In der Ostmark-Kaserne wird fleißig saniert

Weiden. An der Ostmark-Kaserne hat sich einiges getan. War 2011 zunächst bloß eine “Pinselsanierung” geplant, hatte man nach der Entscheidung, dass Weiden durch die Bundeswehrreform als Standort gestärkt wird, grundlegendere Sanierungsmaßnahmen angegangen. Auch in den beiden kommenden Jahren werden Handwerker in der Kaserne zugegen sein.

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In der Ostmark-Kaserne wird fleißig saniert. Weitere Maßnahmen sind geplant oder laufen bereits. Bild: Grimm

Voll im Gange ist die Erneuerung des Haupttores an der Frauenrichterstraße mit dem angrenzenden Multifunktionsgebäude. Kasernenkommandant Major Erik Schröter erläuterte Bundestagsabgeordnetem Uli Grötsch und Oberbürgermeister Kurt Seggewiß den Stand weiterer Maßnahmen.

In den früheren Fahrzeughallen befinden sich inzwischen moderne Unterrichtsräume. Noch im Dezember soll eine neue Tankstelle fertiggestellt werden. Etwas länger dauert es noch, bis die Artillerieaufklärungsbatterie optimale Übungsbedingungen hat. Um mit Drohnen – das Militär spricht von Kleinfluggeräten für Zielortung (KZO) – optimal üben zu können, baut die Bundeswehr eine KZO-Halle mit einer Höhe von beinahe acht Metern. Die Fertigstellung ist für Februar 2017 anvisiert.

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Kasernenkommandant Major Erik Schröter (von links) führte Oberbürgermeister Kurt Seggewiß und Bundestagsabgeordneten Uli Grötsch über das Kasernengelände. Bild: Grimm

Die derzeitige Waffenkammer ist zu klein geworden und nicht mehr zeitgemäß. Die Unterkunftsgebäude der Soldaten sind noch nicht auf aktuellem Stand. In der Waschanlage auf dem Kasernengelände werden die militärischen Fahrzeuge nicht nur zum reinen Selbstzweck gereinigt. “So wollen wir die Verschmutzung der zivilen Straßen vermeiden”, erklärte Schröter.

Der Standort Weiden verfüge über einige grundlegende Vorteile. Die Nähe zur Autobahn, vor allem aber die Übungsmöglichkeiten, seien positiv zu bewerten. Als einer der letzten Standorte hat Weiden einen Kleinkaliber-Schießstand. Weitere Trainingsmöglichkeiten böten der Übungsplatz im Manteler Forst, die Standortschießanlage bei Weiden West und der nur 20 Kilometer entfernte Truppenübungsplatz Grafenwöhr.

Mehr als 700 Soldaten

In der letzten Woche habe der Personalstand die Marke von 700 überschritten. Das Soll von 726 Soldaten ist damit beinahe erreicht. Die durchschnittliche Verpflichtungszeit sei auf 8,2 Jahre angestiegen. “Das ist ein deutlicher Vorteil einer modernen Armee”, sagte Kasernenkommandant Schröter. Mit Schnuppertagen und Praktika werbe man um Nachwuchskräfte. Im laufenden Jahr soll es diese Angebote mindestens im Zweimonats-Rhythmus geben.

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Die Weidner Ostmark-Kaserne. Bild: Grimm

Bei den meisten in der Max-Reger-Stadt stationierten Streitkräften handelt es ich um Pendler. 57 Prozent kommen aus einer Entfernung von über 200 Kilometern. Ihre Zahl sinke aber. “Einige Kameraden sind umgezogen, aber noch nicht sehr viele”, wusste Schröter.

Eingeschränkte Nachtkampffähigkeit

“Was mich schon stutzig gemacht hat, sind Mängel bei der Ausbildung”, sagte Bundestagsabgeordneter Grötsch. Schröter sagte zuvor, dass der Ausbildungsauftrag nicht vollumfänglich ausgeführt werden könne. Das liege an fehlendem Material, etwa für die Nahkampfausbildung. Bildverstärkergeräte – wohl besser bekannt als Nachtsichtbrillen – mussten für einen geplanten Einsatz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) abgegeben werden.

Bei den Fahrzeugen fehle es an “Multis”, modernen Transportlastwägen für Artilleriemunition. Insgesamt zeigte sich Schröter aber zufrieden.

Unser Auftrag kann nicht vollumfänglich ausgeführt werden. Das ist aber normal, das geht jedem Standort so. Major Erik Schröter

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Kasernenkommandant Major Erik Schröter. Bild: Grimm

Oberbürgermeister Seggewiß will alles dafür tun, dass sich die Soldaten in Weiden wohl fühlen. “Man muss spüren, dass unsere Soldaten Mitbürger sind”, betonte der Rathauschef.

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