Feierliche Einweihung der Realschule am Tor der Oberpfalz in Kemnath

Kemnath. Viele Gäste und Beteiligte feierten ein wichtiges Zukunftsprojekt des letzten Jahrzehnts, das fast zehn Jahre in Anspruch nahm.

Mit dem Durchschneiden des Bandes wurde die Schule eingeweiht. Foto: Jürgen Masching

Am Freitag war es so weit, die neue Realschule am Tor zur Oberpfalz in Kemnath wurde feierlich eingeweiht. Landrat Roland Grillmeier konnte viele Gäste in der neuen Aula der hochmodernen Schule begrüßen. Darunter unter anderem Finanzminister Albert Füracker, der auch die Festrede hielt und Tobias Reis, stellv. Landtagspräsident. Dazu die vielen beteiligten Firmen an diesem neuen Vorzeigeprojekt für ganz Bayern.

Erstes Klassenzimmer in einer Garage

„Wir stehen hier vor einem beeindruckenden Bauwerk, das die ganze Bildungslandschaft im Landkreis Tirschenreuth, vielleicht auch ganz Bayern nachhaltig prägen wird“, begann der Landrat seine Rede. „Es ist ein großer Tag für den Landkreis, auch für mich persönlich, die Stadt Kemnath für alle Beteiligten und natürlich für die Schulfamilie.“ Nach seiner Meinung wurde hier in Kemnath eine Pilgerstätte der Bildung, eine Vorzeigeschule und eine bewegte Schule geschaffen.

„In meiner Zeit als Landrat beziehungsweise in der aktuellen Wahlperiode des Kreistages wurden mit dieser Schule, mit der Sanierung der Sporthalle in Tirschenreuth und notwendigen Investitionen in den anderen Schulen über 1 Million die Bildungslandschaft investiert“. Die Realschule in Kemnath hat eine lange Tradition, die bis ins Jahr 1950 zurückreicht. Damals begann alles mit einer kleinen Garage. „Heute, 75 Jahre später, sehen wir eine Bildungsstätte, die als Leuchtturmprojekt für unsere Region gelten kann, es ist ein Ort, der nicht nur für Wissenstransfer, sondern auch für Wertebildung steht.

Landrat Roland Grillmeier bei seiner Begrüßungsrede. Foto: Jürgen Masching

Knapp 900 Schülerinnen und Schüler

Mit einer Gesamtfläche von 16.000 Quadratmetern bietet die Schule in Kemnath Platz für 875 Schülerinnen und Schüler sowie 72 Lehrkräfte. Besonders stolz ist man auf die moderne und digitale Lehr- und Lernumgebung, die diesen Neubau zu einer der fortschrittlichsten Bildungseinrichtungen der Region macht. „Diese Schule steht für Zukunft als Mint-Schule KI-Schule, Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage und Fairtrade Schule setzt sie Maßstäbe. Sie wird junge Menschen nicht nur für die Arbeitswelt vorbereiten, sondern auch Werte wie Nachhaltigkeit, Toleranz und soziale Verantwortung vermitteln“, so Grillmeier.

Es gab viele Hürden

„Das größte Bauprojekt der letzten Jahrzehnte des Landkreises Tirschenreuth dürfte ich als Landrat mitgestalten und heute fertigstellen; der Weg bis hierher war nicht immer leicht, aber für mich ist diese Schule ein Leidenschaftsprojekt“, freute sich Landrat Roland Grillmeier zurückblickend. Es gab viele Hürden und schlaflose Nächte zu überwinden, vor allem wegen der Kostenentwicklung, des Baus, Hürden zum Beispiel wegen Corona und der komplizierten und fast unmöglich zu vollziehenden Ausschreibe-Situation.

Helle und komfortable Klassenräume. Foto: Jürgen Masching

Die Kosten des größten Bauprojektes in der Geschichte des Landkreises Tirschenreuth betragen circa 75,6 Millionen Euro, der Freistaat Bayern hat dieses Projekt mit etwa 31,3 Millionen Euro gefördert. Landrat Roland Grillmeier bedankte sich bei allen Mitwirkenden, die dieses Projekt zu einem einzigartigen Bau im Landkreis machten. Mit einem Zitat von Benjamin Franklin beende der er seine Rede: „Erzähl es mir und ich vergesse es, lehre mich und ich erinnere mich vielleicht, beteilige mich und ich lerne.“

“Ein Ort, wo man nicht mehr herausmöchte”

Ein gut gelaunter Staatsminister Albert Füracker eröffnete seine Festrede mit den Worten: „Heute sind wir in der Welthauptstadt des modernen Schulbaus angekommen.“ Es sei auch auf den ersten Blick keine Schule, sondern etwas ganz anderes, nämlich ein Ort, wo man gar nicht mehr heraus möchte. „Es ist etwas Großartiges geworden“, schwärmte Füracker, der sich im Nachgang dann auch die moderne Schule anschauen konnte. Kemnath ist von mehreren Landkreisen (Neustadt/WN und Landkreis Bayreuth) umgeben, wo auch Schülerinnen und Schüler hier zur Schule gehen. „Und die Franken haben Glück, denn sie haben sehr nette Nachbarn“, so der oberpfälzische Politiker.

Staatsminister Albert Füracker freute sich bei seiner Festrede über das Vorzeigeprojekt. Foto: Jürgen Masching

Eine bewegte Schule

Beim Neubau der Realschule Kemnath wurde aber nicht nur an die Schüler gedacht, hier gibt es zum Beispiel eine sogenannte Lehrerlounge, wo es ein besonderes Arbeitsklima geben soll. In den Klassenräumen, die sehr hell sind, gibt es neben den Fenstern auch Licht von oben. Zudem gibt es ein sogenanntes Lehrraumprinzip, das heißt, die Schüler kommen zu den Lehrern und nicht umgekehrt, wie Rektor Holger König meinte.

„Es ist eine sogenannte bewegte Schule.“ So kann sich jeder Lehrer an seinem Lehrerarbeitsplatz einrichten und sich auf seine digitalen Geräte vorbereiten. Dieses ganze Projekt in Kemnath war auch eine länderübergreifende Gemeinschaftsproduktion. Ein Architektenbüro in Landshut arbeitete hier mit Büros aus Spanien, den USA und Albanien zusammen.

Kirchlicher Segen durch Pfarrer Thomas Kraus. Foto: Jürgen Masching

Start frühestens Mitte März

Und nach dem Spatenstich im Oktober 2021 wurde nun die neue Realschule durch Pfarrerin Friederike Steiner und Pfarrer Thomas Kraus gesegnet. Musikalische Begleitung gab es durch Schülerinnen und Schüler, auch ehemalige, unter der Leitung von Walter Thurn. In der kommenden Woche beginnt jetzt der arbeitsaufwendige Umzug von der alten in die neue Realschule. In den neuen Klassenräumen können dann die Schülerinnen und Schüler dann frühestens Mitte März kommen.

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