Hotel “Maximilianshof” wird versteigert: Schwimmbad als Schnäppchen

Weiden. Auf ein Neues. Am Dienstag, 10 Uhr, steht der Maximilianshof in Böhmischbruck in Teilen zur Versteigerung an. Im "Angebot" ist am Amtsgericht Weiden unter anderem das Schwimmbad des früheren Hotels. Für schlappe 6.100 Euro.

Maximilianshof Böhmischbruck Versteigerung
Auf ein Neues. Am Dienstag, 10 Uhr, steht der Maximilianshof in Böhmischbruck in Teilen zur Versteigerung an. Im “Angebot” ist am Amtsgericht Weiden unter anderem das Schwimmbad des früheren Hotels. Foto: Christine Ascherl

Zugegeben: Der Pool hat bessere Tage erlebt. Hausmeister Hans Würfl gewährt einen kleinen Einblick. Das Wasser ist ausgelassen. Die Polster auf den Liegen sind ausgeblichen. Verdorrte Palmen stehen herum. Würfl kann sich noch lebhaft an blühende Zeiten erinnern. Das Schwimmbad wurde 1986 als Ergänzung zum Aparthotel aus den 70ern erbaut. Holländische Urlauberkinder tobten hier auf 6 mal 8 Metern Wasserfläche. Der Maximilianshof mit seinen 100 Bungalows war praktisch immer ausgebucht. Er war ein Familienparadies: Squash, Sauna, Spielzimmer, Kegelbahn.

Vorbei der Glanz. 2008 schloss das Hotel nach finanziellen Schwierigkeiten seine Pforten. Die Appartements wurden von Privatleuten aufgekauft, die dort (eigentlich) nicht dauerhaft wohnen dürfen. Dieser Teil des Hauses mit Treppenhaus und Rezeption ist gut in Schuss. Anders steht es um den gewerblichen Teil. Hier kam es zu einigen Eigentümerwechseln. Zuletzt waren die Gemeinschaftseinrichtungen im Jahr 2016 zwangsversteigert worden. Inzwischen kam es zu einem weiteren Verkauf an einen neuen Eigentümer.

Verkehrswert für alles: 35.000 Euro

Insgesamt kommen am Dienstag sieben Objekte unter den Hammer: Schwimmbad (angesetzter Verkehrswert: 6.100 Euro), Frühstücksraum (1.700 Euro), Spielraum (2.900 Euro), Restaurant/Küche (9.500 Euro, ohne Mobiliar und Kücheneinrichtung), Squash-Halle (3.500 Euro), Sauna (3.100 Euro), Kegelbahn (8.200 Euro).

Die Kegelbahn – vier vollautomatische Spellmann-Bahnen – ist rund 35 Jahre alt und nach Ansicht des Gutachters mit “großer Wahrscheinlichkeit technisch und wirtschaftlich verbraucht”. Ohnehin sei es fraglich, ob der gesamte Wellness-Bereich (Hallenbad, Squash, Sauna) wieder in der früheren Form weitergeführt werden kann.

Beim ersten Termin müssen 50 Prozent des Verkehrswerts geboten werden

Rechtspfleger Paul Dumler wird die Versteigerung am Dienstag, 10 Uhr, am Amtsgericht Weiden durchführen. Es wird nicht möglich sein, ein Gesamtgebot für alle Teile abzugeben. Alle sieben Objekte werden einzeln aufgerufen. Beim ersten Termin gilt die 50-Prozent-Grenze. Sollten keine Gebote in Höhe der Hälfte des jeweiligen Verkehrswerts abgegeben werden, wird es einen zweiten Versteigerungstermin geben. Dann fallen die Wertgrenzen.

Bürgermeister Andreas Wutzlhofer (Vohenstrauß) hat angekündigt, dass ein Vertreter der Stadt vor Ort sein wird. Die Stadt Vohenstrauß hat seit Jahrzehnten ihr “G’wirch” mit dem früheren Hotel. Zuletzt gab es Ende 2016 Unruhe im Stadtrat, als der Vorbesitzer einen Swingerclub andachte. Der Baden-Württemberger hatte ein überregionales Inserat geschaltet: “Große Wellnessanlage mit Gaststätte in der Oberpfalz, geeignet für Swingerclub oder sonstigen Privatclub”. Der Stadtrat stellte damals prophylaktisch klar, dass man einer solchen Nutzungsänderung nicht zustimmen würde.

2020 war der Maximilianshof dann erneut Thema im Stadtrat. Dabei wurde ein Antrag auf Nutzungsänderung der Ferienappartements auf dauerhafte Wohnnutzung abgelehnt. Eine Rolle spielt dabei die Angst der Stadt vor einem “Millionengrab”. Straßen, Wasser- und Abwasserleitungen sind nur auf Ferienbetrieb ausgelegt. Eine Umwidmung käme der öffentlichen Hand teuer, so die Befürchtung.

Hausmeister hofft auf gutes Essen

Bei der Versteigerung geht es ohnehin nur um Schwimmbad & Co. Was denkt der langjährige Hausmeister darüber? Hans Würfl würde sich riesig freuen, wenn es für das Restaurant eine Lösung gäbe. “Das würde mit Sicherheit gut laufen.”

Auf ein Neues. Am Dienstag, 10 Uhr, steht der Maximilianshof in Böhmischbruck in Teilen zur Versteigerung an. Im
Auf ein Neues. Am Dienstag, 10 Uhr, steht der Maximilianshof in Böhmischbruck in Teilen zur Versteigerung an. Im “Angebot” ist am Amtsgericht Weiden unter anderem das Schwimmbad des früheren Hotels. Im Bild: der Hausmeister Hans Würfl. Foto: Christine Ascherl
Auf ein Neues. Am Dienstag, 10 Uhr, steht der Maximilianshof in Böhmischbruck in Teilen zur Versteigerung an. Im
Auf ein Neues. Am Dienstag, 10 Uhr, steht der Maximilianshof in Böhmischbruck in Teilen zur Versteigerung an. Im “Angebot” ist am Amtsgericht Weiden unter anderem das Schwimmbad des früheren Hotels. Foto: Christine Ascherl
Die Küche des früheren Hotels Maximilianshof, oder besser: Das, was von ihr übrig ist. Im Bild der Hausmeister. Bei einer Versteigerung bekam ein Oberbayer den Zuschlag. Foto: Christine Ascherl
Die Küche des früheren Hotels Maximilianshof, oder besser: Das, was von ihr übrig ist. Im Bild der Hausmeister. Bei einer Versteigerung bekam ein Oberbayer den Zuschlag. Foto: Christine Ascherl
Auf ein Neues. Am Dienstag, 10 Uhr, steht der Maximilianshof in Böhmischbruck in Teilen zur Versteigerung an. Im
Auf ein Neues. Am Dienstag, 10 Uhr, steht der Maximilianshof in Böhmischbruck in Teilen zur Versteigerung an. Im “Angebot” ist am Amtsgericht Weiden unter anderem das Schwimmbad des früheren Hotels. Foto: Christine Ascherl
Auf ein Neues. Am Dienstag, 10 Uhr, steht der Maximilianshof in Böhmischbruck in Teilen zur Versteigerung an. Im
Auf ein Neues. Am Dienstag, 10 Uhr, steht der Maximilianshof in Böhmischbruck in Teilen zur Versteigerung an. Im “Angebot” ist am Amtsgericht Weiden unter anderem das Schwimmbad des früheren Hotels. Foto: Christine Ascherl
Auf ein Neues. Am Dienstag, 10 Uhr, steht der Maximilianshof in Böhmischbruck in Teilen zur Versteigerung an. Im
Auf ein Neues. Am Dienstag, 10 Uhr, steht der Maximilianshof in Böhmischbruck in Teilen zur Versteigerung an. Im “Angebot” ist am Amtsgericht Weiden unter anderem das Schwimmbad des früheren Hotels. Foto: Christine Ascherl
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