. Alte Tiere, schwache Hirsche und Kälber aber auch der geschützte Biber wurden durch den Wolf im Sperrgebiet schon gerissen. Vor kapitalen Hirschen hat auch der Wolf Respekt ebenso vor den Schafen, die am Westrand des Übungsplatzes weiden – und das hat seinen Grund.

Von Gerald Morgenstern

Wolf Grafenwöhr Übungsplatz Schafe
Markus Schreiner ist Schäfer mit Leidenschaft. Zwei Herdenschutzhunde, (vorne) ein Deutscher Schäferhund und ein Altdeutscher Hütehund halten Schafe und Ziegen in Schach und schützen auch vor dem Wolf. Foto: Gerald Morgenstern

Die Schafe und einige Ziegen genießen alle Schutzvorrichtungen, die auch dem „bayerischen Aktionsplan Wolf“ entsprechen. „Man muss damit leben und das Eigentum schützen“, ist die Auffassung des Schäfers Markus Schreiner. Der aus Niederbayern bei Straubing stammende Schäfer ist seit Sommer 2016 mit seinen rund 200 Tieren im Übungsplatz. Er weidet seine Tiere und betreibt vertraglichen Landschaftsschutz im westlichen Bereich des Übungsarals.

“Ich fühle mich von der Politik im Stich gelassen!”

Seit Aufkommen des Wolfes hat er sich 2017 zusätzlich zu den zwei Hütehunden zwei Herdenschutzhunde angeschafft. „Das LfU (Landesamt für Umweltschutz) hat zwar beraten aber nichts gezahlt“, klagt Schreiner, der sich von der Politik schon ein Stück allein gelassen fühlt. Die Rückkehr des Wolfes ist durchaus ein schwieriges Thema.

Ein Kangal und ein Owtscharka sichern zusätzlich zum Deutschen Schäferhund und Altdeutschen Hütehund die Herde und halten Schafe und Ziegen in Schach. „Die Hunde waren noch jung und nicht ausgebildet, bis zu 1.000 Euro kosten die mittelasiatischen Schutzhunde“, so der Schäfer. Dazu kommt der Unterhalt und erhöhte Aufwand. Auch der Zaun für die Pferche wurde erhöht, nachts wird ein Doppelzaun um die Herde gesteckt, darin patrouillieren die Hunde.

Wölfe Wolfspaar Übungsplatz Grafenwöhr
Ob die Hütehunde der Wölfe wegen anschlagen ist nicht sicher. Sicher aber ist: Bisher lassen diese beiden Wölfe die Schafe und Ziegen in Ruhe. Foto: Gerald Morgenstern

Schafe gut behütet – dank der Hunde

Die Hunde schlagen regelmäßig an. Ob es der Wolf ist, kann der Schäfer nicht bestätigen. Bislang ist in der gut behüteten Herde kein Tier durch einen Wolf zu Schaden gekommen. Anders als in den neuen Bundesländern oder in der Heide, die Schwerpunkte der Wolfspopulation sind und wo es immer wieder zu Schafsrissen kommt.

Grammer Solar
Grammer Solar

Markus Schreiner ist Schäfer mit Leidenschaft und lebt das ganze Jahr im Wohnwagen bei seiner Herde, jetzt im Winter will er zurück nach Niederbayern ziehen. Im Frühjahr geht’s zurück in den Übungsplatz und wieder mit dem Hundequartett zum Schutz seiner Tiere.