“Für den Winter muss es reichen”

Weiden. Ab morgen sollen die letzten Asylbewerber in die Mehrzweckhalle ziehen. Schon seit einigen Tagen laufen dort die Vorbereitungen. Die Feldbetten stehen bereit. 

Mehrzweckhalle Flüchtlinge Bartelt
Gemeinsam schauten sich Regierungspräsident Axel Bartelt (zweiter von links), Oberbürgermeister Kurt Seggewiß (mitte), Bürgermeister Lothar Höher(links), Sozialdezernent Hermann Hubmann (zweiter von rechts) und Einsatzleiter Markus Landgraf(rechts) die Mehrzweckhalle genauer an.

Jeanette Jaeckel vom Netzwerk Asyl sortiert in der “Kleiderkammer” Jacken, Pullover und Hosen. Davor steht eine ganze Reihe Waschmaschinen. Auf der anderen Seite sitzt die Verwaltung. Auch hier wird alles für die Neuankömmlinge vorbereitet. Dolmetscher, wie Mohamad Elmoghtabi, hängen überall in der Halle Zettel auf. Zum Beispiel “Rauchen verboten”-Schilder, Wegweiser zu den Toiletten und andere Hinweise.

Hallenneubau in Planung

Auch die Feldbetten stehen schon. Die schauten sich am Montag Regierungspräsident Axel Bartelt, Oberbürgermeister Kurt Seggewiß, Bürgermeister Lothar Höher, Sozialdezernent Hermann Hubmann und Einsatzleiter der Stadt, Maximilian Landgraf einmal genauer an. Zu beanstanden hatte der hohe Besuch nichts. “Es ist warm und es ist sauber”, so Bartelt. Und es soll ohnehin nur eine Notunterkunft auf Zeit sein. “Wir wissen, welche Einschränkungen das für die Bürger bedeutet.” Deswegen soll sie auch nur als Übergangslösung herhalten. Die Stadt prüft gerade den Neubau einer großen Halle. So wären keine Vereine mehr betroffen.

Mehrzweckhalle Flüchtlinge Bartelt
Ein riesiges Bettenlager füllt nun die Mehrzweckhalle. Für mehr Privatsphäre sollen später aufgestellte Trennwände sorgen.

Rund 200 Flüchtlingen soll die Mehrzweckhalle jetzt erst einmal Platz bieten – um anzukommen und sich auszuruhen. In den Erstaufnahmeeinrichtungen werden die Neuankömmlinge medizinisch untersucht und registriert und dann auf Flüchtlingsheime in ganz Deutschland verteilt. Wenn die Busse hier ankommen, sind die Menschen erschöpft, hungrig und müde. Viele wollen aber als erstes ihr Handy aufladen. “Wir haben extra Ladestationen eingerichtet. Ist ja logisch, man möchte natürlich den Kontakt zur Familie halten, seinen Freunden sagen, dass man heil angekommen ist”, erzählt Landgraf.

Ungebrochene Hilfsbereitschaft

Besonders freuen sich alle Beteiligten über die ungebrochene Hilfsbereitschaft in Weiden.

Danke! Ohne Sie alle könnten wir das gar nicht schaffen!

Bartelt weiß, die Arbeit der freiwilligen Helfer zu schätzen. Und diese Helfer werden auch weiter dringen benötigt. Bis Ende des Jahres werden wohl noch einmal 100 zusätzliche Plätze in den “Anschlussunterbringungen” benötigt. Also in Unterbringungen wie dem Camp Pitman. In Weiden sind im Moment 325 Asylbewerber zu Hause. 100 weitere sind unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge. “Wir können das stemmen, wenn alle Landkreise, Gemeinden und Bürger mithelfen”, so Bartelt.

Mehrzweckhalle Flüchtlinge Bartelt
Gemütlich ist es nicht, aber warm und sauber. Und das ist ja erst einmal das Wichtigste.

Wer helfen möchte: Es werden Spielsachen, wie Bälle, Bobby-Cars, Puppen oder Bauklötzchen gebraucht. “Spielzeug, mit dem man auch spielen kann, wenn man kein Deutsch spricht,” erklärt Jeanette Jaeckl. Auch Winterjacken und Herren-Kleidung sind immer willkommen. Sauber und nicht kaputt sollten die Sachen sein. Wer seinen Schrank demnächst ausmistet, kann seine Kleidungsstücke beim Roten Kreuz abgeben. Dort werden sie dann gerecht verteilt.

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