Friedensfahrradtour fordert Suttners Walhalla-Ehrung
Regensburg. Die 20. Friedensfahrradtour Bayern setzte sich am 10. August für die Aufnahme Bertha von Suttners, Friedensnobelpreisträgerin und Pazifistin, in die Walhalla ein, scheiterte jedoch an der Security. Sie thematisierte auch die Wichtigkeit sozialer Verteidigung und nachhaltiger Investitionen gegenüber Militärausgaben.
Bei der 20. Friedensfahrradtour Bayern, die am vergangenen Samstag stattfand, setzten sich die Teilnehmer für die Aufnahme der Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner in die Walhalla ein. Die Pioniere der Friedensbewegung trugen ein Bild von Suttner zum Ruhmestempel und versuchten, dieses bis zur Anfertigung einer offiziellen Büste vorübergehend dort zu platzieren – allerdings ohne Erfolg, denn die Sicherheitskräfte vor Ort ließen dies nicht zu.
Ein leuchtendes Beispiel für Frieden und Abrüstung
Bertha von Suttner, die 1843 in Prag geborene Pazifistin, machte sich im 19. Jahrhundert mit ihrem weit beachteten Roman “Die Waffen nieder” einen Namen und regte bei ihrem Bekannten Alfred Nobel die Schaffung des Friedensnobelpreises an. 1905 wurde ihr dieser Preis auch verliehen. Zudem war sie langjährige Vorsitzende der von ihr ins Leben gerufenen “Deutschen Friedensgesellschaft”, die bis heute existiert.
Willi Rester, Bezirkssprecher der DFG-VK Oberpfalz, äußerte Kritik an der derzeitigen Zusammensetzung der Geehrten in der Walhalla: “Dass in der Walhalla überdurchschnittlich viel Männer geehrt werden, ist bekannt, weniger aber, dass auch Feldherren und kriegslüsterne Monarchen völlig überrepräsentiert sind.” Er fordert die Ehrung von Persönlichkeiten, die auf Ausgleich und Verhandlungen bedacht sind. Ein offizieller Antrag zur Aufnahme von Bertha von Suttner soll demnächst eingereicht werden.
Themen über den Frieden hinaus
Die 20. Friedensfahrradtour war nicht nur ein Plädoyer für die Ehrung von Suttner, sondern auch ein Forum für weiterführende gesellschaftliche Anliegen. Tourenleiter Werner Menaric hob hervor, dass neben der Förderung des Friedens ebenso der Klimawandel, Agrarfragen, das Gesundheitswesen und das Bildungssystem zentrale Themen sind, für die investiert werden muss, statt Gelder in Militärausgaben zu stecken.
Mit Transparenten demonstrierten die Teilnehmer, dass sie den Fähigkeiten der Bundeswehr in Konfliktgebieten wie Afghanistan oder Mali skeptisch gegenüberstehen. Sie mahnten gleichzeitig an, dass Lösungen für Frieden ohne militärische Gewalt gefunden werden müssen. Ziviler Widerstand und soziale Verteidigung können effektive Alternativen darstellen, so die Aktivisten.
Die Tour endete mit einer Fahrraddemo nach Regensburg und einem abschließenden Friedenskonzert am Haidplatz, was die einwöchige Veranstaltung würdig abrundete.
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