Festort steht: Jüngste Gemeinde feiert 50. Geburtstag

Letzau/Theisseil. Die Mehrheit hat entschieden: Der 50. Geburtstag der jüngsten Gemeinde im Landkreis wird in Theisseil gefeiert, nicht wieder in Letzau wie vor zehn Jahren. Die Letzau-Befürworter im Gemeinderat kommen aber auch zum Zug.

Im Baugebiet “Kirchberg 2” ist die Erschließung abgeschlossen; vor kurzem wurden die Straßen asphaltiert, ab sofort kann gebaut werden. Bild: Gemeinde Theisseil

Bürgermeisterin Marianne Rauh und ihr Stellvertreter Karl Völkl stehen allein auf weiter Flur mit ihren Appellen, doch in Letzau zu bleiben. Hier ist die Logistik bedeutend einfacher, die Infrastruktur für ein so großes Fest vorhanden. Am Ende schließt sich ihnen nur Gabriele Lukas (CSU) an, die drei bleiben die einzigen, die wieder in Letzau feiern wollen.

„Rational betrachtet spricht für mich alles für Letzau“

Die Bürgermeisterin beteuert, für sie habe jeder Gemeindeteil „dieselbe Wertigkeit“, aber bei einem so großen Fest wie diesem ist es wichtig, dass man auf eine Infrastuktur vor Ort zurückgreifen kann. Und Völkl fügt an, hier ist die Infrastruktur schon vorhanden, die man in Theisseil erst schaffen müsste. Es handle sich schließlich nicht um ein Stodlfest. Freilich ist das Fest auch in Theisseil realisierbar, aber unter erheblich größerem Aufwand. Darum: „Rational betrachtet spricht für mich alles für Letzau.“

Theisseil teurer, „aber das sollte es uns wert sein“

Der FW-Sprecher Oswald Lingl führt die zentrale Lage Theisseils als Argument an. Der Gemeindeverbund ist vor 50 Jahren nicht ohne Grund nach dem zentralen Ort benannt worden. Die logistische Herausforderung ist zu bewältigen. Auch Karl-Heinz Mois (SPD) sagt, es wird schwieriger, das Fest in Theisseil zu halten, aber das ist zu schaffen.

Für den CSU-Sprecher Johannes Kett hat die Wahl Theisseils auch einen „emotionalen Aspekt“. Zelt, Toiletten, all das kann man mieten, dadurch wird das Fest zwar teurer, „aber das sollte es uns wert sein“. Völkl argumentiert, es geht nicht allein um Mehrkosten, sondern um deutlich mehr Arbeit. Allein das Festzelt bedeute einen Tag Aufbau, einen Tag Abbau.

Alternative: Kommersabend im Gemeindehaus

Gerhard Frank (FW) macht einen Vorschlag, der auch die Letzau-Befürworter befriedet. Er spricht sich für einen Kommersabend im Letzauer Gemeindehaus aus, der dem Fest am folgenden Tag in Theisseil vorausgehen kann. In diesem Fall kann man das Fest in Theisseil legerer gestalten und bräuchte kein so großes Festzelt. Gleichzeitig ist der würdige Rahmen für den Kommersabend gewährleistet. Mit den weiteren Details wird sich das Vereinskartell in seiner nächsten Sitzung am 24. November befassen.

Erschließung „Kirchberg 2“ ist abgeschlossen

Im Baugebiet „Kirchberg 2“ können die Bauwilligen den Hausbau in Angriff nehmen. Die Erschließung und der Lückenschluss zum Sportplatz 59 sind mit der jüngst erfolgten Straßenasphaltierung weitgehend abgeschlossen, wie Rauh sagt. Lediglich ein kleines Teilstück hat wegen Problemen mit der Wasserleitung noch nicht asphaltiert werden können, das wird im Frühjahr nachgeholt.

Oswald Lingl bittet um eine aktuelle Auswertung der Messergebnisse des mobilen Geschwindigkeitsmessgerätes, vor allem im Ortsteil Remmelberg („eine Rennstrecke für Lkws“).

Feuerwehrhaus in Theisseil: Grundstück ungeeignet

Die Bürgermeisterin erläutert die Ablehnung der Voranfrage der Gemeinde auf Bau eines Feuerwehrhauses in Theisseil. Der negative Bescheid beruht vor allem auf Argumenten der Unteren Naturschutzbehörde, die eine Bebauung auf dem geplanten Grundstück grundsätzlich ablehnt, weil dadurch unter anderem das Landschaftsbild „deutlich gestört“ wird. Die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes wird „nicht ausgleichbar beeinträchtigt“.

Stefan Kett (FW), der gleichzeitig Vorsitzender der Edeldorfer Wehr ist, ist es wichtig zu betonen, dass die Ablehnung sich nur auf das konkrete Grundstück bezieht, nicht auf Theisseil als Standort an sich.

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