Georgenbergs Kriegsopferdaten nach 80 Jahren präsentiert
Georgenberg. Kriegsopferdaten aus beiden Weltkriegen wurden letzten Donnerstag, 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, präsentiert, wobei die erschreckende Zahl von 63 und 176 gefallenen Soldaten im Ersten bzw. Zweiten Weltkrieg enthüllt wurde. Die Veranstaltung regte zu Diskussionen und Friedensgedanken an, während das Interesse an Kriegerdenkmälern zurückgeht.

Gastbeitrag von Rupert Hermann
In Georgenberg fand letzten Donnerstag eine Kriegsopfer-Information statt, die die Herzen und den Verstand der Zuhörer bewegte. Vor genau 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg, ein Ereignis, das „für uns eine Befreiung durch die damaligen Westmächte“ markierte. Rupert Herrmann, der Organisator des Events, präsentierte akribisch zusammengestellte Daten über die Kriegsopfer der beiden Weltkriege, die von den Anwesenden aufmerksam aufgenommen wurden.
Zahlen, die nachdenklich machen
Die präsentierten Zahlen offenbarten erschütternde Fakten: „Im Ersten Weltkrieg 63 und im zweiten 176 Soldaten“ mussten ihr Leben in Konflikten lassen, die als sinnlos betrachtet werden. Diese Daten boten den Zuhörern, besonders jenen, die die Kriege nicht miterlebt haben, Einblicke in das Ausmaß der menschlichen Verluste. Die Informationen umfassten nicht nur die Anzahl der Gefallenen und Vermissten, sondern gaben auch Auskunft über deren Einheiten, Dienstgrade sowie Einsatzorte an der West- und Ostfront.
Die Folgen des Krieges
Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung waren die Sudetendeutschen, die nach dem Krieg aus der Tschechoslowakei vertrieben wurden. Viele fanden in der Gemeinde Georgenberg eine neue Heimat und bauten sich dort ein neues Leben auf. Diese historische Verschiebung wurde als signifikanter Teil der lokalen Geschichte hervorgehoben.
Die Erinnerungskultur, insbesondere das Gedenken an gefallene und vermisste Soldaten, wurde ebenfalls thematisiert. Gedenksteine und Kriegerdenkmale, die in verschiedenen Ortsteilen errichtet wurden, spielen eine wichtige Rolle in der Bewahrung der Erinnerung an diese dunklen Zeiten. Doch es wurde festgestellt, dass das Gedenken „derzeit nicht mehr so der Fall ist“, eine Beobachtung, die zum Nachdenken anregt.
Ein historischer Standort zum Nachdenken
Überraschung unter den Teilnehmern löste die Offenbarung des ursprünglichen Standortes eines Kriegerdenkmals aus. Zu erfahren, dass es einst „vor dem Gartenzaun rechts vor dem Pfarrhof in Neukirchen zu St. Christoph“ stand, war für viele eine faszinierende Entdeckung.
Die Veranstaltung klang mit reflektierenden Gesprächen in kleinen Gruppen aus. Beiträge und Gedanken zum Frieden, unter anderem von der Heimatdichterin Elfriede Süß, bereicherten das Programm zusätzlich.
Der Abschluss bildete eine einstimmige Botschaft aller Anwesenden: „Es solle eigentlich niemals mehr wieder ein Krieg vom deutschen Boden ausgehen!“ Ein Appell, der in der heutigen Zeit nichts an Bedeutung verloren hat und als Mahnung für zukünftige Generationen dienen soll.
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