Flossenbürg strebt nachhaltige Wärmeversorgung an
Flossenbürg. Rund 45 Bürger informierten sich über nachhaltige Wärmeversorgung, gefördert mit 90% der Planungskosten. Die Planung umfasst Technologieauswahl und Wirtschaftlichkeitsaspekte für Klimaneutralität bis 2040.
In Flossenbürg steht das Thema nachhaltige Wärmeversorgung hoch im Kurs. Eine Bürgerinformationsveranstaltung, die kürzlich im Rathaussaal stattgefunden hat, zog rund 45 interessierte Bürgerinnen und Bürger an, die mehr über kommunale Wärmeplanung erfahren wollten.
Nachhaltigkeit im Fokus
Bürgermeister Thomas Meiler unterstrich die Bedeutung des Abends: „Angesichts steigender Energiepreise und Unsicherheiten ist es umso dringlicher, dass wir uns gemeinsam mit nachhaltigen Alternativen auseinandersetzen.“ Ziel ist es, möglichst viele Haushalte in Flossenbürg an eine zentrale Heizungsversorgung anzuschließen, ein Vorhaben, das bald auch in anderen Kommunen umgesetzt werden soll.
Expertise und Planung
Die Veranstaltung wurde von Prof. Dr. Ing. Markus Brautsch von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden geleitet, einem erfahrenen Experten im Bereich der kommunalen Wärmeplanung. Er stellte die ersten Schritte für Flossenbürg und dessen Verwaltung vor: „Wir beginnen mit der Erhebung von Verbrauchsdaten aus privaten Haushalten und gewerblichen Betrieben, um ein Wärmekataster zu erstellen.“ Brautsch betonte, dass die Entscheidung, wo ein Wärmenetz sinnvoll ist und wo nicht, auf Basis dieser Daten getroffen wird. „Es kann durchaus vorkommen, dass eine Straßenseite angeschlossen werden kann, bei der anderen jedoch wirtschaftliche Tatsachen dagegensprechen.“
Förderungen als Chance
Ein signifikanter Vorteil für Flossenbürg ist die Sicherung einer staatlichen Förderung von 90 Prozent der Planungskosten. Eine solche finanzielle Unterstützung stellt eine bedeutende Chance dar, da derart hohe Fördersätze künftig möglicherweise nicht mehr verfügbar sein werden.
Technologien der Zukunft
Verschiedene Technologien zur Wärmeversorgung wurden angesprochen, darunter Grundwasserwärmepumpen, Biomasseheizkraftwerke und Solarthermie. Prof. Brautsch erklärte: „Welche Technologie letztendlich am besten für Flossenbürg geeignet ist, wird sich im Laufe der Planungen zeigen.“ Die Notwendigkeit für Veränderungen wird durch den Anspruch Bayerns, bis 2040 klimaneutral zu sein, verstärkt.
Wirtschaftliche Überlegungen und die Notwendigkeit, fossile Brennstoffe zu vermeiden, waren ebenfalls Thema des Abends. Laut Brautsch könnte der Betrieb eines Wärmenetzes sich lohnen, wenn rund 60 Prozent der Haushalte, die an ein Netz angeschlossen werden könnten, dieses auch tatsächlich nutzen.
Sicherheit und Zuverlässigkeit
Die Sicherheit der Wärmeversorgung spielte ebenfalls eine Rolle. „Backup-Lösungen müssen immer eingeplant werden“, so der Experte, um eine unterbrechungsfreie Versorgung sicherzustellen.
Ausblick
Der komplette Prozess der Wärmeplanung wird für Flossenbürg etwa ein Jahr in Anspruch nehmen. Bürgermeister Meiler kündigte an, dass alle Entwicklungen transparent kommuniziert werden und lud die Bürgerinnen und Bürger ein, sich aktiv einzubringen.
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