Jahn in der Dritten Liga: Auch bei Dortmunds Talentschuppen ohne Stammkeeper Felix Gebhardt

Regensburg. Kein gutes Jahn-Omen: Torwart-Supertalent Felix Gebhardt fällt wahrscheinlich mehrere Wochen aus. Jetzt muss der SSV auch am Mittwoch, 19 Uhr, bei Dortmund II erstmal auf Ersatzkeeper Alex Weidinger bauen, der seinen Job gegen Verl ausgezeichnet erledigt hat.

Jahn-Keeper Felix Gebhardt rettet den Regensburgern mit einer Glanzparade einen Punkt gegen Borussia Dortmund II. Am Mittwoch fällt er verletzt aus. Foto: jrh

Verletzungen gibt es, von denen außer dem Chirurgen nur der leidgeplagte Betroffene selbst schon etwas gehört hat: U21-Nationalkeeper Felix Gebhardt laboriert an einem Korbhenkelriss im Innenmeniskus. Noch weiß Jahn-Cheftrainer Joe Enochs nicht, wie lange er auf einen der wichtigsten Garanten der mit Dresden besten Abwehrreihe der Dritten Liga verzichten muss.

„Es gibt bei einer solchen Verletzung mehrere Operationsmöglichkeiten“, sagt Enochs. Je nach Variante geht es dann um mehr oder weniger viele Wochen ohne Gebhardt. Der Trainer ist mit seinem Schützling im engen telefonischen Austausch. „Felix sagt, dass er so schnell wie möglich wieder da sein will, um uns dabei zu helfen, unsere Ziele zu erreichen.“

Jahn-Ersatzkeeper Alex Weidinger mit starker Leistung und famoser Geisterhand. Foto: jrh

Worst Case: Vorsichtshalber Ersatz für Felix?

Da die Vereinsverantwortlichen aber auf keinen Fall leichtsinnig das überragende Punktepolster gefährden wollen, dass der Jahn über die Winterpause gerettet hat, schaue man sich im schlechtesten Fall auf dem Transfermarkt um – auch wenn Ersatzkeeper Alex Weidinger bei seinem Einsatz am Samstag fehlerfrei blieb. „Wir haben noch nicht die genaue Diagnose, aber solange die mich brauchen, solange bin ich da“, hatte der nach dem Spiel gegen Verl angekündigt.  

„Das hat nichts damit zu tun, dass wir kein Vertrauen in Weidi oder Cuk haben“, dementiert der Coach Zweifel an den Fähigkeiten seiner zweiten und dritten Reihe. „Was ist aber, wenn noch was passiert?“ Alles schon dagewesen – und dann stünde man plötzlich ohne Ersatzkeeper da. Das Transferfenster wäre jedenfalls noch bis 1. Februar offen.

In Dortmund will Jahn-Trainer Joe Enochs eine andere Offensive erleben als gegen Verl. Foto: jrh

Englische Woche: Bei der letzten alle Neune

Außer auf den Keeper muss Enochs weiter auf Eric Hottmann und den erkrankten Kelvin Onuigwe verzichten. Dazu fehlt noch Spielmacher Oscar Schönfelder nach seiner fünften Gelben Karte. Mit Blick auf die Englische Woche, die den Regensburgern in der Hinrunde ausnehmend gut bekommen ist – die Oberpfälzer holten alle Neune – will Enochs genau hinschauen, wer das kräftezehrende Spiel gegen Verl ohne Substanzverlust überstanden hat.

„Insgesamt wissen wir, dass wir Spieler auf der Bank haben, die den Unterschied machen können”, deutet Enochs eine runderneuerte Startelf an. Die sollte dann auch in der Offensive einiges besser machen als die Mannschaft von Samstag, die sich vor allem in der zweiten Hälfte kaum Chancen erspielen konnte. Immerhin brennt Duracell-Häschen Konrad Faber bereits auf das Gastspiel: „Ich liebe englische Wochen“, da er lieber spielt als trainiert. Mit der Regeneration sei es jetzt auch mal wieder gut: „Ich fühle mich gut, das Team fühlt sich gut“, ist er optimistisch.

Kleines Dortmund, große Talente

Keinesfalls unterschätzen sollten die Oberpfälzer dabei den Talentschuppen der großen Borussia aus Dortmund. Auch Geldadel verpflichtet, und deshalb stehen beim Schwarz-Gelben Nachwuchs nicht von ungefähr die drei wertvollsten Spieler der 3. Liga auf der Gehaltsliste: Abdoulaye Kamara (1,5 Millionen Euro), Marcel Lotka (1,3 Millionen) und Hendry blank (1 Million).

Schon beim torlosen Remis im Hinspiel hatte sich der Jahn die Zähne an den Ruhrpottlern ausgebissen: „Uns erwartet eine sehr junge, sehr agile Mannschaft mit viel Geschwindigkeit“, sagt Enochs – gut möglich, dass auch Verstärkungen aus der ersten Mannschaft beim Tabellenzehnten auflaufen. Dortmunds U23 brachte schon Stars wie Weltmeister Erik Durm oder Marcel Schmelzer hervor – mit Ole Pohlmann verfügt Borussen-Coach Jan Zimmermann zudem über eine Offensivperle, die einen ähnlichen Weg gehen könnte.

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