Flugschule sieht sich an den Pranger gestellt

Weiden. Der Geschäftsführer der A.M. Flugwelt, Anton Moll, nimmt Stellung zu den Vorwürfen, die von der Bürgerinitiative "Fluglärm Weiden" erhoben werden. "Das Konzept für eine alternative Platzrunde liegt schon längst bei der Stadt", betont er.

Die Flugschule in Latsch ist nach Ansicht der Bürgerinitiative in erster Linie für den zunehmenden Fluglärm verantwortlich. Foto: A.M. Flugwelt

Der Fluglärm in Latsch nervt die Anwohner und erhitzt die Gemüter. Die Bürgerinitiative, die sich zwischenzeitlich gegründet hat, hat in erster Linie die private Flugschule A.M. Flugwelt als „Störenfried“ ausgemacht. Dessen Geschäftsführer, Anton Moll, meldet sich jetzt zu Wort und nimmt Stellung zu den Vorwürfen. „Wir sind nicht an einer öffentlichen Schlammschlacht interessiert“, betont er. Aber man wolle sich auch nicht mehr kommentarlos als uneinsichtige Hobbylärmmacher an den Pranger stellen lassen.

Fluglärm ist Thema bei der Pilotenausbildung

„Zunächst einmal ist anzumerken, dass uns das Thema Fluglärm durchaus bewusst ist – es wird sogar in der Pilotenausbildung offiziell thematisiert. So halten wir zum Beispiel alle unsere Flugschüler, Charterer, Pilotenkollegen und Gastpiloten stetig an, bereits kurz nach dem Start die Motordrehzahl zu reduzieren – sofern es in punkto Flugsicherheit möglich ist.

Ebenso sind auch außerhalb der Platzrunde, also im normalen Flug von A nach B, gestaffelte Mindesthöhen beim Überfliegen von Ortschaften vorgeschrieben. Diese dienen zum einen der Flugsicherheit, und zum anderen eben der Thematik Lärmvermeidung.

Über Frauenricht wird nicht abgeflogen

Vielen ist offensichtlich nicht bewusst, dass die Platzrunde in Weiden seit Jahren von ortsansässigen Pilotinnen und Piloten ohnehin abweichend von der offiziellen Fluglinie geflogen wird, und zwar dahingehend, dass beim Start in Richtung Südosten, nach Möglichkeit bereits kurz nach dem Abheben nach rechts abgedreht wird, um Frauenricht nicht nur am Rande zu überfliegen, so wie es die eigentliche Platzrunde vorsieht, sondern komplett zu meiden. Dass, wie oft behauptet, direkt über Frauenricht abgeflogen wird, können wir von unserer Seite definitiv ausschließen.

Alternative Platzrunde wurde ausgearbeitet

Seitens der BI wird behauptet, das wir Flieger trotz der Absprache beim ersten „Runden Tisch“, noch immer kein Konzept für eine alternative Platzrunde vorgelegt hätten. Dies ist schlichtweg falsch: Umgehend nach dieser ersten Zusammenkunft haben sich Vertreter von uns sowie von Vereinen und ortsansässigen Piloten zusammengesetzt, eine alternative Platzrunde ausgearbeitet, und diese zu Papier gebracht.

Dieses Dokument ging der Stadt Weiden unmittelbar im Anschluss daran, zu. Auch erklären wir uns übrigens gerne bereit, mit Entscheidungsträgern in dieser Sache, Platzrunden zur Veranschaulichung und zum besseren Verständnis, einmal in mehreren Varianten abzufliegen.

Tragschrauber landen in Tschechien

Fliegen lernen heißt in erster Linie Landen lernen, und hierzu führt kein Weg an Platzrundenflügen vorbei. Dennoch sind wir zur Vermeidung von übermäßigem Lärm bereits seit längerem darauf bedacht, Landeübungen vermehrt auch an externen, umliegenden Flugplätzen durchzuführen.

Mit den etwas schallintensiveren Tragschraubern steuern wir regelmäßig sogar Flugplätze in Tschechien an, da hier die Flugplätze in teils erheblich weniger besiedeltem Gebiet liegen. Dass dies jedoch keine Dauerlösung sein kann, dürfte auf der Hand liegen.

Auch Nicht-Piloten erfreuen sich am Flugsport

Überdies bedeutet der Flugbetrieb am Weidener Flugplatz nicht nur die Freude von einigen Wenigen, sondern von sehr Vielen. Nicht nur Pilotinnen und Piloten haben Freude am Flugsport, sondern auch zahlreiche Rundfluggäste oder Familien die mit ihren Kindern, die Fluggeräte inspizieren, Flüge beobachten und tolle Erinnerungsfotos machen.

Auch die vor Corona regelmäßig durchgeführten Veranstaltungen wie der Flugtag für krebskranke und benachteiligte Kinder oder das Nikolausfliegen, das regen Zuspruch in der Bevölkerung fand – und aus welchem wir den kompletten Reinerlös mehr als gerne dem Neunkirchener Kindergarten gespendet haben – fanden überwältigende Resonanz.

Flugschule ist gesprächsbereit

Das Thema Fluglärm ist ein Thema auch für uns, dessen wir uns annehmen und in dessen Sache wir auch gesprächsbereit sind. Wir sind jedenfalls nicht länger bereit, uns ständig dem Kreuzfeuer an Kritik kommentarlos hinzugeben und appellieren sowohl an die Stadt Weiden als auch an die Bürgerinitiative, das Gespräch mit uns zu suchen und realistische Lösungen anzustreben“, so Moll.

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