Großes Interesse am Vortrag über Wärmepumpen

Weiden. Sehr gut besucht war der Vortrag über Wärmepumpen in der Waldgaststätte Strehl mit rund 100 Besuchern. Hierbei wolle die Kreisgruppe des Bund Naturschutz sachliche Informationen in einer aufgeheizten bieten, so der Vorsitzende Hans Babl.

Foto: BUND Naturschutz Kreisgruppe Neustadt/WN-Weiden

Der Referent Dr. Stefan Holzheu, Wissenschaftler an der Uni Bayreuth und selbst Anwender, bot Einblicke in die Theorie und konnte auch mit praktischer Erfahrung aus seinem eigenen Haus berichten. Gabi Fraunholz und ihre Schwester Monika von der BN Ortsgruppe Oberbibrach hatten diesen Vortrag bereits für ihren Ort organisiert und vermittelten den Referenten nach Weiden. Ebenfalls zu dieser Veranstaltung eingeladen hatten das ETZ, die Bürgerenergie Parkstein, vertreten durch Josef Langgärtner, und das Vereinskartell Weiden West zusammen mit den angeschlossenen Vereinen, vertreten durch Hans-Jürgen Gmeiner.

Dr. Stefan Holzheu berichtete eingangs von den kommenden CO2-Bepreisungen und wie sich diese auf die fossilen Heizquellen auswirken werden. Nach seiner Einschätzung sei der Ursprungsentwurf des Gebäudeenergiegesetzes aus technischer und klimawissenschaftlicher Sicht vernünftig gewesen, sei jedoch von Lobbyistengruppen verhindert worden.

Wärmenetze und Wärmepumpe

Alternativen wie Wasserstoff, Biomasse oder E-Fuels seien nicht in der Masse umsetzbar. Es bleiben daher zur Lösung nur Wärmenetze und Wärmepumpen. Die Anwendung und Einsparungsmöglichkeiten stellte der Referent mit einem von ihm erstellten Onlinerechner vor und ging dabei auf die unterschiedlichen baulichen Voraussetzungen ein.

Auch eine Hybridlösung war im GEG-Entwurf von Anfang an vorgesehen und wäre für Altbauten mit schlechtem energetischem Standard eine wirtschaftliche wie ökologische Variante. Unter Umständen könnte dazu sogar die alte Heizung zur Unterstützung eingesetzt werden und weiterlaufen.

Luft-Luft-Wärmepumpen

In Deutschland weniger bekannt und verbreitet sind Luft-Luft-Wärmepumpen, obwohl diese in vielen europäischen Ländern der Hauptwärmepumpentyp sind. Hier sieht Holzheu ein großes Potenzial, insbesondere weil die Geräte preisgünstig und weltweit verfügbar sind. Viele andere Staaten seien bei der Umstellung auch schon viel weiter, lernten die Zuhörer. In Finnland beispielsweise gebe es für 5,5 Millionen Einwohner bereits 1,5 Millionen Wärmepumpen. Sein Fazit: Durch die weiter steigenden Energiepreise rentiert sich eine Wärmepumpe fast immer, auch in Altbauten und auch ohne Fußbodenheizung.

Energie-Technisches Zentrum Nordoberpfalz

Anschließend stellte Corinna Loewert das ETZ vor. Das Energie-Technische Zentrum Nordoberpfalz bietet unabhängige Beratungen auch zu diesem Thema an. Der Referent stellte sich nachher den vielen, auch kritischen Fragen und Diskussionsbeiträgen und beantwortete sie ruhig und kompetent.

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