Ende einer unendlichen Geschichte?

Waldsassen. Ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Ortsumgehung von Waldsassen ist getan: Im Bundesverkehrswegeplan sind 40 Millionen Euro für das als „vordringlich“ eingestufte Projekt vorgesehen. Dass die Klosterstadt damit aber noch lange nicht am Ziel ist, verdeutlicht die Aussage von Bürgermeister Bernd Sommer.

Umgehung Waldsassen
Waldsassen wartet schon seit rund 30 Jahren auf eine Umgehungsstraße

Von Udo Fürst

Das ist zwar erfreulich und der Stadtrat hat die Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums auch einstimmig begrüßt. Entscheidend für die Realisierung ist aber das Planfeststellungsverfahren, das derzeit läuft.

Pläne liegen bei Regierung

Laut Sommer lägen die Pläne der von der Mehrheit des Stadtrats bevorzugten Regionaltrasse derzeit bei der Regierung. Dort könnten Einwendungen beziehungsweise Klagen vorgebracht werden, was auch sehr wahrscheinlich sei, da das Vorhaben nicht auf die Zustimmung aller Bürger stoße. Unter anderem hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die sich vehement gegen die Verlegung der Bundesstraße 299 auf die ehemalige Bahntrasse wehrt.

Bei einer Klage müsse das Gericht die Rechtmäßigkeit der Planungen feststellen. „Dann haben wir endlich Klarheit“, sagt der Bürgermeister. Er schätzt, dass die Umgehung, die südlich von Kondrau nach Waldsassen und dort teilweise untertunnelt auf der alten Bahntrasse durch die Stadt führen soll, frühestens in vier Jahren gebaut werden kann.

Umgehung Waldsassen
Dass Waldsassen eine Umgehung dringend braucht, ist klar. Nicht klar ist aber, wo genau sie laufen soll. Die Stadt favorisiert eine Trasse entlang der alten Bahnlinie.

Ebenfalls in den vordringlichen Bedarf eingestuft wurde die Elektrifizierung der Bahnstrecke Hof-Marktredwitz-Regensburg. Dafür sind im neuen Bundesverkehrswegeplan rund 790,2 Millionen Euro veranschlagt. Darüber freuten sich alle Bundestagsabgeordneten aus der Region.

Wichtige Weichen gestellt

Dadurch würden „wichtige Weichen für eine bessere Bahnanbindung“ gestellt, sagt der Tirschenreuther Abgeordnete Reiner Meier (CSU). Ähnlich äußern sich seine Kollegen Albert Rupprecht (CSU) und Uli Grötsch (SPD). Sie fordern eine schnelle Umsetzung. Beide machen auch deutlich, dass der Ausbau mit dem bestmöglichem Lärmschutz für die Anwohner einhergehen muss. Grötsch:

Bei der Elektrifizierung gilt für mich aber weiterhin, dass der Ausbau anwohnerverträglich mit adäquaten Lärmschutzmaßnahmen einhergehen muss.

Mit Dosto und Ellok nach Hof
In den vordringlichen Bedarf eingestuft wurde die Elektrifizierung der Bahnstrecke Hof-Marktredwitz-Regensburg. Dafür sind im neuen Bundesverkehrswegeplan rund 790,2 Millionen Euro veranschlagt.

Ein Wermutstropfen ist für Grötsch die Einstufung der Ortsumgehung Grafenwöhr in den „Weiteren Bedarf mit Planungsrecht“. Das Vorhaben war im alten Plan noch im vordringlichen Bedarf eingestuft, eine zeitnahe Umsetzung sei durch die Neueinstufung nun leider ein ganzes Stück unwahrscheinlicher geworden.

Fotos (3): Udo Fürst

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