Grüner Aschermittwoch: “Die Union hat sich in eine Traumwelt verrannt”

Weiden. Wie erhält man Heimat? Wie gestaltet man Politik in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts? Keinesfalls, indem man weiter konsequent den Ausbau erneuerbarer Energien verhindere, sagt Laura Weber, Spitzenkandidatin der Oberpfälzer Grünen für die Landtagswahl, beim Politischen Aschermittwoch der Grünen-Kreisverbände Weiden und Neustadt. Aber wie dann?

Die Schwandorfer Bundestagsabgeordnete Tina Winklmann ist Gastrednerin beim Politischen Aschermittwoch der Grünen-Kreisverbände Weiden und Neustadt/WN. Foto: Bündnis 90/Die Grünen

Laura Weber kreidet der CSU eigenen Worten zufolge deren sträflichen Umgang mit dem inzwischen 20 Jahre alten Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) an, das die Union seinerzeit abgelehnt hat. Es sei eine Traumwelt, in die die Union sich verrannt habe, sagt Weber im Gasthaus Strehl, eine „Traumwelt von nie versiegenden sprudelnden Ölquellen, grenzenlosem Wachstum und billigem Gas“.

„Mythos der unbezahlbaren Energiewende“

Das EEG der einstigen rot-grünen Regierung sei für hunderte Länder Vorbild gewesen, bis 2011 seien 400.000 Arbeitsplätze in der Windkraft- und Photovoltaikbranche geschaffen worden. Bis dann im „schwarzen Zeitalter“ Lobbygruppen ungeniert hätten agieren dürfen, bis der „Mythos der unbezahlbaren Energiewende“ entstanden sei. CDU und CSU hätten den weiteren Ausbau der Erneuerbaren fast vollständig zusammenbrechen lassen. Hunderttausende Arbeitsplätze seien verloren gegangen.

Laura Weber, Spitzenkandidatin der Oberpfälzer Grünen für die Landtagswahl, greift die Union heftig wegen deren Umgang mit dem inzwischen 20 Jahre alten Erneuerbare-Energien-Gesetz an. Diese habe sich in eine „Traumwelt von nie versiegenden sprudelnden Ölquellen“ verrannt. Foto: Bündnis 90/Die Grünen

Weber wird bei dem Thema sehr deutlich. Aber sie sieht Land, wie sie sagt: „Endlich regieren wir Grüne wieder mit. Es tut sich was bei den erneuerbaren Energien. Dank Habeck und Co. sogar in Bayern.“

Es hat sich ausgesödert und schlussgeaiwangert.Landtagskandidatin Laura Weber

Weber nennt über die Erneuerbaren hinaus weitere Ziele: „Wir brauchen lebenswerte Städte, bezahlbaren Wohnraum, soziale Gerechtigkeit, gute Bildung und eine Mobilitätswende, die alle mitnimmt. Für unsere Kinder und alle kommenden Generationen.“ Auf höchster Ebene würden Lügen verbreitet – und geglaubt. Weber wörtlich: „Es hat sich ausgesödert und schlussgeaiwangert. Die Zukunft bleibt nicht in der Vergangenheit stehen. Wir müssen die drängenden Probleme endlich beherzt anpacken. Keine Lügen mehr.“

Klimawandel: Umdenken zwingend erforderlich

Der Klimawandel sei real, in Bayern wie in der Nordoberpfalz. Weber verteidigt die Entscheidung gegen ein Weidener Gewerbegebiet West IV, wirbt für den Radentscheid („weil sich ja sonst nichts tut“). Wie notwendig ein Umdenken sei, versucht sie an der jüngsten langen Diskussion im Stadtrat über einen Beitritt zur Städteinitiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ zu erklären. Mit der denkbar knappen Mehrheit von 21:20 Stimmen hatte sich der Stadtrat zu einer Unterstützung der Städteinitiative durchgerungen.

Ein Ball für die Bundestagsfußballerin

Weitere Redner der Veranstaltung sind die Schwandorfer Bundestagsabgeordnete Tina Winklmann, die als ausgewiesene Fußballerin vom Weidener Kreissprecher Falk Ponsold einen Ball geschenkt bekommt, und der Neustädter Kreissprecher Harald Neumann, der auf der Liste für den Landtag kandidiert.

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„Es hat sich ausgesödert und schlussgeaiwangert“ | Bündnis 90 / Die Grünen - 27.02.2023

[…] über die Veranstaltung berichtet. Hier findet ihr die Links zu den Berichten in Oberpfalzmedien, OberpfalzEcho und […]