BHS Corrugated geht bei Rettung der Blue Devils voran – Sponsorenabend

Weiden. „So eine Pleite hätte die Stadt Weiden jetzt auch noch gebraucht“, sagt Christian Engel über die Schieflage der Blue Devils und des Vereins nach der Ziegler-Insolvenz. „Wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen, um den Eishockey-Standort zu retten – die Stadt, die Sponsoren und die Fans.“

Hauptsponsor BHS Corrugated als Flaggenträger der Blue-Devils-Rettung: Vorrang haben der Verein und die Jugendarbeit. Collage/Fotos: jrh/BHS

Während die ganze Region gebannt auf das zusammenstürzende Kartenhaus der Ziegler-Group blickt, das auch gesponserte Projekte des Plößberger Unternehmens mit in den Abgrund zu reißen droht, arbeiten hinter den Kulissen Verantwortliche der Blue Devils und Sponsoren fieberhaft an Rettungsszenarien für den Eishockey-Standort Weiden.

„Wir sind ja Hauptsponsor“, erklärt Thomas List, Group CFO, gegenüber OberpfalzECHO. Der Augsburger, der zusammen mit Christian und Lars Engel das Unternehmen leitet und zuvor knapp fünf Jahre bei der Kuka AG in verschiedenen Leitungspositionen tätig war, kümmert sich auch um das Sponsoring der BHS Corrugated.

„Natürlich bekommen wir Anfragen, inwieweit wir bereit wären, uns stärker zu engagieren.“ So habe es einen Besuch der Blue-Devils-Verantwortlichen mit Geschäftsführer Franz Vodermeier, Sportchef Jürgen Rumrich, Geschäftsstellenleiter Wolfgang Schalamon und Sponsoringbeauftragten Sabrina Melischko in der Konzernzentrale gegeben. Und auch beim Sponsoren-Event am Mittwoch sei das Unternehmen aus Weiherhammer beteiligt gewesen.

BHS bereit, signifikant zu erhöhen

„In Absprache mit Christian und Lars Engel haben wir dort klargemacht“, erklärt List, „dass BHS Corrugated über das bisher geleistete Engagement hinaus selbstverständlich bereit ist, gesellschaftliche und soziale Verantwortung zu tragen.“ Man bedaure zutiefst, was mit der Ziegler Group derzeit geschehe: „Unser Mitgefühl gilt allen voran den Mitarbeitern.“

Man sei aber auch stark daran interessiert, dass es für den Spielbetrieb der Blue Devils, ein Aushängeschild der Sportstadt Weiden, und insbesondere dem Verein, der seit Jahren eine hervorragende Jugendarbeit leiste, eine Zukunft gebe. „BHS hat deshalb angekündigt, sein Engagement signifikant zu erhöhen.“ Damit allein sei aber die große Lücke von über einer Million Euro nicht zu decken. „Wir haben deshalb angeregt, dass es uns die anderen Sponsoren gleichtun, und auch über eine deutliche Erweiterung ihres Sponsorings nachdenken.“

Auch für das BHS-Sponsoring zuständig: Dr. Thomas List (rechts). Hier nimmt er zusammen mit Annika Ebel, Expert Corporate Communications, den Best Managed Companies Award 2024 im Rahmen der feierlichen Preisverleihung entgegen. Foto: BHS Corrugated

Appell an andere Sponsoren – und solche, die es werden wollen

Die Rechnung sei ja nicht sehr komplex, fährt List fort: „Wenn alle Sponsoren ihr Engagement ebenfalls verdoppeln, müsste es schon reichen.“ Er appelliere aber auch an andere Unternehmen, die bisher nicht zum Unterstützerkreis zählten, sich anzuschließen. Das bedeute allerdings nicht, dass man damit das Engagement der Fans um Christian Kaminsky überflüssig machen wolle. Im Gegenteil: „Es läuft ja bereits ein Crowdfunding, das die große Solidarität der Fans und Mitglieder unterstreicht, und das deshalb für das Gelingen der gemeinsamen Rettungsaktion essenziell bleibt.“

Zumal der Löwenanteil der Finanzierung bisher von Ziegler geleistet worden sei: „Wir können nicht im Alleingang die Hälfte der Lücke schließen“, betont der Manager noch einmal. „Aber an der BHS wird es nicht scheitern, wir gehen als Hauptsponsor voran.“ Nach seiner Information hätten vor allem die kleineren der rund 80 Sponsoren, die am Mittwoch vor Ort gewesen seien, diese Botschaft sehr positiv aufgenommen. „Wir stehen bei Gesprächsbedarf auch gerne selbst zur Verfügung.“

Verein und Jugend „first“

Eine Einschränkung macht List allerdings, was die Verwendung der in Aussicht gestellten Mitteln betrifft: „Bitte nicht falsch verstehen“, möchte er diese nicht als Bedingung formulieren, aber: „Wir gehen gerne als Flaggenträger voran, aber würden uns dringend wünschen, dass dem Erhalt des Vereins und damit der Jugendarbeit allererste Priorität eingeräumt wird.“

Was man nicht möchte: Geld in einer „blind Box“ zu verbrennen. „Es bringt uns nichts, wenn wir da mit großen Mitteln reingehen, und es reicht trotzdem nicht, sodass in der Folge sowohl der Spielbetrieb eingestellt werden muss als auch die Existenz des Vereins auf dem Spiel steht.“ Ergo müsse es für das operative Geschäft heißen: Verein und Jugend „first“.

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Spendenaktion für Weiden – blog.ev-landshut.de - 01.12.2024

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