Gedankensteuerung durch Soft-Power in Waldthurn diskutiert
Waldthurn. Dr. phil. Jonas Tögel hielt am 1. August einen Vortrag über die Steuerung unserer Gedanken und Verhaltensweisen durch Soft-Power-Techniken, der auf großes Interesse stieß. Im renovierten Lobkowitz-Schloss in Waldthurn sprach er vor voll besetztem Saal über die Macht von Propaganda und wie man sich dagegen wehren kann.
Das Interesse war riesig: Der große Saal des renovierten Lobkowitz-Schlosses in Waldthurn war mit gut 120 Personen buchstäblich bis auf den letzten Platz besetzt. Auf Einladung von Dr. Gustav und Lydia Moissl (ppForum-Oberpfalz) sprach Dr. phil. Jonas Tögel am 1. August über „Sanfte Macht – wie mit Soft-Power-Techniken unsere Gedanken sowie unser Verhalten gesteuert werden“. Der Organisator Dr. Moissl begrüßte Redner und Publikum sowie die drei Bürgermeister der Marktgemeinde Waldthurn und Mitglieder des Marktrats.
Angst, Einheitsmeinung und Kreuzpropaganda
Der Referent stellte sich als Amerika- und Propaganda-Forscher und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Psychologie Regensburg vor. Die Psyche gleiche einem Eisberg, dessen überwiegender Anteil sich nicht an der Oberfläche befindet, sondern in der Tiefe des Meeres verborgen ist, und dadurch von Manipulation und Propaganda in Besitz genommen werden kann. Marc Aurel (römischer Kaiser und Philosoph 121 – 180) hat vor knapp 2000 Jahren gesagt: „Denke daran, dass das, was dich wie an unsichtbaren Fäden hin und her zieht, in deinem Inneren verborgen ist.“
Der Referent zitierte die Gründerväter der modernen Propaganda Edward Bernays (1891 – 1995), Neffe des berühmten Psychoanalytikers Sigmund Freud, und Walter Lippmann (1889 -1974) und beschrieb die Methoden der Propaganda und ihre Werkzeuge. Man sollte sich von Angst, Einheitsmeinung und Kreuzpropaganda wie Hass und Mitleid nicht beeindrucken lassen, sondern die „Fäden zerschneiden, an denen wir hängen“.
Leben abseits der Propaganda
Wir verbringen unser Leben auf zwei Bühnen. Auf der Vorderbühne spielt sich der Alltag ab, auf der Hinterbühne können wir „wir selbst“ sein, die Masken fallen lassen, Zeit mit lieben Menschen verbringen und den inneren Frieden einkehren lassen. Den Weg aus der Propaganda gehe man am besten gemeinsam. Die Begegnung mit anderen sollte in Würde und Respekt und auf Augenhöhe geschehen, Sachargumente ausgetauscht werden, ohne gegenseitige Manipulation.
Anhaltender Applaus, lobende Worte von Bürgermeister Josef Beimler, mit denen er auch erwähnte, dass es nicht ausreiche, nur bei ARD und ZDF in der ersten Reihe zu sitzen, sowie Dank des Organisators beendeten die sehr gelungene Veranstaltung.
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