Infineon streicht 500 Jobs in Regensburg

Regensburg. Infineon plant, etwa 500 Arbeitsplätze in Regensburg abzubauen, um Kosten zu sparen ohne Kündigungen auszusprechen, indem offene Stellen nicht neu besetzt oder in Altersteilzeit überführt werden. Dies ist Teil eines größeren Programms, das insgesamt 1.400 Jobs streicht, wobei 1.400 weitere Stellen ins Ausland verlagert werden. IG Metall und der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger äußerten Kritik, aber auch Verständnis für die Maßnahmen angesichts hoher Energiekosten und Fachkräftemangel.

Jochen Hanebeck, CEO Infineon Technologies AG. Foto: Infineon

Der Chiphersteller Infineon plant in Regensburg den Abbau von etwa 500 Arbeitsplätzen. Diese Maßnahme ist Teil eines größeren Programms zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns. Wie Unternehmenssprecher Andre Tauber auf Anfrage bestätigte, soll durch den Stellenabbau und weitere Anpassungen im Unternehmen eine Kostenreduktion erzielt werden, um Infineon langfristig wettbewerbsfähiger zu machen. Demnach bleibt Infineon bei seiner Ankündigung, dass es trotz der Streichungen keine Kündigungen geben werde, und betont die Wichtigkeit Regensburgs als zentralen Standort. Laut BR 24 werden offene Stellen nicht weiter besetzt und natürliche Fluktuation sowie Altersteilzeitregelungen genutzt, um den Personalbestand zu reduzieren.

Umgang mit der Krise und Zukunftspläne

Bereits vor der heutigen Veröffentlichung der Quartalszahlen am 5. August 2024, die den Abbau von rund 500 Arbeitsplätzen bestätigte, war bekannt, dass Infineon in Regensburg Stellen streichen möchte. Dies betrifft hauptsächlich den Fertigungsbereich, wobei der Standort durch eine stärkere Fokussierung auf Innovationen gesichert sein soll. Das Unternehmen vermeldete leichte Steigerungen bei Ergebnis und Umsatz im Vergleich zum vorherigen Quartal. Dennoch liegt Infineon insgesamt noch deutlich unter dem Niveau des Vorjahres, vor allem der Gewinn fing einen deutlichen Rückgang auf 403 Millionen Euro.

Reaktionen auf den Personalabbau

Die Einleitung von Stellenabbau und Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland hat bei der IG Metall für scharfe Kritik gesorgt. Sie spricht von einem “Kahlschlag” und drückt ihre Entsetzen über das Vorgehen von Infineon aus. Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) sieht in den Plänen von Infineon eine Bestätigung dafür, dass der Standort Deutschland für Unternehmen zu teuer sei. Er hebt hervor, dass die bayerischen Standorte von Infineon dennoch anerkannt und weiterhin als wichtig angesehen werden. IG Metall-Sprecher Rico Irmischer kritisierte Aiwangers Aussagen und betont, dass die Situation am Arbeitsmarkt kein Trost für die betroffenen Mitarbeiter sei.

Infineon befindet sich in einer Phase der Neuausrichtung, bei der eine mittlere dreistellige Zahl von Arbeitsplätzen zur Disposition steht. Während das Unternehmen auf langfristige Wettbewerbsfähigkeit setzt, stehen Gewerkschaft und Teile der Politik den Entwicklungen kritisch gegenüber. Die weitere Entwicklung wird zeigen, wie Infineon die Herausforderungen der Branche meistern und wie sich die Maßnahmen auf den Standort Regensburg sowie die Region insgesamt auswirken werden.

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