Erinnerungsarbeit ist wichtig: Gedenkakt zum 76. Jahrestag der Befreiung des KZ Flossenbürg

Flossenbürg. 76 Jahre nach der Befreiung des KZ Flossenbürg wird in der Gedenkstätte die Erinnerung an die Opfer lebendig gehalten. Wie wichtig das ist, wird bei der Gedenkfeier hervorgehoben. Schon zum zweiten Mal musste die Veranstaltung ohne Überlebende und Angehörige stattfinden.

Coronabedingt gedenkt die KZ Gedenkstätte dem 76. Jahrestag der Befreiung des KZ Flossenbürg nur im kleinen Kreis. Foto: KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto Hübner
Staatsministerin Kerstin Schreyer betonte in ihrer Rede das aktive Erinnerungsarbeit wichtig ist. Foto: KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto Hübner
Die Arbeit, die die KZ-Gedenkstätten Flossenbürg mit ihren Mitarbeitern leisten, ist unverzichtbar. Foto: KZ-Gedenkstätte Flossenbürg / Foto Hübner

Am Sonntag fand der Gedenkakt anlässlich des 76. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg statt. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte die Veranstaltung leider nur in kleinstem Kreis durchgeführt werden. 

Überlebende und Angehörige konnten nicht teilnehmen 

Neben Gedenkstättenleiter Prof. Dr. Jörg Skriebeleit und Landtagsvizepräsident und Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten Karl Freller, nahm Kerstin Schreyer, bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr, an dem Gedenkakt teil. In seinem Grußwort erinnerte Jörg Skriebeleit an die Begegnungen mit Überlebenden und Angehörigen der vergangenen Jahre, auf die in diesem Jahr leider erneut verzichtet werden musste. 

Stiftungsdirektor Karl Freller hob in seiner Ansprache die besondere Bedeutung der KZ-Gedenkstätten als Gedenk- und Vermittlungsorte hervor: „Die historischen Orte sind vielmehr als nur Anschauungsobjekte, sie sind steinerne Zeugen. Sie dienen als Beweis für die nach 76 Jahren für viele unvorstellbar wirkenden Verbrechen der Nationalsozialisten.“ 

Aktive Erinnerungsarbeit ist wichtig!

Auch Staatsministerin Kerstin Schreyer betonte in ihrer Rede die Bedeutung einer aktiven Erinnerungsarbeit: „Es ist mir ein großes Anliegen, dass wir Gedenkstätten und Lernorte nachhaltig begleiten und unterstützen. Erinnerungsarbeit ist wichtiger denn je. Die Würde der Opfer verlangt, dass wir sie niemals vergessen. Wir alle tragen Verantwortung dafür, dass so etwas nie wieder passiert. Wir unterstützen da, wo es nur geht und arbeiten mit den KZ-Gedenkstätten sehr eng zusammen.”

“Die Arbeit, die die KZ-Gedenkstätten mit ihren Mitarbeitern leisten, ist unverzichtbar. Danke, dass Sie sich dafür engagieren!“ Sie forderte auch ein aktives Eintreten gegen Antisemitismus, aber für Menschlichkeit und Zivilcourage.

Das anschließende Totengedenken leitete Dekan Karlhermann Schötz.

Gemeinsamer Besuch des Steinbruch-Areal 

Im Anschluss an den Gedenkakt im Tal des Todes, besuchten Kerstin Schreyer, Jörg Skriebeleit, Karl Freller und Dekan Karlhermann Schötz das Steinbruch-Areal. In einem gemeinsamen Gespräch tauschten sie sich dabei über die Bedeutung und zukünftige Entwicklung des ehemaligen KZ- Steinbruchs für die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg aus. 

Liveübertragung des Gedenkakts 

Der Gedenkakt wurde in deutscher und englischer Sprache live aus der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg ins Internet übertragen. Der Stream wird in Kürze zusätzlich in polnischer, tschechischer, italienischer, hebräischer, ukrainischer, russischer und französischer Sprache online abrufbar sein: www.weiterleben.gedenkstaette-flossenbuerg.de

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