Flughafen Leipzig: Klima-Aktivistin Ronja Künkler blockiert Rollfeld

Weiden. Klima-Aktivisten, darunter Ronja Künkler, haben in der Nacht zum Donnerstag den Flughafen Leipzig blockiert.

Letzte Generation Klimakleber
Ronja Künkler heute Nacht auf dem Rollfeld des Flughafens Leipzig. Foto: Letzte Generation

Erst im Juli war die Singer-Songwriterin, die aus Rothenstadt bei Weiden stammt, vom Amtsgericht Regensburg verurteilt worden. Sie bekam wegen Nötigung eine Geldstrafe von 120 Tagessätzen à 15 Euro aufgebrummt, weil sie sich in Regensburg auf der Straße festgeklebt hatte.

Der Protest am Donnerstag richtete sich vor allem gegen den Frachtverkehr. Nach Angaben eines Flughafensprechers war der Flugbetrieb für drei Stunden unterbrochen. Die Urlaubsflieger hoben mit minimalen Verspätungen ab. Lufthansa startete beispielsweise um 5.49 Uhr nach Rhodos, um 6 Uhr nach Antalya und 6.09 Uhr nach Mallorca.

Um Mitternacht aufs Rollfeld

Mehrere Frauen der Letzten Generation hatten gegen Mitternacht das Gelände betreten, um auf dem Rollfeld für einen internationalen Ausstiegsvertrag für fossile Brennstoffe zu demonstrieren. Der Protest sei Teil der internationalen Kampagne „Oil Kills“, informierte die Letzte Generation in einer Pressemitteilung am Morgen. Sie fordert die Regierungen auf, einen Vertrag zu unterzeichnen, der den Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030 regelt.

Betroffen von der heutigen Blockade am globalen Erdüberlastungstag war vor allem der Frachtverkehr – für diesen wird das Nachtflugverbot ausgesetzt. Die Start- und Landebahnen seien von den Demonstranten nicht betreten, um eine Gefährdung von Personen auszuschließen, so der Sprecher.

In den nächsten Jahren ist ein weiterer Ausbau der Flughafen-Kapazitäten geplant, um den Ansprüchen der DHL gerecht zu werden. Wie die Deutsche Post am Mittwoch bekannt gab, hat der Flughafen seinen Vertrag mit der DHL bis 2053 verlängert.

Ronja Künkler heute Nacht auf dem Rollfeld des Flughafens Leipzig. Foto: Letzte Generation
Ronja Künkler heute Nacht auf dem Rollfeld des Flughafens Leipzig. Foto: Letzte Generation
Auf dem Rollfeld in Leipzig. Foto: Letzte Generation
Auf dem Rollfeld in Leipzig. Foto: Letzte Generation
Ronja Künkler heute Nacht auf dem Rollfeld des Flughafens Leipzig. Foto: Letzte Generation
Ronja Künkler heute Nacht auf dem Rollfeld des Flughafens Leipzig. Foto: Letzte Generation
Eine Klima-Aktivistin in Leipzig. Foto: Letzte Generation
Eine Klima-Aktivistin in Leipzig. Foto: Letzte Generation
Die Aktion war Teil der weltweiten Kampagne
Die Aktion war Teil der weltweiten Kampagne „Oil kills“. Foto: Letzte Generation
Der Frachtverkehr stand für drei Stunden still. Foto: Letzte Generation
Der Frachtverkehr stand für drei Stunden still. Foto: Letzte Generation

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5 Kommentare

Nachdenklich - 11.08.2024

Anrainer Gemeinden Truppenübungsplatz. Anreise wäre mit dem Fahrrad möglich. Tage- und stundenlang kreisende oder stehende Hubschrauber. Klimaneutrale Brennstoffe??? Warum nicht hier mal hinsetzen?

Ben - 03.08.2024

Sehr mutige Aktion, denn gerade die Frachtfliegerei produziert massiv unnötigsten Kohlendioxid-Ausstoß. Vollkommen lächerlich, dass DHL und/oder der Flughafen irgendwann vor 2053 klimaneutral werden. Dieser Vertrag muss ungültig erklärt und die Unternehmen sollten bestraft werden, und nicht eine junge Frau, die sich für unsere Lebensgrundlage einsetzt.

Dumm oder Denkfaul - 02.08.2024

… ok, kann man alles machen-fordern-blablabla… Konsequenzen sind im Jahre 2024 eh nur störend, wenn man sich so umschaut in den Nachrichten. Egal. wenn ich zumindest irgendwo von den „Aktivisten“ mal eine detaillierte, technische Lösung für den steigenden Energiehunger lesen würde, könnte ich mich mal genauer damit auseinandersetzen. Perpetuum mobile war zu meiner Schulzeit weiterhin eine Utopie – eine tolle ja – aber eine Utopie eben. Wenn alles elektrifiziert und digitalisiert werden soll, woher stammt diese Leistung? Wind und Sonne, so schön (& katastrophal für Optik und Natur ) dies auch wäre: Wenn die Stabilität in den Grundlasteitungen mit Sonne+Wind – – nicht 24/7/365 gewährleistet werden kann, wo ist die Lösung für eine komplett neue Infrastruktur? usw. usf. Und zwar bis ins kleinste Detail und dörfliche Region. Da wäre ich wirklich gespannt darauf. Sieht aber eher nach – immer nur Ansprüche bis zum Himmel – aus. Ohne eigenes KnowHow zu bieten.

jrgjon - 01.08.2024

Stammt aus Weiden und protestiert für Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle. Sie ist bestimmt mit dem Fahrrad nach Leipzig gefahren

Ingrid - 01.08.2024

Wegsperren, sonst lernen die das nie😤 Richten mehr Schaden als Nutzen an und mit Geldstrafen sind die doch nicht zu belehren 🤦‍♀️