„Hundslinger Hochzeit“: Hinter der Kamera mitarbeiten

Hinter der Konzertbühne werden sie Roadie genannt, am Filmset heißen sie liebevoll „Kabelträger“. Jedoch steckt weit mehr in der Arbeit jener Leute, die auf Bühnen oder an Filmdrehsorten mitwirken. Diese Helfer sind den Technikern hinter den Kulissen eine unentbehrliche und wertvolle Stütze. Das Jugendmedienzentrum T1 ist aktuell auf der Suche nach Interessierten, die an einem Filmset mitwirken wollen.

Filmschauspielerin und T1-Botschafterin Christina Baumer hat das T1 für die Produktion ihres Kinospielfilms „Hundslinger Hochzeit“ ins Boot geholt. Ihr großer Wunsch ist es, jungen Interessierten die Chance zu geben, an Dreharbeiten mitzuwirken. T1-Medienpädagoge und Kameramann Christian Kreil sowie T1-Leiter Philipp Reich unterstützen die Newcomerin im Bereich Filmproduktion gern. „Das ist eine wahnsinnig tolle und einmalige Chance, an einem professionellen Set für einen 90-minütigen Film mitzuwirken. Das hat es noch nie gegeben bei uns“, ist Philipp Reich ganz im Sinne des grenzüberschreitenden Jugendmedienzentrums Feuer und Flamme.

Regelmäßige Drehs des T1

Beim T1 werden Jugendliche aus dem Landkreis Tirschenreuth und aus Tschechien pädagogisch betreut in Sachen Umgang mit den Medien. Das T1 dreht regelmäßig mit Jugendlichen Trailer und Filme. „Aber meist sind die nur ein paar Minuten lang“, sagt Reich. Wegen ihrer Tätigkeit sei das T1-Team im Bilde, welcher Mordsaufwand notwendig sei für einen Kinofilm.

Erster Part des T1 ist die Suche nach Praktikanten und Praktikantinnen für das Filmset. „Das ist eine tolle Aufgabe. Natürlich werdet ihr nicht nur Kabelträger sein“, betont Christian Kreil. Die Produzentin möchte Jugendliche, junge Erwachsene, Schüler oder Studierende der Medienwissenschaften live ans Set holen. „Das können Technikinteressierte aller Art sein oder wenn man an Ausstattung oder der Kostümabteilung interessiert ist“, erklärt Baumer. Dieses Praktikum könne der Einstieg in eine berufliche Medienlaufbahn sein. „Oder eben nicht. Je nach Neigung und Talent kann das jeder dann für sich selbst herausfinden.“

Die Produzentin und das T1-Team hoffen auch auf Anfragen aus Tschechien. Dank der Kontakte des T1 werden die Praktikantenstellen auch im nahen tschechischen Raum beworben. „Es wäre echt toll, wenn wir da jemand bekommen. Der Praktikant muss nur gut Englisch sprechen können“, würde sich Baumer über internationale Unterstützung freuen.

Mehr als nur “Kabelträger”

Hauptansprechpartner und Betreuer ist Medienpädagoge Christian Kreil. Der 45-jährige Amberger hat sich vor 15 Jahren mit seiner „Filmmaschine“ selbst eine Produktionsfirma aufgebaut und ist somit ein Mann vom Fach. Seit einem Jahr arbeitet er im sechsköpfigen T1-Team. Die Bewerbungen laufen über das T1. „Danach wird es ein erstes Treffen mit der Produzentin geben, zum Kennenlernen und die Interessen abchecken“, stellt Reich erste Schritte vor. Der 41-jährige Regensburger ist am 15. Januar genau 15 Jahre T1-Leiter. Er ist gern bereit für diese neue Herausforderung, die der Arbeit im T1 einen neuen Aspekt bringt. Interessierte müssen mindestens 18 Jahre alt sein und die gesamten vier Wochen Zeit mitbringen. Möglich wären auch zwei Wochen, schränkt Baumer ein.

„Kürzer geht nicht. Von nur einer Woche habt ihr selbst keinen Nutzen. Bis ihr euch ein wenig auskennt am Set, ist alles wieder vorbei.“ Kreil betont, dass es bei „Hundslinger Hochzeit“ eben nicht nur ums Kabeltragen gehe. Interessierte bekämen von A bis Z einen umfassenden Einblick in die professionelle Filmproduktion. Einführende Gespräche, eine Nachlese, Infos über den Ablauf ab der Idee zum Drehbuch bis zur Kinopremiere gehörten ebenso dazu wie die T1-Betreuung für Fragen und Hintergrundwissen.