Einen fußgängerfreundlichen grünen Ortskern als Ziel

Trabitz. Vor zehn Jahren fiel der Startschuss zu den vorbereitenden Untersuchungen für die Schaffung eines identitätsstiftenden Ortskerns in Trabitz.

Der Meierhof begeistert den Ortsplaner Klaus Stiefler. Der Hof wird vielleicht das neue Herzstück des grünen Ortkerns. Foto: Bernhard Piegsa

Dessen Herzstück sollte der historische Meierhof sein, doch auch auf den Heindlweiher (Mühlweiher), das Bahnhofsumfeld und das Sportgelände richtete sich das Augenmerk von Ortsplanern und Gemeindeverantwortlichen. Nun stellte Architekt Klaus Stiefler dem Gemeinderat einen Rahmenplanentwurf für die künftige Ortsmittegestaltung vor.

Hierbei erinnerte er zunächst an das bereits Erreichte: den Dorfplatz mit Festhalle auf dem ehemaligen Sägewerksgelände, die Instandsetzung und Neunutzung des Meierhof-Hauptgebäudes („Memory“) und den Erwerb des Heindlweihers durch die Gemeinde. Im Fokus steht nun vor allem das übrige Meierhofgelände mit den vor rund 120 Jahren errichteten denkmalgeschützten Backsteinbauten, die Stiefler als einzigartige architektonische Kleinode bezeichnete.

Hierfür gelte es, eine langfristig gesicherte Nutzung zu gewährleisten. Das Gelände selbst solle durch ein Begrünungskonzept, die Freilegung des Triebwerkskanals und die Beseitigung der maroden Lagerhausscheune zu einem einladenden Erholungsort und Treffpunkt umgestaltet werden.

Weitere Verbesserungen werden geplant

Verbessert werden solle auch die Fußwegverbindung zwischen Ortskern und Sportgelände. Und zwar durch den Bau eines Gehwegs entlang des meierhofseitigen Randes der Hauptstraße und der Troglauer Straße oder durch einen Fußweg, der von der Hauptstraße durch den Meierhof-Innenhof zwischen den Backsteinbauten in Richtung Sportplatz verlaufe.

Die letztgenannte Option setze aber die Zustimmung der Naturschutzbehörden voraus, weil das Gelände zwischen Backsteinbauten und Sportplatz als Biotop ausgewiesen sei. Hauptstraße und Raiffeisenplatz sollten grundlegend neu gestaltet werden, indem die Hauptstraße vom Meierhof weg in Richtung Lagerhaus und frühere Raiffeisenbank verlegt werde. Auf diese Weise würde für einen Gehsteig parallel zur Hauptstraßennordseite Raum geschaffen, das jetzige Nebeneinander von Hauptstraße und Raiffeisenplatz-Straße entfiele.

Eine Verkehrsinsel zwischen Gemeindehaus und Meierhof würde nicht nur als Fußgänger Querungshilfe dienen, sondern auch geschwindigkeitsreduzierend wirken und gäbe den Nutzern der Omnibusse, deren Haltestelle dorthin verlegt werden sollte, mehr Sicherheit, weil die Busse nicht mehr überholt werden dürften. Dritte Bürgermeisterin Eva MayrhoferDötsch schlug vor, die Verkehrsinsel zwischen Kindertagesstätte und Sägeplatz zu bauen und so eine kurze und sicherere Wegverbindung vom Kindergarten zum Sägeplatz und Weiher zu schaffen.

Auch Abriss einer Schäune geplant

Durch den Abriss der unschönen Lagerhausscheune und den so entstehenden freien Blick auf das begrünte Meierhofgelände mit den Backstein- und Mühlengebäuden, so Klaus Stiefler weiter, würde der westliche Ortseingang repräsentativer gestaltet: „Ort und Gemeinde präsentieren sich schöner und einladender.“ Auch entstünde durch den Abbruch der Scheune Raum für Parkplätze, die zur Vermeidung von Bodenversiegelung mit Rasenpflaster belegt werden sollten.

Wie die Backsteinhäuser genutzt würden, stehe noch nicht fest, doch ließ Bürgermeisterin Carmen Pepiuk anklingen, dass es Ideen und Sondierungen gebe, die in einer der nächsten Ratssitzungen thematisiert würden. Für den Dorfplatz empfahl Stiefler die Bepflanzung einer Teilfläche am östlichen Rand mit einheimischen Gehölzen, unter denen Sitzbänke platziert werden könnten, und für den Mühlweiher einen Rundweg auf dem Damm, eine Aussichtsplattform an der Südwestecke und bequeme Zugänge zum Wasser.

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