„Gesundes Altern in der Oberpfalz“ feiert im Spiegelsaal

Mit „Mei Oberpfalz“ wurde der originelle Song des Ur-Oberpfälzer Sängers und Entertainers Hubert Treml anfangs eingespielt. Schnell nahmen die 70 geladenen Gäste, unter ihnen der Regierungspräsident der Oberpfalz, Walter Jonas, diese kreative „Oberpfalzstimmung“ auf.

Wer etwas bewegen will, muss sich erst einmal selbst bewegen.

Leiterinnen aus Waldthurn und Fensterbach

Das besondere Engagement der beiden ehrenamtlichen Leiterinnen, der im wahrsten Sinne des Wortes actionreichen Aktionsgruppe „Gesundes Altern in der Oberpfalz“ wurde schnell allen Gästen bewusst. Es handelt sich hierbei um die aus Waldthurn stammende Präventologin und Entspannungspädagogin Doris Völkl. Ihr zur Seite steht Marlene Groitl, Seniorenbeauftragte der Gemeinde Fensterbach und Landesfachwartin für den Gesundheits- und Präventionssport beim Bayerischen Turnverband und Vorsitzende des Kneipp-Landesverbandes Bayern im Landkreis Schwandorf. Beide sind „Frauen der ersten Stunde“ und die unermüdlichen Antriebsfedern der Aktionsgruppe, die sie am 5. Juli 2018 mit aus der Taufe gehoben haben. „Denn es braucht starke Motoren, um in den nächsten Gang schalten zu können und vorwärtszukommen“, so das Motto.

Lernen – vernetzen – motivieren – Gemeinsames schaffen

Zentrale Aufgabe sei es, Angebote und Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention für ältere Menschen in schwierigen Lebenslagen in der Oberpfalz zu entwickeln. Voneinander lernen – vernetzen – motivieren – miteinander gemeinsames schaffen, stellt die Aktionsgruppe in den Mittelpunkt.

„Das Netzwerk lebendig, bunt und interessant macht vor allem die Bandbreite aller Mitglieder“, erklärte Doris Völkl. Die Mitglieder bringen Fachwissen und Expertise aus den Bereichen Medizin, Sozialarbeit, Pflege, Gesundheitswissenschaften und Seniorenarbeit ein und konnten in den vergangenen fünf Jahren durch den gemeinsamen Erfahrungsaustausch, von interessanten Vorträgen und anregenden Diskussionen immer profitieren.

Die beiden engagierten Frauen gaben Einblicke über die Abläufe bei den Treffen mit Impulsvorträgen, gemeinsames Arbeiten an Thementischen und einen der wichtigsten Faktoren, den Raum für Vernetzung und für den gemeinsamen Austausch. Erörtert wurde jeweils auch der aktuelle Stand bei Projekten und geplanten Aktionen rund um das Thema „Gesundheitliche Chancengleichheit“.

Regierungspräsident zeigt sich begeistert

Die Geburtsstunde vor fünf Jahren, diese Aktionsgruppe ins Leben zu rufen, war eine der besten Ideen, die man sich vorstellen könne, meinte Regierungspräsident Walter Jonas. Zu einem zufriedenen Leben gehöre körperliche und geistige Gesundheit. Nicht jeder habe das Glück in unserem Wohlstand ohne Erkrankung alt zu werden. „Die Einsamkeit im Alter ist mindestens genauso schlimm wie ein körperliches Gebrechen im Alter“.

Diejenigen, die sich in dieser Aktionsgruppe engagieren, wissen um die Sorgen, Wünsche und Bedürfnisse ihrer Mitmenschen, die älter werden. Sie engagieren sich in großartiger Weise ehrenamtlich mit professioneller Unterstützung. Dieses Zusammenwirken ist der Grundstein dafür, dass möglichst viele Menschen in der Oberpfalz gesund alt werden können. „Wir bleiben durch soziale Kontakte und Freude am Leben jung. Sie schenken diese Freude ihren Mitmenschen und habe auch selber Freude dabei“. Jonas begrüßte in seiner erfrischenden Rede auch den Waldthurner Bürgermeister Josef Beimler und Thomas Schwarzfischer aus Zell im Landkreis Cham.

Regensburger Engel

Der Regierungspräsident ehrte die beiden Leiterinnen Doris Völkl und Marlene Groitl als starke Frauen mit dem „Oskar von Regensburg“ den kleinen Regensburger Engel, einer besonderen Nachbildung, die man bei Ausgrabungen im Jahr 1995 in Regensburg gefunden hat.

Durch den Jubiläumstag führte souverän Regina Köpf, Referentin der Koordinierungsstelle für Gesundheitliche Chancengleichheit bei der Landeszentrale für Gesundheit (LZG) in Bayern – München. Mit dabei Andrea Wolff, der Leiterin der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Bayern und Geschäftsführerin der LZG.

Unglaubliche Frische

Die 87-jährige Lucie Paul aus Neumarkt, ein aktives Aktionsgruppenmitglied, brachte die Teilnehmer mit ihrer mitreißenden, bewundernswerten Art zwischendurch wieder in Bewegung. Premiere hatte auch das „Good-Practice-Video” der Aktionsgruppe.

„Aha-Erlebnisse“

Einen sehr interessanten, griffigen Fachvortrag hielt Prof. Dr. Christian Janßen, ein gebürtiger Kölner von der Hochschule München, mit dem Thema „Gesundheitliche Chancengleichheit im Alter“. Als Experte von der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften brachte er so manches „Aha-Erlebnis“ in die Geburtstagsrunde.

Bewegungsförderung und Digitale Kompetenz

Die Referentin der Landeszentrale für Gesundheit e. V. Laura Anderle zeigte kurzweilig zusammen mit Doris Völkl die Erfolge der Aktionsgruppe der letzten fünf Jahre auf und stellte die gegenwärtige Situation dar. So habe man bedarfsorientierte Arbeitsgruppen wie „Bewegungsförderung“ und „Digitale Kompetenz“ gegründet und auch beim Projekt GESTALT in Weiherhammer mit beraten.

Erfolg aus der Aktionsgruppe heraus

Der Bürgermeister der Gemeinde Zell Thomas Schwarzfischer zeigte zusammen mit seiner Koordinatorin Andrea Macht durch ihr Projekt „Habe die Ehre“ auf, dass aus dieser Aktionsgruppe eine unglaubliche Energie in die Region strahlt und man trotz bürokratischer Hürden durchs „Dranbleiben“ sehr viel Positives für Senioren erreichen könne.

„Eine hochkarätige, sehr kurzweilige und inspirierende Geburtstagsfeier“ so der Tenor der vielen beeindruckten Gäste.