Handwerkskrise in Ostbayern verschärft sich weiter
Nordoberpfalz. Das Geschäftsklima im ostbayerischen Handwerk hat sich zum Jahresende 2024 weiter verschlechtert, der Index liegt bei -13 Prozentpunkten. Politische Maßnahmen werden gefordert, um kleinen und mittleren Unternehmen zu helfen und den Negativtrend umzukehren.

Die konjunkturelle Lage im Handwerk in Ostbayern zeigt auch zum Jahresende 2024 keinen Aufwärtstrend. Der Geschäftsklima-Index ist weiter gesunken und befindet sich nun bei -13 Prozentpunkten. Dies unterstreicht die zunehmende Besorgnis unter den Handwerkern. „Die Lage ist mittlerweile eine ganz andere, als noch vor ein paar Jahren“, kommentiert HWK-Präsident Dr. Georg Haber die Situation. Er fordert politische Maßnahmen, um das Wachstum zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit der kleinen und mittleren Unternehmen sowie des Unternehmertums zu stärken.
Konjunkturbericht offenbart Herausforderungen
Die wirtschaftliche Situation im Handwerk spiegelt sich in sinkenden Umsätzen und rückläufigen Auftragseingängen wider. Fast jeder zweite Betrieb (42 Prozent) verzeichnete im letzten Quartal eine Verschlechterung der Auftragslage; rund ein Drittel (31 Prozent) meldete Umsatzeinbußen. Besonders betroffene Branchen sind die Handwerke für den gewerblichen Bedarf sowie das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe. Positive Nachrichten gibt es hinsichtlich der Investitionsbereitschaft: Rund 41 Prozent der Betriebe haben trotz der angespannten Lage investiert, was für eine stabile Tendenz spricht. Doch die Unsicherheit bleibt, denn 38 Prozent aller Betriebe erwarten eine weitere Verschlechterung der Wirtschaftslage.
Appell an die Politik
Die derzeitige Situation und die düsteren Aussichten rufen nach einer politischen Reaktion, um die Rahmenbedingungen für das Handwerk zu verbessern. „Wenn sich die Umsatz- und Auftragseinbußen sowie die abschwächende Auslastung weiter fortsetzen, birgt das viele Risiken und eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage unserer rund 42.000 Betriebe“, betont HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger. Er hebt hervor, dass viele Handwerker frustriert und verunsichert sind und fordert Maßnahmen zur Verbesserung der Standort- und Rahmenbedingungen.
Die aktuelle Lage fordert entschlossene Schritte, um das ostbayerische Handwerk zu stabilisieren und wieder auf einen Wachstumspfad zu führen. Die Hoffnungen sind nun auf die Politik gerichtet, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Krise zu überwinden.
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