Hubertus-Messe, Jägerschlag und Hubertus-Feier in Pleystein

Pleystein. Eine wichtige Jagdtradition wird auf dem Kreuzbergplateau weitergeführt.

Die Empfänger die Jagdbriefe als Nachweis der bestandenen Jagdprüfung gemeinsam mit bayerischer Jagdkönigin Felizitas Schauer. Hintere Reihe Pater Stefan Weig, Bürgermeister Rainer Rewitzer. Zweiter Vorsitzender der Kreisgruppe im Bayerischen Jagdverband, Sascha Freymann, Vorsitzender Christian Ertl (von links). Foto: Walter Beyerlein
Die Empfänger die Jagdbriefe als Nachweis der bestandenen Jagdprüfung gemeinsam mit bayerischer Jagdkönigin Felizitas Schauer. Hintere Reihe Pater Stefan Weig, Bürgermeister Rainer Rewitzer. Zweiter Vorsitzender der Kreisgruppe im Bayerischen Jagdverband, Sascha Freymann, Vorsitzender Christian Ertl (von links). Foto: Walter Beyerlein
Grenzlandjagdhornbläser unter Leitung von Hornmeister Eduard Forster. Foto: Walter Beyerlein
Grenzlandjagdhornbläser unter Leitung von Hornmeister Eduard Forster. Foto: Walter Beyerlein
Pater Stefan Weig. Foto: Walter Beyerlein
Pater Stefan Weig. Foto: Walter Beyerlein
Pater Stefan Weig hält die Hubertusmesse. Foto: Walter Beyerlein
Pater Stefan Weig hält die Hubertusmesse. Foto: Walter Beyerlein
Vorsitzender Christian Ertl. Foto: Walter Beyerlein
Vorsitzender Christian Ertl. Foto: Walter Beyerlein
Vorsitzender Christian Ertl gemeinsam bayerischer Jagdkönigin Felizitas Schauer. Foto: Walter Beyerlein
Vorsitzender Christian Ertl gemeinsam bayerischer Jagdkönigin Felizitas Schauer. Foto: Walter Beyerlein
Vorsitzender Christian Ertl gemeinsam bayerischer Jagdkönigin Felizitas Schauer. Foto: Walter Beyerlein
Vorsitzender Christian Ertl gemeinsam bayerischer Jagdkönigin Felizitas Schauer. Foto: Walter Beyerlein
Im Knien müssen die Jungjäger ein
Vierteil
Im Knien müssen die Jungjäger ein Vierteil “Jagdschweiß” alkoholfrei in einem Zug trinken. Mit Links weil, auf “Waidmannsheil” angestoßen wird. Wer rechts trinkt, muss eine Runde spendieren. Foto: Walter Beyerlein
Grenzlandjagdhornbläser unter Leitung von Hornmeister Eduard Forster. Foto: Walter Beyerlein
Grenzlandjagdhornbläser unter Leitung von Hornmeister Eduard Forster. Foto: Walter Beyerlein

„Es ist unsere Aufgabe als Jäger auch für die Nachwelt die Tiere und die Schöpfung zu erhalten. Dabei sind die Jagdgenossen, also die Landwirte, unsere Partner“. So kann man mit einem Zitat von Christian Ertl, dem Vorsitzenden des Bayerischen Jagdverbandes, Kreisgruppe Vohenstrauß, die Hubertus-Feier am Samstagabend im Gasthof Wassermann zusammenfassen.

Jungjäger

Mit dem Jägerschlag auf dem Kreuzbergplateau wurden folgende Jungjäger in die Jägerschaft aufgenommen:

  • Ewald Deinl
  • Tamara Ebnet
  • Andreas Franke
  • Sabine Gruber
  • Mathias Klisch
  • Maria Meier
  • Michael Ring
  • Thomas Wittmann

Die Kreisgruppe Vohenstrauß im Bayerischen Jagdverband mit ihrem Vorsitzenden Christian Ertl hatte zur Hubertus-Feier eingeladen. Auf dem Kreuzbergplateau gaben kleine Holzfeuer in Eisenkörben und kleine Fackeln der stimmungsvollen Feier eine wild-romantische Atmosphäre. Dazu leiteten die Grenzlandjagdhornbläser unter Leitung von Hornmeister Eduard Forster mit einigen Musikstücken die Feier ein.

Jägerschlag

Eduard Forster, auch Brauchtumspfleger in der Kreisgruppe Vohenstrauß, nannte den Jägerschlag ein jagdliches Brauchtum, das zu bewahren und weiterzuentwickeln sei. Die Tradition solle die Jungjäger vor allem sensibilisieren, Verantwortung gegenüber Wild, Wald und Mitmenschen zu übernehmen. Gleichzeitig soll sie ihnen das Versprechen abverlangen, nach den Regeln der Waid-Gerechtigkeit zu jagen. Anschließend wurde zum Jägerschlag auf einem Läufer vom Fell einheimischer Tiere niedergekniet, dann sprach die bayerische Jagdkönigin Felizitas Schauer aus Bad Wörishofen die Formel:

Der erste Schlag soll Dich zum Jäger weih´n, der zweite Schlag soll Dir die Kraft verleih´n zu üben stets das Rechte, der dritte Schlag soll Dich verpflichten nie auf die Jägerehre zu verzichten. Felizitas Schauer

Danach nahm Vorsitzender Christian Ertl die Jungjäger mit Handschlag und Waidmannsheil in den Kreis der Jäger auf. Die Frischlinge mussten dann, wie es die Tradition verlangt, einen viertel Liter „Wildschweiß“ in einem Zug leeren – dieser ist wohlgemerkt alkoholfrei. Und was noch zu beachten war: getrunken wird beim „Waidmannsheil“ mit der linken Hand. Sonst freuen sich alle über die nachfolgende Runde, die der Jäger ausgeben muss, der aus Versehen mit rechts getrunken hat.

Hubertus-Feier mit Christian Ertl

Bei der anschließenden Hubertus-Feier beim „Wassermann“ fand Christian Ertl nachdenkliche Worte für die Jagd. So habe sich diese in ihrer Ausübung im Vergleich zu früher stark verändert. Er bedauerte, dass Geld, Neid und Missgunst, einst in der Jagd fremde Begriffe, auch hier Einzug gehalten haben, und dass zunehmend mehr in Euro, Gewinn und Schäden gerechnet werde.

Ausdrücklich hob Christian Ertl die Notwendigkeit einer sehr guten Partnerschaft zu den Jagdgenossen, den Bauern, hervor. „Landwirte sind unsere Partner“, betonte er. Ohne Namen zu nennen, machte der Vorsitzende deutlich, dass die Schäden in der Forstwirtschaft aus den „letzten fünfzig Jahren“ den Jägern zugerechnet würden:

Schuldig ist immer das Reh, das sich nicht wehren kann. Christian Ertl

Es habe sich aber auch gezeigt, dass bei Waldarbeiten mit schwerem Gerät aus Bequemlichkeit große Schäden verursacht werden, betonte Christian Ertl. Leicht spöttisch erinnerte der Vorsitzende an frühere Zeiten, in denen die Jäger zur Entenjagd ohne orangefarbene Schutzkleidung und Warnlampen gingen. „Es ist aber niemanden etwas passiert“, beteuert er. In Hinsicht auf den zurückgehenden Bestand an Enten sieht Christian Ertl die Notwendigkeit kommen, diese Tiere besonders zu schützen:

Es ist unsere Aufgabe als Jäger auch für die Nachwelt die Tiere und die Schöpfung zu erhalten. Christian Ertl

Mit Blick auf die jagdlichen Organisationen hält Christian Ertl den Bayerischen Jagdverband als dringend notwendiges Organ, um die Möglichkeiten zur Ausübung der Jagd zu erhalten. Hinsichtlich der jagdlichen Traditionen sieht der Kreisvorsitzende die Notwendigkeit deren zeitgerechten Anpassung, aber immer unter Berücksichtigung der Notwendigkeit einer waidgerechten Jagd. Gleichzeitig müsse aber auch den „nicht jagenden Menschen“ dieses Tun näher gebracht werden.

Weitere Redner

Bürgermeister Rainer Rewitzer zeigte sich angesichts der neuen Jungjäger erfreut, dass sich immer wieder Menschen finden, die sich um die Hege und Pflege von Natur und Tieren kümmern. Sie seien ausschlaggebend, um das notwendige Gleichgewicht zu erhalten. Weiterhin lobte das Stadtoberhaupt auch die einheimische Jägerschaft mit Michael Kraus, da dieser die Jagd mit ihren Aufgaben und Verpflichtungen „in Schulen und Vereine“ bringe. Gleichzeitig betreibe er aber auch beispielsweise beim Bürgerfest mit einem Stand „Waidmännischer Spezialitäten“ wertvolle Öffentlichkeitsarbeit.

Die bayerische Jagdkönigin Felizitas Schauer zeigte sich „überwältigt“ von der „wunderschönen“ Hubertus-Messe. Ebenso so sei es erfreulich, wie die Traditionen in der Kreisgruppe Vohenstrauß im Bayerischen Jagdverband aufrechterhalten würden.

Im Anschluss an die Ansprache überreichten Vorsitzender Christian Ertl, Zweiter Vorsitzender Sascha Freymann, die bayerische Jagdkönigin Felizitas Schauer, Bürgermeister Rainer Rewitzer und Hegeringleiter Michael Kraus den Jungjägern die Jägerbriefe.

Hubertus-Messe

Der Hubertus-Feier war die Hubertus-Messe in der Kreuzbergkirche vorausgegangen. Nach dem Begrüßungssignal der Grenzlandjagdhornbläsergruppe unter der Leitung von Eduard Forster sprach Michael Kraus als Hegegemeinschaftsleiter Vohenstrauß, örtlicher Jagdpächter und Mitinitiator der Hubertus-Feier die Begrüßungsworte. Er wünschte den Jungjägern einen erlebnisreichen Tag.

Pater Stefan Weig bezeichnete die Feier der Hubertus-Messe als eigene Premiere. Auf seiner Anfahrt nach Pleystein sei er bereits inmitten einer Drückjagd gewesen. Der Geistliche ging anschließend auf den Heiligen Hubert, im Sprachgebrauch eher als Hubertus bekannt, ein. Dessen zentrales Symbol sei das Hirschgeweih mit dem Kreuz. Nachdem Christus dem Heiligen Hubertus bei der Jagd erschienen sei, habe dieser sein Leben geändert. Und wie der Schutzpatron der Jagd machten auch die Jäger ihre Erfahrungen in der Natur und mit der Schöpfung, und seien bestrebt, eine waidgerechte Jagd auszuüben.

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