Freu dich auf 2024: Du hast mehr Geld zur Verfügung

Weiden/Tirschenreuth. Um die Belastungen durch die hohen Energiepreise abzufedern, wurde das Steuerentlastungsgesetz 2024 verabschiedet. So kannst du davon profitieren.

Vater Staat als Sponsor: Aufgrund der deutlichen Erhöhung des Freibetrags haben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 2024 mehr Netto vom Brutto. Symbolbild: Pixabay

Die Lokführer streiken, die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di schickt aktuell die Beschäftigten der Stationierungsstreitkräfte auf die Straße. Es geht, natürlich, ums liebe Geld und um einen kräftigen Schluck aus der Lohn-Pulle. Die Inflation und hohe Energiepreise schließlich fressen ein größeres Loch ins Portemonnaie. Nichts von diesem gewerkschaftlichen Engagement haben hingegen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die bei einem nicht tarifgebundenen Betrieb ihre Bötchen verdienen. Und das sind mittlerweile bundesweit fast schon die Hälfte. Doch auch die können sich aufs kommende Jahr freuen. Sie werden mehr Geld zur Verfügung haben.

Satter Anstieg des Grundfreibetrags

Der große Sponsor ist ausgerechnet Vater Staat, genau genommen Bundesfinanzminister Christian Lindner. Der hatte das Steuerentlastungsgesetz 2024 auf den Weg gebracht. Damit soll den Bürgerinnen und Bürgern geholfen werden, die Belastungen durch die gestiegenen Energiepreise abzufedern. So wird der Grundfreibetrag nach 2022 im neuen Jahr zum dritten Mal steigen, und zwar deutlich. Lag der 2022 bei 10.347 Euro, so sind es ab 2024 schon satte 11.604 Euro bei Ledigen und 23.208 Euro bei verheirateten Ehepaaren. Einkünfte bis zu dieser Höhe sind steuerfrei, erst danach langt der Fiskus zu.

So viel Netto bleibt vom Brutto

Wie viel mehr Netto vom Brutto unterm Strich bleibt, macht dieses Beispiel deutlich: Ein Arbeitnehmer ledig, der im Monat 3000 Euro brutto verdient, hat bei Steuerklasse 1 monatlich rund 20 Euro mehr zur Verfügung. Ist er verheiratet und hat er die Steuerklasse 3 gewählt, bleiben ihm rund 23 Euro übrig. Bei einem Brutto-Monatsverdienst von 4000 Euro liegt die Steuerersparnis bei Ledigen bei rund 26, bei einem Verheirateten mit Steuerklasse 3 bei 32 Euro.

Krankenkassenbeiträge könnten steigen

Doch bereits heuer im Juni hatte Gesundheitsminister Karl Lauterbach aufgrund eines drohenden Milliardendefizits bei den gesetzlichen Krankenkassen eine leichte Erhöhung der Zusatzbeiträge von im Schnitt 1,6 auf 1,7 Prozent angekündigt. Dadurch könnte ein Teil der steuerlichen Wohltat prompt wieder aufgefressen werden. Doch nicht wenige Krankenkassen, wie etwa die AOK Bayern, die DAK oder die Techniker Krankenkasse werden die Beiträge für das Jahr 2024 stabil zu halten. Bei anderen muss der Versicherte tiefer in die Kasse greifen. So hebt beispielsweise die Barmer laut dem Vergleichsportal gesetzlichekrankenkassen.de den Zusatzbeitrag von bisher 1,50 auf 2,19 Prozent im neuen Jahr kräftig an.

Bürger finanzieren Haushaltsloch mit

Aufgrund des Haushaltsdesasters muss die Berliner Ampelregierung die Notbremse ziehen. Ein 17 Milliarden Euro großes Loch muss gestopft werden. Da werden die Bürger mit zur Kasse gebeten. So wird der CO₂-Preis auf 45 Euro pro Tonne steigen, fünf Euro mehr, als für 2024 ursprünglich geplant. Das heißt, das Tanken und Heizen wird teurer. Außerdem sollen unter anderem die Subventionen für den Agrardiesel gestrichen werden. Eine mögliche Folge: Die Verbraucherpreise steigen. Es könnte also gut sein, dass die Wohltaten aus dem Steuerentlastungsgesetz, dem Bürger quasi durch die Hintertüre wieder abgeknöpft werden.

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