Gärtnerei Steinhilber in Neustadt/WN wagt großen Schritt zum Gartenmarkt

Ludwig Steinhilber geht in seinem Beruf auf, liebt das Gärtnern und alles, was mit Pflanzen zu tun hat. Stolz schildert der Juniorchef, welch fast revolutionären Schritt die Gärtnerei geht in den kommenden Monaten. Mit der geplanten Neueröffnung im Frühjahr 2026 stellt die Familie die Weichen für die Zukunft: Die Verkaufsfläche zieht von der Inneren Floßer Straße an die Störnsteiner Spange im Osten der Stadt um – direkt neben die dort seit 2009 bestehende Produktionsstätte für die Eigenmarke „Lieblingspflanze“.

Moderner Gartenmarkt auf 4800 Quadratmetern

Seit über 40 Jahren führt die Familie den Betrieb, heute in zweiter Generation durch Reinhard und Christa Steinhilber gemeinsam mit ihren Kindern Julia und Ludwig. Am neuen Standort entstehen auf rund 4.800 Quadratmetern moderne Verkaufs- und Anbauflächen, die ein deutlich breiteres Sortiment und eine angenehmere Atmosphäre versprechen. „Die aktuellen Gewächshäuser in der Innenstadt sind längst zu klein. Am neuen Standort können wir das Einkaufserlebnis ruhiger und großzügiger gestalten“, sagt Christa Steinhilber. Mit dem Neubau verbessert sich auch die Parksituation für Kundinnen und Kunden, circa 100 Stellflächen sind geplant vor dem neuen Gartenmarkt. Dort ist auch ein eigener Raum für Veranstaltungen vorgesehen, erklärt der Juniorchef.

Die Anbindung an die Umgehungsstraße sorgt künftig für gute Erreichbarkeit, die Kundinnen und Kunden müssen nicht die Siedlung durchqueren. „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung durch die Stadt und den Landkreis. Sie stehen und standen bei der Umsetzung immer auf unserer Seite“, betont Reinhard Steinhilber. „Ohne diesen Rückhalt wäre ein solches Vorhaben in dieser Form nicht möglich gewesen.“

Markenzeichen “Lieblingspflanze”

Anerkannt ist der Betrieb für seine pestizidfreie Eigenproduktion: Unter der Marke „Lieblingspflanze“ kultiviert die Gärtnerei rund 80 Prozent des Sortiments selbst – von Beet- und Balkonpflanzen über Gemüsejungpflanzen und Kräuter bis hin zu Obstgehölzen. „Wir ziehen all unsere Pflanzen ohne chemische Pflanzenschutzmittel groß. Darin sehen wir unseren Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft. Viele Kundinnen und Kunden kommen genau deshalb zu uns“, sagt Reinhard Steinhilber. Wer regional einkaufen möchte, geht bei Steinhilber sicher: Wo Lieblingspflanze auf dem Topf steht, ist auch Lieblingspflanze drin.

Im neuen Betriebsgelände wurde – wie von Steinhilber gewohnt – streng auf Nachhaltigkeit geachtet: Die Gewächshäuser werden seit vielen Jahren mit Holzpellets beheizt, eine Photovoltaikanlage liefert Strom und die Bewässerung wird über ein zwei Millionen Liter fassendes Regenauffangbecken sichergestellt. Für die Einsparung von mehr als 50.000 Tonnen CO₂-Emissionen innerhalb von drei Jahren wurde die Gärtnerei vom Klimaverband Mittelstand mit einem Klimaschutz-Zertifikat ausgezeichnet. Auch beim Neubau wird der Nachhaltigkeitskurs konsequent fortgeführt – zum Beispiel durch durchlässige Beläge für die Parkflächen und den energieeffizienten Betrieb des Verkaufshauses.

Ein Herz für die Angestellten

Die Gärtnerei Steinhilber beschäftigt circa 30 Mitarbeitende, viele davon sind schon seit Jahrzehnten dabei. Hinzu kommen Auszubildende in den Fachrichtungen Zierpflanzenbau, Floristik sowie Garten- und Landschaftsbau. Aktuell ist eine Position in der Baumschule zu besetzen. Dass es ihren Beschäftigten gut geht, ist der Familie Steinhilber wichtig. So wird man im Neubau eine Fußbodenheizung für die Floristik einbauen. „Dort stehen die Kolleginnen viel an einem Ort, während sie Sträuße und Kränze binden. Gerade im Winter ist das eine spürbare Erleichterung“, sagt Christa Steinhilber.

Die Familie fühlt sich tief mit Neustadt und der Region verbunden. “Mit der Investition an der Störnsteiner Spange wollen wir unseren Betrieb zukunftssicher machen und gleichzeitig einen Beitrag dazu leisten, dass die Gartenkultur hier vor Ort lebendig bleibt“, erklärt Reinhard Steinhilber. Gärtnerei-Gründer Georg Steinhilber, der vor einem Jahr verstorben ist, konnte die Pläne für den Neubau noch miterleben. „Es hätte ihn gefreut zu sehen, wie viele unserer Ideen nun Gestalt annehmen. Auf dem Fundament, das er und seine Frau Roswitha (†) gelegt haben, bauen wir heute weiter – mit dem Ziel, unseren Betrieb auch für kommende Generationen zu bewahren“, betont Reinhard Steinhilber.

Glas und Porzellan im Gartencenter

Die Kinder Julia und Ludwig Steinhilber bringen sich bereits tatkräftig im Familienbetrieb ein – ob in der Produktion, bei Workshops oder mit Tipps auf dem eigenen Instagram-Kanal. Auch Kooperationen mit regionalen Unternehmen, etwa aus der Glas- und Porzellanbranche, sollen im neuen Gartencenter ihren Platz finden. Darüber hinaus engagiert sich Reinhard Steinhilber in seiner Funktion als Vorsitzender der Landesfachgruppe Einzelhandelsgärtnereien im Bayerischen Gärtnereiverband.