Energiewende in der Oberpfalz: Fortschritt mit Hürden
Regensburg. Der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtstromverbrauch in der Oberpfalz ist auf 66% gestiegen, jedoch ist die klimafreundliche Verkehrswende noch weit entfernt.

In der Oberpfalz macht sich ein deutlicher Fortschritt bei der Nutzung erneuerbarer Energien bemerkbar, vor allem im Bereich Strom. Im aktuellen Bericht hebt Regierungspräsident Walter Jonas hervor, dass mehr als 4 Terrawattstunden Strom aus regenerativen Quellen erzeugt wurden. Diese Menge deckt 66 Prozent des Gesamtbedarfs der Region, ein Anstieg von mehr als 15 Prozentpunkten in fünf Jahren. Besonders hervorzuheben sind die Photovoltaik-Anlagen, die mit 32 Prozent den größten Anteil leisten, gefolgt von Biomasse mit 17 Prozent und Windenergie mit 11 Prozent.
Spitzenreiter in der Energieerzeugung
Der Landkreis Neumarkt führt die Statistik an, mit einem Anteil erneuerbarer Energien von 144 Prozent am Gesamtstromverbrauch. Direkt dahinter findet sich der Landkreis Amberg-Sulzbach mit einer Quote von 114 Prozent. Alle weiteren Landkreise in der Oberpfalz liegen ebenfalls über dem bayerischen Durchschnitt von 58 Prozent. “Die Bilanz der Oberpfalz im Strombereich ist erfreulich und die Richtung stimmt”, bekräftigt Jonas. Doch, er merkt an, “zum Ziel Klimaneutralität ist es aber noch ein weiter Weg.”
Wärme und Verkehr als Herausforderungen
Im Wärmebereich liegt der Anteil der erneuerbaren Energien leicht über dem Durchschnitt Bayerns, mit 18 Prozent. Insbesondere der Landkreis Tirschenreuth sticht hervor, mit einer Quote von 29 Prozent. Die städtischen Gebiete wie Regensburg und Weiden hingegen liegen am unteren Ende der Skala, mit nur 5 Prozent. Rund die Hälfte des Gesamtenergieverbrauchs entfällt auf den Wärmesektor, was ihn zu einem kritischen Bereich für die Dekarbonisierung macht. Ziel ist es, die kommunale Wärmeplanung zu nutzen, um eine mittel- und langfristige Umstellung auf erneuerbare Energien zu erreichen.
Der Verkehrssektor zeigt sich als weitere große Baustelle auf dem Weg zur Klimaneutralität. Zwar macht der Anteil vollelektrischer Autos und Plug-in-Hybride an den Neuzulassungen etwa 18 Prozent aus, im Gesamtbestand beläuft sich ihr Anteil jedoch auf weniger als 5 Prozent. Die Analyse betrachtet nicht die Zahlen für Lastwagen und Busse, was darauf hinweist, dass hier erheblicher Handlungsbedarf besteht.
Ausblick
Die Energiewende in der Oberpfalz weist sowohl Lichtblicke auf – insbesondere im Bereich der Stromerzeugung – als auch Schatten, vor allem bei der Wärmeerzeugung und im Verkehrsbereich. Während einige Landkreise bemerkenswerte Erfolge erzielen, liegen städtische Regionen und der Verkehrssektor hinter den Erwartungen zurück. Es gilt nun, an diesen schwächelnden Fronten gezielt Maßnahmen zu ergreifen, um die ambitionierten Ziele der Klimaneutralität in allen Bereichen zu erreichen.
* Diese Felder sind erforderlich.