Forschung und Praxis: Gemeinsam für den Klimaschutz

Tirschenreuth. Nach drei Jahren Forschungsarbeit im Projekt W3 führt das Regionalmanagement die Themen Klimaschutz, Erneuerbare Energien und Energieeffizienz nahtlos fort – Zeit für ein Resümee und einen Ausblick auf die nächsten Schritte.

„Die Energiewende muss von den Bürgern gewollt, von den regionalen Betrieben gemacht und von den Kommunen gemanagt werden.“ Mit diesem Motto startete das Projekt “W3 – Regionale Energieflächenpolitik” mit dem Landkreis Tirschenreuth im Juli 2013.

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Das Team des Forschungsverbundes freut sich über den erfolgreichen Abschluss des Projektes: Von links nach rechts: Christian Wolff, Prof. Dr. Lothar Koppers, Tobias Kirschke (HS Anhalt), Dr. Susanne Stangl (LK Tirschenreuth), Felix Drießen (LK Witten¬berg), Helke Wendt-Schwarzburg, Dr. Till Ansmann, Sven Wurbs (inter 3 Berlin), Bürgermeister Andreas Claus, Yvonne Raban (Stadt Uebigau-Wahrenbrück), Florian Rüth (LK Tirschenreuth), Dr. Susanne Schön (inter 3 Berlin), Kathrin Wichmann (TU Berlin), Cornelia Siebke, Jens Walter (BTU Cottbus), Prof. Dr. Johann Köppel (TU Berlin).

Ausgangspunkt des Forschungsprojektes war der Klimaschutz. Dafür braucht es aber den Umstieg von fossilen Energieträgern auf Erneuerbare Energien und diese wiederum brauchen für ihre Erzeugung die geeigneten Flächen. Das sollte also von Forschern und gemeinsam mit drei Praxisregionen, nämlich der Stadt Uebigau-Wahrenbrück und den Landkreisen Wittenberg und Tirschenreuth angegangen werden. Gemeinsam entwickelten die Teilnehmer Startegieen für EE-Projekte und suchten nach passenden Flächen – und das mit möglichst viel Mehrwehrt für die jeweilige Region.

Eigene Wege erproben

In der Abschlussveranstaltung hob Landrat Wolfgang Lippert als besonderes Kennzeichen des W3-Projektes hervor, dass hier die direkte Einbindung von regionalen Praxispartnern ins Forschungsprojekt besonders wichtig war. Das ermöglichte den steten Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis.

Neben der Entwicklung von vier Instrumenten durch die Wissenschaftspartner, haben die regionalen Koordinatoren, wie Dr. Susanne Stangl für Tirschenreuth, die vorhandenen Spielräume für einen möglichst transparenten und umweltverträglichen Ausbau der Erneuerbaren Energien erkundet. So gelang es ihnen eigene Wege in Richtung Energiewende zu erproben: Im Landkreis Tirschenreuth hat sich zum Beispiel die “TIR Energie eG – Bürgergenossenschaft für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz” gegründet, um – zusammen mit den Bürgern – regional verankerte Energieprojekte umzusetzen.

Der Praxistest – Forschung auf dem Prüfstand

Eine weitere Besonderheit war der Praxistest. Hier erprobten Matthias Rösch vom etz Nordoberpfalz und die Stadt Mitterteich die Instrumente Energieflächenrating und Wohlstandsradar und stellten die Ergebnisse auf der Veranstaltung vor. Kritik und Anregungen sollen nun noch beim Feinschliff der Instrumente Berücksichtigung finden.

Fazit und nächste Schritte – Energieeffizienz und E-Mobilität

Ein wichtiger Erfolg für den Landkreis Tirschenreuth war, dass das Thema Erneuerbare Energien zur Abwechslung auch positiv beleuchtet wurde. Die vielen Gespräche mit regionalen Akteuren zeigten auch, dass eine Mehrheit der Befragten sich für Erneuerbare Energien ausspricht, wenn es auch Vorbehalte im Detail gibt.

Der Schwerpunkt der Arbeit des Landkreises wird zukünftig auf Netzwerktätigkeit, Energieeffizienz und nachhaltige Mobilität liegen. Außerdem sind die Tirschenreuther seit Anfang Mai 2016 Partner im ersten bayerischen kommunalen Energieeffizienznetzwerk und wollen ein „kreiseigenes“ Netzwerk aufbauen.

Hohe Priorität hat auch die Entwicklung eines regionalen E-Mobilitätskonzeptes zusammen mit dem Landkreis Neustadt/WN und der Stadt Weiden. Die Unterstützung von EE-Projekten mit der TIR Energie eG steht auch auf der Agenda. Und natürlich sollen die im Forschungsprojekt entwickelten Instrumente auch in den Kommunen eingeführt und dort zur Anwendung kommen.

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