Genussradeln (7): Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls

Regensburg. Eine meiner Lieblings-Kindheitserinnerungen: Mit den Großeltern im Falkensteiner Bockerl in den Vorderen Bayerischen Wald. Nicht aus Faulheit, aus reiner Nostalgie, beginnt diese Tour mit dem Radbus vom Regensburger Busbahnhof nach Falkenstein – dauert fast so lange, wie mit dem Rad.

Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda

Jetzt aber schnell, bevor der Winter seine Krallen in die Radwege der Oberpfalz schlägt – mit der Hoffnung auf einen goldenen Herbst noch einige Tipps für Wochenendausflüge in den Oberpfälzer „Indian Summer“.

Manche Touren fährt man nicht nur mit den Beinen, sondern auch mit dem Herzen. Wer je als Kind mit dem „Falkensteiner Bockerl“ durch den Bayerwald zuckelte, hört beim Gedanken daran das Pfeifen der Dampflok im Ohr, riecht Ruß, Resedaduft und Erinnerungen.

Heute bringt uns der Fahrradbus auf dieser Route nach oben – und das Rad rollt uns zurück. Eine Tour voller Kontraste: von der Wehrburg zur Pferdepension, von Schienenromantik zu Familienpark, vom Mittelalter zur Moderne. Und immer: Wald, Wind und Wirtshaus.

Einst Lebensader der Region

Dass das „Bockerl“ mehr war als bloß eine rumpelnde Nebenbahn, spürt man noch heute zwischen alten Schotterbetten und den akkurat alle 200 Meter gesetzten Kilometersteinen. Die 33 Kilometer lange Strecke zwischen Regensburg-Wutzlhofen und Falkenstein wurde nach zwölf Jahren Planung am 21. Dezember 1913 feierlich eröffnet – bei eisiger Kälte, versteht sich.

Fortan schnaufte der Zug über 14 Stationen, ratterte durch Tunnel und Felsentäler, brachte Holz, Vieh und Arbeiter in die Stadt und spuckte Ausflügler in die wild-romantische Oberpfälzer Landschaft. Anfangs ein voller Erfolg: die Züge waren regelmäßig zu über 100 Prozent ausgelastet, 1930 zählte man fast 300.000 Fahrgäste im Jahr – eine Lebensader für die Region.

Die obere Route führt entlang der alten Zugtrasse, die untere rollt hinab zur Donau. Grafik: Google Maps

Vor 40 Jahren schnaufte das letzte Bockerl

Doch die große Zeit währte nicht ewig. Mit der Motorisierung schwand das Bockerl-Publikum: in den 1970ern waren es werktags noch 172 treue Seelen, die sich in den knarzenden Waggons zur Arbeit oder Schule schaukeln ließen. Am 2. Juni 1985 fuhr der letzte Zug, die Bahn sprach von „menschenleeren Geisterzügen“.

Was blieb, war die Erinnerung – und ein Happy End für Radler: Seit den 1990er-Jahren schlängelt sich einer der schönsten Bahntrassenradwege Bayerns über die alte Strecke. Wer heute durch Hauzendorf rollt, findet im „Radlbahnhof“ Biergarten statt Viehumladung, und wer im Felsental bei Wenzenbach die Pedale drückt, hört vielleicht noch das Phantom-Pfeifen der Dampflok – ein „Schnaufen im Takt der Pedale“.

Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda

Falkenstein – der Auftakt mit Ausblick

Wer die Tour authentisch starten will, nimmt den Fahrradbus Falkenstein RegioRadler. Der bringt Rad & Radler samt Kind und Kegel gemütlich hinauf nach Falkenstein – ein Städtchen, das wirkt wie ein Freilichtmuseum aus der Ritterzeit. Während der Sommermonate gibt der arkadengesäumte Burginnenhof den Hintergrund für die überregional bekannten „Burghofspiele Falkenstein“. Das ganze Jahr über freut sich das Museum „Jagd und Wild auf Burg Falkenstein“ (https://museen-in-bayern.de/museen/detailseite-museum/museum-jagd-und-wild-auf-burg-falkenstein)über Besucher.

Das Nationalparkzentrum Falkenstein (https://www.nationalpark-bayerischer-wald.bayern.de/besucher/einrichtungen/npz_falkenstein/index.htm) bei Ludwigsthal betreibt das „Haus zur Wildnis“ als interaktives Erlebniszentrum mit Fokus auf die Natur und Wälder des Bayerischen Waldes, einschließlich eines Wurzelgangs und eines 3D-Kinos.

Der alte Bahndamm aber wurde zum Bockerlradweg umgebaut – ein Premiumstück der ländlichen Radinfrastruktur. Auf der Trasse der einstigen Nebenbahn rollt man durch lichte Wälder, über hölzerne Stege, vorbei an Schotterwerken und kleinen Tälchen, in denen die Zeit stillzustehen scheint.

Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda

Schergendorf, Gfall, Schillertswiesen – Poesie der Namen

Hier trägt die Landschaft Gedichte im Mund. Schergendorf grüßt mit einer Kapelle, Gfall liegt versteckt im Tann, Schillertswiesen klingt wie ein Erholungsheim für Lyriker wie dem Mundartdichter Harald Grill, auf dem wir später noch zu sprechen kommen. Kurze Pausen sind Pflicht – um die Luft zu schmecken, die Aussicht zu inhalieren und das Glück zwischen den Pedalen zu spüren. Das Höllbachtal, eines der ältesten Naturschutzgebiete im Landkreis Cham, liegt wie ein wildes Seitenkapitel am Rand der Strecke.

Hier stürzt sich der Höllbach zwischen haushohen Granitblöcken hindurch, die in jahrtausendlanger Wollsackverwitterung zu einem bizarren Blockmeer zerfallen sind. Moose und Flechten schreiben ihre grünen Hieroglyphen auf das Gestein, Wasseramsel und Eisvogel pfeifen zwischen den Schluchten, und zwischen den kantigen Steinen windet sich der seltene Lindenblockschuttwald – ein Biotop wie ein Märchen aus Grimms Zeiten. Wer hier anhält, versteht, warum die Vorwäldler dieses Tal ehrfürchtig „die Hölle“ nennen – und warum sie zugleich ihr schönstes Paradies ist.

Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda

Rossbach & Radbahnhof Hauzendorf – Brotzeit wie in der Bibel

Roßbach, ein Gemeindeteil von Wald, trägt die Spuren einer wechselvollen Herrschaftsgeschichte in sich: Einst Einflussbereich des Rentamts Amberg und des Landgerichts Wetterfeld, stritten sich die Benediktiner von Reichenbach noch im 17. Jahrhundert um die letzten Reste ihrer Niedergerichtsrechte. Doch Roßbachs Chronik erzählt nicht nur von Ämtern und Grenzen, sondern auch von den dunkelsten Kapiteln deutscher Geschichte: Im April 1945, als sich die Überlebenden des KZ-Flossenbürg auf Todesmärschen durch die Oberpfalz quälten, fanden zwei Geflohene im Bräukeller bei Süssenbach Zuflucht – unterstützt von mutigen Dorfbewohnern, die ihr Leben riskierten, um Menschenleben zu retten.

Einer von ihnen, der Niederländer Timo Pols, wurde später von den Amerikanern zum Sprecher der Gemeinde ernannt. Und es gibt lichte Kapitel: „Pepe“ Ederer, Stimme der Nilsen Brothers und Chartstürmer der 1950er-Jahre, stammt ebenso aus Wald wie der hier heimisch gewordene Harald Grill, der bairische Dichter, Weltenwanderer und Chronist einer Oberpfalz zwischen Heimatsehnsucht und Globalisierung. So spannt sich der Bogen von Roßbach aus über Musik, Literatur und Erinnerungskultur – ein kleiner Ort mit großen Geschichten.

Kurz darauf steht man in Hauzendorf vor dem Radbahnhof: liebevoll restauriert, mit Werkstatt, Café, Infoecke und dem vielleicht besten Wurstbrot der Oberpfalz. Drinnen dampft der Kaffee, draußen schnurrt das Leben vorbei – und niemand hetzt.

Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda

Bernhardswald überrascht mit Kirchen und Schlössern

Die Route führt weiter durch Bernhardswald mit seinen ausgedehnten Mischwäldern, das mit erstaunlichen Sehenswürdigkeiten aufwartet. Gleich vier Pfarrkirchen wetteifern um die Aufmerksamkeit der Beuscher: St. Bernhard mitten im Ort, Mariä Heimsuchung im benachbarten Kürn, Mariä Himmelfahrt in Pettenreuth und St. Lambert in Lambertsneukirchen – jede für sich ein kleines Zeugnis gelebter Frömmigkeit, von gotischer Strenge bis barocker Pracht.

Dazu gesellen sich die Adelssitze: Schloss Bernhardswald, ein Giebelbau des 18. Jahrhunderts, nach einem Brand von 1885 neu erbaut, wirkt wie ein Mahnmal der Beharrlichkeit. Schloss Kürn hingegen trägt klassizistische Eleganz zur Schau – eine Vierflügelanlage von 1826, mit neun Fensterachsen und einem Mittelrisalit, der selbst stolze Herren wie die Paulsdorfer oder die Walderdorffer überlebte. Wer hier innehält, versteht: In Bernhardswald war Geschichte nie bloß Kulisse, sondern gestalteter Lebensraum.

Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda

Kulturkette im Grünen: Schloss Schönberg  

Beim Ausrollen durch den Wald immer schön die Augen offenhalten, um nur ja nicht das pittoreske Schloss Schönberg zu verpassen, gleichsam ein Brennglas bayerischer Machtverschiebungen. Seit dem 13. Jahrhundert residierten hier Ministerialen der Regensburger Bischöfe, Herzöge von Bayern, Pfleger, die wie Schauspieler im Laufe von Jahrhunderten wechselten – Auer, Prachs, Pfaffesanger, Fraunberger, Stauff, Breitenbach, Lerchenfelder. Selbst Maximilian I. höchstpersönlich zog nach der Schlacht von Wenzenbach 1504 ein und ließ die Mauern im Kanonendonner erbeben.

Später gehörte Schönberg den Thurn und Taxis, die es bis zur Revolution von 1848 als Patrimonialgericht führten. Die Neuzeit fügte eigene Kapitel hinzu: Gastwirtschaft im Wirtschaftstrakt, Familienwechsel von Vilsmeier zu Fichtl, zuletzt Sanierung dank der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Heute steht der dreigeschossige Walmdachbau mit Erkern und barocker Schlosskapelle St. Joseph wie ein Stein gewordener Geschichtsbuch-Eintrag am Rande des Waldes. Wer den Blick hebt, erkennt noch Teile der Ringmauer, den ehemaligen Burggraben als Garten – und spürt, dass hier, zwischen Granit und Kapelle, nichts endgültig vergeht, sondern immer wieder in neue Formen zurückkehrt.

Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda

Wenzenbachs Familienpark

Am Radweg wartet nach Wenzenbach ein grünes Kleinod: der Waldgarten, eine Mischung aus Biergarten, Familienpark und Minigolfidyll. Auf 2.400 Quadratmetern finden Radler, Wanderer, Familien und Feierabendflaneure alles, was das Herz erfreut: einen großen Sandkasten für die Kleinen, ein Spielzimmer für Regentage, 18 Minigolfbahnen mit Schattenbänken für die Geduldigen – und für alle anderen eine Biergartenterrasse mit kleinen, feinen Gerichten.

Im Sommer tobt hier das Leben auf der großen Wiesenfläche mit Festen und Events, im Winter locken die renovierten Gasträume mit Kaminwärme. Kostenlose Parkplätze, eine E-Bike-Ladestation und barrierefreie Zugänge runden das Bild ab. Ein Ort, der beweist: Wenzenbach kann mehr als Nostalgie – es kann Familienglück im Grünen – ein ideales Ziel für Kind und Kindskopf, mit Streichelzoo, Ponyreiten und Auslaufzone.

Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda

Thurnhof, Wutzlhofen, Sallern – Heimspiel mit Aussicht

Wer die Tour ausdehnen will, nimmt noch die Pferdepension Thurnhof mit, rollt über Wutzlhofen in die Stadt zurück – und genießt auf der letzten Etappe noch ein paar Donaukiesel unterm Reifen. Der Fluss rauscht, der Abend naht – ein guter Tag.

Einkehrtipps unterwegs

  • Radbahnhof Hauzendorf – Radlerparadies mit Werkstatt und Wurstbrot
  • Gasthaus Falkenstein Burgblick – für den Einstieg oder Ausklang
  • Familienpark Wenzenbach – Pommes, Ponys, Picknick
  • Café Donaublick Prüfening – Kaffee mit Kathedralenblick.
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda
Auf den Spuren des Falkensteiner Bockerls durch Raum und Zeit. Foto: Jürgen Herda

Falkenstein – Regensburg via Bockerlweg

  • Startpunkt: Falkenstein (per Radbus oder mit eigener Anreise)
  • Ziel: Regensburg via Wenzenbach/Sallern
  • Strecke: ca. 50 km
  • Höhenmeter: meist bergab – ideal auch für Kinder mit Ausdauer
  • Charakter: ehemaliger Bahntrassenweg, familienfreundlich, naturnah
  • Besonderheiten:
    • Burg Falkenstein mit Museum
    • Bockerlweg als stiller, schattiger Pfad der Erinnerung
    • Radbahnhof Hauzendorf mit Werkstatt, Infos, Charme
    • Wenzenbacher Familienpark als Ziel für die Kleinsten
  • Geheimtipp: Am besten werktags fahren – dann gehört einem der Wald fast allein
  • Historischer Bonus: Bockerl-Geschichte auf Infotafeln entlang der Strecke

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