EU-Parlament in Brüssel: Bezirksjugendring begeistert mit Kampagne „EUthenic Voice“

Die rund 50 Teilnehmenden knüpfen im politischen Zentrum der EU Kontakte zu politischen Entscheidungsträgern, führten Hintergrundgespräche und brachten dabei ihre eigenen Themen und Anliegen ein. Der Höhepunkt der viertägigen Reise war der „Bayerische Tag der Jugend in Europa“ am 14. Juli in der Bayerischen Vertretung bei der EU. Bereits zum 8. Mal fand der „Bayerische Tag der Jugend in Europa“ statt – eine Veranstaltung, die inzwischen fest im Kalender jugendpolitisch interessierter Entscheider in Brüssel verankert ist.

Mit dem diesjährigen Schwerpunktthema „Heute für Morgen: Generationengerechtigkeit im Fokus“ lenkte der Bayerische Jugendring (BJR) das Augenmerk darauf, dass politische Entscheidungen von heute massive Auswirkungen auf das Leben kommender Generationen haben. Deshalb müssen junge Menschen auf EU-Ebene aktiv mitbestimmen können – nicht nur in der Jugendpolitik, sondern in allen relevanten Politikfeldern. Die EU erkennt diesen Handlungsbedarf und investiert gezielt in Jugendbeteiligung, demokratische Bildung und generationenübergreifenden Dialog.

BJR-Präsident Philipp Seitz sprach deutlich an: „Die Perspektiven und Sorgen
junger Menschen müssen auf EU-Ebene über aktive Beteiligung Eingang in die
Politik finden. Denn der demografische Wandel stellt eine wachsende
Herausforderung für die politische Repräsentation junger Menschen dar. In einer
alternden Gesellschaft droht ihre Stimme immer mehr an Gewicht zu verlieren
dabei sind es gerade junge Menschen, die heute und in Zukunft mit den größten
sozialen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen konfrontiert sind.“
Junge Menschen, so Seitz, seien überproportional von Armut, sozialer Ausgrenzung
und prekären Beschäftigungsverhältnissen betroffen.

Für die Fahrt nach Brüssel hat der Bayerische Jugendring (BJR) unter zahlreichen
Bewerber aus ganz Bayern vier besonders gelungene Projekte ausgewählt, die sich
auf einem Abendempfang in der bayerischen Vertretung in Brüssel präsentierten.
Darunter auch die Oberpfälzer Kampagne „EUthentic Voice“ zur Europawahl 2024
des Bezirksjugendring Oberpfalz und die Sportjugend Regensburg mit dem Projekt
„Gemeinsam Sport erleben“.

Kinospot in allen Oberpfälzer Kinos

„Euthentic Voice“ begeisterte in der Vertretung des Freistaats Bayern im Europaparlament. Die Kampagne trägt den Namen „EUthentic Voice“ – eine Wortneuschöpfung aus dem englischen EU und „authentische Stimme“. Die Botschaft dahinter ist eindeutig: Bringt eure eigene Stimme auch politisch im Rahmen der Europawahl zum Ausdruck! Mit der Entwicklung eines eigenen Logos, Postkarten, Kinospots, die in sämtlichen Kinos in der Oberpfalz liefen, Pins und eines Films, Diskussionsrunden, z.B. zusammen mit dem KJR Tirschenreuth und dem BJR auf der Burg Falkenberg, konnten insbesondere die Erstwähler erreicht werden. Zur Europawahl konnten erstmals Jugendliche ab 16 Jahren ihre Stimme abgeben.

„Wir wollten motivieren zur Wahl zu gehen, aber auch über die Europawahl informieren“, gab bei der Vorstellung des Projekts durch Jürgen Preisinger, 1. Vorsitzender des Bezirksjugendrings Oberpfalz dieser zu verstehen. „Die Teilnahme am Bayerischen Tag der Jugend in Europa war für unser umfangreiche Kampagne eine sehr große Anerkennung und wir freuen uns riesig, dass wir damit ein Vorzeigeprojekt in Europa wurden.“

Generationsgerechtigkeit große Herausforderung

In der Diskussionsrunde am Abend, an der unter anderem auch MdEP Christian Doleschal (CSU, EVP) teilnahm, ging es um Generationengerechtigkeit, die bedeutet, dass zukünftige Generationen mindestens die gleichen Chancen und Ressourcen haben sollten wie die gegenwärtige Generation. MdEP Christian Doleschal merkte klar und deutlich an: „Es ist unsere Aufgabe, die faire und ausgewogene Verteilung von Ressourcen, Rechten und Pflichten zwischen den verschiedenen Generationen in allen politischen Entscheidungen mitzudenken“.

Brüssel hatte einiges zu bieten. Die Teilnehmer verbrachten vier anstrengende, aber auch erfolgreiche und spannende Tage in Brüssel. Viel geforderte wurden die Teilnehmer beim Besuch im Parlamentarium, bei einem Planspiel um die Ressource Wasser, Gesprächen mit Vertretern der Europäischen Kommission, European Youth Forum, dem EU Policy LAB und Youth Outreach, einem Besuch im EU-Parlament und der Vorstellung der Projekte bei den fast 200 Besuchern am „Bayerische Tag der Jugend in Europa“ in der Bayerischen Vertretung und den Gesprächen mit den Mitgliedern des EU-Parlaments.

Die Hauptstadt Belgiens hatte neben den politischen Highlights gerade mit ihren bekannten Sehenswürdigkeiten viel zu bieten. Eine Stadtführung entlang dem Grand-Place, das ehrwürdige Rathaus, der allseits bekannte Manneken Pis oder der Königliche Palast durfte natürlich nicht fehlen.