Hallo Künstliche Intelligenz! Wo bist du in Weiden im Einsatz?

Weiden. Man hört viel zum Thema Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI), jedoch stellt sich die Frage: Was darf man darunter verstehen und was passiert hierzu in der Region Weiden? Wo und welche praktischen Beispiele gibt es, die auch für die Allgemeinheit neben Alexa und Siri interessiert und im Alltag nutzbar wären oder einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel leisten? Welche Initiativen verfolgt die Stadt in diesem spannenden Feld?

Das Stadtlabor Weiden ist laut dem Veranstaltungskalender nur wenig belegt. Foto: Michael Bäumler

Künstliche Intelligenz gilt als eine der Schlüsseltechnologien in unserer Zeit. Große Unternehmen weltweit arbeiten bereits mit KI-Tools und vielfach sind diese im Alltag im Einsatz, ohne dass uns das bewusst ist. In Deutschland nutzt das schon jedes achte Unternehmen laut statistischen Auswertungen, natürlich bei größeren stärker als in kleinen Betrieben.

Repräsentative Ergebnisse für die Betriebe in der Region liegen bisher nicht vor. Denn es gibt unterschiedliche Arten beim denkbaren Einsatz, von KI-basierter Spracherkennung und Übersetzungen oder zur Navigation und der Logistik bis hin zum Sprachmodell ChatGPT. Mittlerweile kann man sich gut und einfach Texte zusammenfassen oder Argumentationen erstellen lassen bis hin zu Bewerbungen oder der Erstellung von ganzen Artikeln oder gar Büchern. Bislang scheint in der Allgemeinheit immer noch das Wissen zu Möglichkeiten und Chancen zum Einsatz zu fehlen, bestärkt wird die mangelnde Nutzung leider durch Bedenken oder unklare rechtliche Folgen.

Ideen und Projekte vor Ort

Bereits vor dem Hype um ChatGPT hatte man mit der geplanten Denkwelt Oberpfalz in Weiden-Halmesricht ein erfolgversprechendes Projekt zur Etablierung einer Wissensregion in Planung, das dann so nicht realisiert wurde. Im Rahmen des „Integrierten Stadtentwicklungskonzepts“ (ISEK) in Weiden und den Ergebnissen aus der Bürgerbeteiligung war dieses Projekt auch ein großes Anliegen. Wo ist man also Vorreiter in Weiden in Sachen Entwicklung und Nutzung von KI?

Zuletzt hat man das DENK.max Stadtlabor in der Weidener Altstadt nahe dem Rathaus (zusammen mit der OTH Amberg-Weiden, der Stadt und der LUCE-Stiftung) für „Zukunftsthemen“ eröffnet. Seither ist wenig passiert und die Auslastung bleibt hinter den Erwartungen zurück, oder war das Ganze nur die Vermeidung eines weiteren Leerstands? Ein konkretes Beispiel ist auch die Bayernwerk Netz mit Installation moderner Sensoren im Weidener Stromnetz, um die Vorteile von KI zur Auslastung zu nutzen.

Viel Theorie und wenig Praxis?

An der OTH Amberg-Weiden gibt es mittlerweile ein Innovations- und Kompetenzzentrum KI (IKKI). Bei deren Interviews zu KI-Konkret findet man dort für Weiden als Einträge die TIKI GmbH für produktive KI-Anwendungen. Zudem ist dort die up2parts GmbH genannt, Anbieter für Softwarelösungen in der Fertigung im Bereich Zerspanung.

Samhammer AG nutzt künftig Gebäude von Sindersberger HOMA Schlafwelt in Weiden-West. Foto: Michael Bäumler

Bei größeren Unternehmen in Weiden fällt zum Thema KI sowie Logistik und E-Commerce immer wieder der Name der Samhammer AG. Diese hat zuletzt angekündigt, auch in Weiden-West in der ehemaligen Sindersberger-Schlafwelt einzuziehen. Noch ist dort aber kein Betrieb aufgenommen worden, das bisherige Gebäude ist im Umbau. Auch die MAB GmbH hat schon vor Jahren den Weg der Digitalisierung in der Fertigungs- und Maschinenbaubranche mit komplett KI-basierten, automatisierten Prozessen zur Bestellung individueller Bauteile erfolgreich beschritten.

Sicherlich gibt es viele weitere Unternehmensbeispiele, die sich in dem Bereich der Nutzung von KI bewegen. So konnte man dies in der Vergangenheit sowohl bei Brunner Bäcker (mit Berechnung idealer Produktions- und Liefermengen für jeden Verkaufsort) als auch der Witt Gruppe mit ihrem internationalen Onlinegeschäft lesen. Und außerhalb Weidens ist natürlich die BHS Corrugated mit der LUCE-Stiftung und ihrem Future-Lab eine bekannte Adresse.

Für die Bevölkerung und Kommunen hat die Bayerische Staatsregierung mit den BayernLabs (so zum Beispiel in Nabburg oder Wunsiedel) Möglichkeiten geschaffen, sich praktisch vor Ort zu informieren und Anwendungen auszuprobieren. Diese sollen „Schaufenster für digitale Innovation und neueste Technik zum Anfassen und Ausprobieren“ sein. In Zukunft wird es auch mehr von KI als von Menschen erstellte Inhalte geben, sei es Texte, Bilder, Videos und vieles mehr. Abschließend sei angemerkt, dass dieser Beitrag (noch) nicht mit KI erstellt wurde, obwohl das gut möglich gewesen wäre.

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