Es bleibt dabei: Missbrauchs-Pfarrer verschwindet aus dem Straßenverzeichnis
Eslarn. Zum zweiten Mal musste der Eslarner Marktgemeinderat über die Umbenennung der Georg-Zimmermann-Straße abstimmen. Die Sitzung wäre fast abgebrochen worden.
Im Mai hatte der Eslarner Marktgemeinderat bereits mit einer 9:6-Mehrheit entschieden: Die Georg-Zimmermann-Straße wird umbenannt. Jetzt musste sich das Gremium noch einmal damit beschäftigen. Die Anlieger der Straße hatten einen entsprechenden und auch von der Rechtsaufsicht am Landratsamt abgesegneten Bürgerantrag gestellt. Der Grund: Ihnen sind die anfallenden Kosten, die ihnen durch eine Adressenänderung entstehen, ein Dorn im Auge.
Sitzung stand kurz vorm Abbruch
Und in der Sitzung ging es verbal zumindest heiß her. „So manches unsachliche Argument wurde vorgebracht“, erzählt Bürgermeister Reiner Gäbl. So solle man den Zimmermann in Ruhe und die Geschichte doch Geschichte sein lassen, wurde unter anderem geäußert. „Ich war eigentlich schon kurz davor, die Sitzung abzubrechen“, sagt der Rathauschef. Doch die Gemüter beruhigten sich dann wieder. Und es wurde abgestimmt. Am Mai-Ergebnis änderte sich nichts. Neun Bürgervertreter stimmten wieder für, sechs gegen die Umbenennung.
Kosten nur vorgeschoben
Der Rathauschef hält das Ausgaben-Argument der Anlieger ohnehin für nur vorgeschoben. So übernimmt die Kommune die Kosten für die Änderungen im Pass oder Personalausweis. „Die neue Adresse wird einfach drübergeklebt“, erläutert Gäbl. Zeit, aber kein Geld müssten die Anwohner halt investieren, um ihre neue Adresse zum Beispiel der Versicherung oder ihrer Bank zu melden.
Sexueller Missbrauch
1993 war die Straße nach dem Pfarrer Georg Zimmermann benannt worden. Damit sollten seine Verdienste um sein musikalisches Engagement in seiner Heimatgemeinde gewürdigt werden. Doch es gibt auch eine dunkle Seite im Leben des 1984 in Eslarn verstorbenen katholischen Theologen und Kirchenmusikers. Er war 1969 vom Landgericht Weiden wegen sexuellen Missbrauchs von Abhängigen zu einer 20-monatigen Haftstrafe verurteilt worden.
Drei Straßennamen zur Auswahl
Es gibt drei Vorschläge, wie zukünftig die Straße heißen könnte. Zur Auswahl stehen Hopfen-, Wacholder- oder Weißensulzer Straße. Bela nad Radbuzou oder Weißensulz ist die tschechische Partnergemeinde von Eslarn. Die rund 70 Anlieger der Noch-Georg-Zimmermann-Straße werden dazu befragt und können ihr Votum abgeben. Der Vorschlag mit der größten Zustimmung wird das Rennen machen.
Endgültig grünes Licht dafür wird aber noch der Marktgemeinderat in seiner Juli-Sitzung geben. Reiner Gäbl hofft, dass dann das Kapitel Georg Zimmermann, das die Kommune schon seit Jahren immer wieder beschäftigt, endgültig geschlossen werden kann.
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2 Kommentare
das ist so ekelhaft das ich das öffentlich in meinem tiktok Account teilen werde! die Mitglieder die meinen man solle den Ruf des Armen Pfarrers und die Geschichte ruhen lassen, und somit Täter Sympathie betreiben gehören sich an eine wand gestellt ! das geht fast schon hand in hand mit holocaust verleumdung! opfer verhöhnung pur
ekelhaft wer meint man sollte den pfarrer und die Geschichte in Ruhe lassen! ein faustschlag in Gesicht der Opfer! als ehemaliges SA opfer kann ich nur sagen pfui wer sowas im Stadtrat sitzen hat und wer so eine Meinung öffentlich kundtut, stellt sich gleichzeitig öffentlich auf die Seite von Tätern