Fünf Jahre Arbeit mit großer Hingabe und viel Menschlichkeit

Neustadt/WN. Welche segensreiche Einrichtung mit dem stationären Hospiz St. Felix vom ersten Tag an geschaffen wurde, verdeutlichte sich in der Feierstunde anlässlich ihres fünfjährigen Bestehens am Freitagnachmittag in der Kapelle des ehemaligen Kreiskrankenhauses.

Christine Kraemer, Prokuristin der Kliniken Nordoberpfalz würdigte wertvolle Arbeit, die das stationäre Hospiz St. Felix die letzten 5 Jahre geleistet hat. Foto: Hans Prem
Christine Kraemer, Prokuristin der Kliniken Nordoberpfalz würdigte wertvolle Arbeit, die das stationäre Hospiz St. Felix die letzten 5 Jahre geleistet hat. Foto: Hans Prem
Einrichtungsleiterin Susanne Wagner gab einen Rückblick auf die letzten 5 Jahre. Foto Hans Prem
Einrichtungsleiterin Susanne Wagner gab einen Rückblick auf die letzten 5 Jahre. Foto Hans Prem
Erfrischend Besinnliches aber auch Erheiterndes boten Singer/Songwriter, Autor und Kabarettist und Verfechter der Oberpfälzer Mundart, Hubert Treml (links) und Pfarrer Dr. Christoph Seidl (rechts), Beauftragter für die Hospizseelsorge im Bistum Regensburg, mit Auszügen aus ihrem Programm
Erfrischend Besinnliches aber auch Erheiterndes boten Singer/Songwriter, Autor und Kabarettist und Verfechter der Oberpfälzer Mundart, Hubert Treml (links) und Pfarrer Dr. Christoph Seidl (rechts), Beauftragter für die Hospizseelsorge im Bistum Regensburg, mit Auszügen aus ihrem Programm “Heit”. Foto: Hans Prem
Hospiz-Mitarbeiterinnen lasen beeindruckende Eintragungen von Angehörigen aus dem Gedenkbuch vor. Foto: Hans Prem
Hospiz-Mitarbeiterinnen lasen beeindruckende Eintragungen von Angehörigen aus dem Gedenkbuch vor. Foto: Hans Prem
Foto: Hans Prem
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Foto: Hans Prem

Pater Siegmund vom Kloster St. Felix betreut seit fünf Jahren die Gäste im Hospiz seelsorgerisch. „Es ist eine schwierige, anspruchsvolle, aber auch erfüllende Aufgabe, den Angehörigen in oft auswegloser Situation mit Rat und Gebet zur Seite zu stehen“, gibt er bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste zu. Die aufbauende Arbeit aller Begleiter trage dazu bei, den Gästen ihren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.

Im Hospiz geht es den Mitarbeitern vor allem um das Menschliche. Das Team um Leiterin Susanne Wagner stellt sich täglich den Herausforderungen durch eine hochqualifizierte Pflege und ein breit gefächertes Angebot von der Aroma- bis zur heilpraktischen Psychotherapie.

„Das Team hat viele Herausforderungen gemeistert, Tränen getrocknet und Herzen berührt“ lobte Diözesangeschäftsführerin Michaela Hutzler von der Diözesangeschäftsstelle des Malteser Hilfsdienst e.V. in Regensburg.

Arbeit mit vieler Hingabe und Menschlichkeit

Das am 11. Februar 2019 eröffnete stationäre Hospiz St. Felix hatte im Juli 2019 bereits Vollbelegung und bis heute 311 Gäste aufgenommen, elf entlassen und 291 Sterbebegleitungen durchgeführt. „Die Arbeit hier ist mit großer Hingabe und viel Menschlichkeit zu bezeichnen“, stellte sie fest. Von 82 Prozent Belegung im ersten Jahr stieg diese stetig bis auf 96 Prozent im aktuellen Jahr. Sie stellte auch fest, dass das Alter der Hospizgäste immer jünger werde.

Dies stelle die Einrichtung vor neue Herausforderungen. Sie dankte allen Mitarbeitern und Freiwilligen für ihren unermüdlichen Einsatz, der das Hospiz bis heute zu dem gemacht habe, was es ist, einen Ort des Mitgefühls und der Liebe. Christine Kraemer, Prokuristin der Kliniken Nordoberpfalz, die neben den Maltesern zu 48 Prozent Gesellschafter der Gemeinnützigen GmbH St. Felix als Träger des Hospizes sind, bescheinigte dem Hospiz eine hervorragende Arbeit bei der Begleitung und Pflege schwerkranker und sterbender Menschen.

„Über das Sterben nachzudenken, fällt uns allen nicht leicht. Deshalb ist es wichtig, die Palliativmedizin und die Hospizarbeit wieder ins Bewusstsein der Menschen zu rücken“. Wenn der medizinische Weg keinen Erfolg mehr verspreche, brauche es eine Einrichtung wie das Hospiz. Den Klinikträgern liege die Hilfe und Unterstützung der schwerkranken Patienten in der Region sehr am Herzen. Die Kliniken Nordoberpfalz würden gemeinsam mit den Maltesern auch in Zukunft dazu beitragen, dass Schwerkranke behandelt und bis zuletzt in Würde leben könnten.

Ort der Geborgenheit

Zweite Bürgermeisterin Tanja Kippes wusste, dass das Hospiz St. Felix in Neustadt neben der Einrichtung in Ingolstadt die Einzige sei, die rund um die Uhr erreichbar sei. Nur 240 Einrichtungen dieser Art gebe es in ganz Deutschland. „In unmittelbarer Nähe zur Klosterkirche St. Felix, mit dem Namenspatron der Einrichtung wird den Menschen Zuwendung und Lebensqualität zuteil, wurde ein Ort der Geborgenheit geschaffen, an dem man nicht alleine ist“, lobte sie. Sie dankte den Mitarbeitern für die schwere Arbeit, die mit Geld kaum zu bezahlen sei.

Einrichtungsleiterin Susanne Wagner blickte auf fünf Jahre Hospiz St. Felix zurück. Sie rückte die aufwendigen Vorarbeiten, die Eröffnung am 1. Februar 2019, die Hilfe und Unterstützung durch andere Organisationen und Einrichtungen bei Fragen zu Abläufen in den Focus ihres Rückblicks. Sie erinnerte an Wegbegleiter der ersten Stunde. „Durch die vielfache Unterstützung ist die Angst und Unsicherheit im Team immer weniger geworden“.

Während der Corona-Pandemie sei diese wieder gestiegen. Wagner erinnerte an die Segnung des Raums der Stille, die Einrichtung einer Küche, das ARGE-Treffen, den Besuch des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek, den Einbau einer Klimaanlage oder den Kinonachmittag, die Einrichtung eines Familienzimmers und das Sommerfest 2023. Mit kleinen Geschenken dankte sie den Mitarbeitern in ihrem Team für ihr Engagement. Ihr besonderer Dank galt allen Spendern und Unterstützern, ohne die dies alles nicht möglich geworden wäre. Hospiz-Mitarbeiterinnen lasen beeindruckende Eintragungen von Angehörigen aus dem Gedenkbuch vor.

Leben im Heute

Erfrischend besinnliches, aber auch erheiterndes boten Singer/Songwriter, Autor und Kabarettist und Verfechter der Oberpfälzer Mundart, Hubert Treml und Pfarrer Dr. Christoph Seidl, Beauftragter für die Hospizseelsorge im Bistum Regensburg. In den Auszügen aus ihrem Programm „Heit“ (heute) ging es in den sehr einfühlsamen Texten von Seidl und den Liedern von Treml um das Heute, es zu leben, den jeweiligen Augenblick im Jetzt, um das Leben, die Vergänglichkeit und das, was letztlich wirklich wichtig ist: Geborgenheit.

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