Letzter Akt des Präsidenten: Bundesverdienstkreuz für herausragende Persönlichkeiten

Insgesamt zehn Persönlichkeiten aus ganz Bayern wurden bei einer Feierstunde im Alten Schulhaus von Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier als Anerkennung für ihr ehrenamtliches Engagement das Bundesverdienstkreuz verliehen: Rainer Christoph (Weiden), Andrea Glaubitz (Pirk), Helga Wiesbeck (Weiden), Thomas Muggenthaler (Regenburg), Hermine Rodde (Schwarzenfeld), Michael Haas (Bubenreuth), Dr. Johannes Klotz, Dr. Sebastian Polly (beide München), Silke Mader (Karlsfeld) und Kerstin Wenzl (Cadolzburg).

Das Beste zum Schluss

So ganz traute Steinmeier seinem Redenschreiber dann doch nicht, als er sich gleich nach dem Eröffnungssatz „Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss“ korrigierte: „Ich habe so viele gute und sehr gute Eindrücke hier in Weiden bekommen, so viele interessante Gespräche und Begegnungen gehabt, dass mir jede Rangfolge von gut, besser, am besten sehr ungerecht vorkommen würde. Auf jeden Fall aber kann ich sagen: Etwas sehr Wichtiges kommt jetzt, zum Schluss.“

Dank an die Stadt für die herzliche Aufnahme

Seine Zufriedenheit über die herzliche Aufnahme kleidete er in die Worte: „Danke an Sie alle hier in Weiden, die mich so freundlich und herzlich empfangen haben. Die mich ein Stück haben teilnehmen lassen an ihrem alltäglichen Leben, ihren Freuden und Sorgen. All das ist der Sinn einer Ortszeit, wenn ich mich für ein paar Tage an einen Ort begebe, um mit den Bürgerinnen und Bürgern dort über unseren Staat, unsere Demokratie, unser Zusammenleben ins Gespräch zu kommen.“ Der Bundespräsident sprach von einem Geschenk, so vieles Interessante und Nachdenkenswerte von der Basis mit nach Berlin zu nehmen.

Ordensverleihung an zehn verdiente bayerische Persönlichkeiten

Zu seinen Lieblingstätigkeiten als Bundespräsident gehören Ordensverleihungen, die verdiente Bürger auszeichnen: „Nichts ist schöner, als Danke zu sagen, als Menschen zu loben, die es verdient haben; als Frauen und Männer auszuzeichnen und sie für einen wichtigen Moment einmal in den Mittelpunkt zu stellen.“

Nach seiner allgemeinen Dankesrede für den gelungenen „Staatsbesuch“ in Weiden schritt der Bundespräsident zur Ehrung, die in alphabetischer Reihenfolge vorgenommen wurde. Zunächst erhielt Rainer Christoph für sein Engagement um sein Herzensprojekt „Goldene Straße“ die hohe Auszeichnung. Andrea Glaubitz aus Pirk erhielt das Bundesverdienstkreuz für ihre zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten rund um die DLRG, Schule ohne Rassismus und in St. Josef in Weiden.

Thomas Muggenthaler aus Regensburg wurde für seine Verdienste rund um die journalistische Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit in Niederbayern und in der Oberpfalz. Hermine Rodde bringt sich seit mehr als 25 Jahren bringt sich die Oberpfälzerin voller Tatkraft in den „Sozialdienst katholischer Frauen“”“ in Schwandorf ein. Helga Wiesbeck aus Weiden war im Alphabet die letzte, strahlte aber umso mehr. Sie bekam die Auszeichnung für ihr Engagement um das „autobiografische Schreiben“.

Nationalhymne beendet Besuch

Im Namen aller neuer Verdienstkreuzträger bedankte sich Rainer Christoph beim Staatsoberhaupt: „Wir Preisträger nehmen stellvertretend für unsere zahlreichen Helfer, ohne die wir nicht fruchtbar arbeiten könnten, diese Auszeichnung entgegen. Wir sind motiviert, unser Engagement fortzusetzen.“

Als Höhepunkt und gleichzeitig als Schlusspunkt intonierte das Streichquartett mit Johanna Luther, Hanna Kaiser, Janusz Skutella und Christoph Skutella die deutsche Nationalhymne, die von allen Anwesenden feierlich mitgesungen wurde. Bevor der Staatspräsident seinen Interimsamtssitz in Weiden verließ, bedankte er sich bei Oberbürgermeister Jens Meyer und allen Beteiligten, die das Format des Bundespräsidialamtes „Ortszeit“ zu einem überaus gelungenen Ereignis werden ließen.