Jahn zurück in Liga 3: Der totale Umbruch

Regensburg. Was Achim Beierlorzer, seit 2023 Geschäftsführer Sport, am Montagabend bekanntgibt, ist nicht weniger als der totale Umbruch nach dem Abstieg aus der Zweiten Bundesliga – der Abgang von 17 Akteuren plus 2 Betreuern, mit vagen Hoffnungen auf den Verbleib einiger weniger Spieler.

Was nun, Herr Beierlorzer? Der Jahn-Sportchef steht nach dem totalen Umbruch vor einer Monsteraufgabe. Collage: jrh/Screenshot

Die Achterbahnfahrt des SSV Jahn nach dem Abstieg vor zwei Jahren, dem sofortigen Wiederaufstieg und prompten Wiederabstieg geht weiter. Wer nach den frustrierenden vergangenen Wochen darauf hoffte, dass zumindest eine Kernmannschaft erhalten bleiben würde, sieht sich enttäuscht.

Nicht weniger als 17 Profis plus Athletik- und Physio-Koryphäen ziehen den Schlussstrich, noch ehe der letzte Abpfiff im Jahn-Stadion so richtig verhallt ist. Klar, nach der Ernüchterung über die abgelieferten Leistungen einiger Akteure, wird sich die Trauer bei vielen Fans in Grenzen halten.

Aber Leistungsträger wachsen nicht auf den Bäumen und mit einem Jahn-Prinzip – Kontinuität und Nachhaltigkeit – bricht dieser harte Umbruch allemal. Bessere Kicker müssen erst einmal gefunden werden, genauso wie der neue Übungsleiter, der diesen neuen Haufen dann auch noch zu einem konkurrenzfähigen Team zusammenschweißen muss. Auf die Sportstadt Regensburg kommt eine herausfordernde Spielzeit zu.

Eine Startelf verbeugt sich – samt Ersatzbank

Sargis Adamyan, Florian Ballas, Rasim Bulic, Noah Ganaus, Tim Handwerker, Bryan Hein, Anssi Suhonen und, und, und … einmal quer durchs Alphabet: eine komplette Mannschaft verlässt den SSV. Dazu Routiniers wie Alexander Bittroff, die vor einem Jahr noch den Aufstieg bejubelten und nun das Namensschild abschrauben. Beierlorzers Abgesang auf die scheidenden Akteure klingt wie aus dem Handbuch „Scheitern für Fortgeschrittene“: Resilienz habe gefehlt, alle seien „um den einen Schritt“ zu kurz gekommen – eine dieser Phrasen, die erst richtig schmerzen, wenn man sie buchstabiert.

Während sich die Spieler artig bedanken, bekommt der wohlmeinende Zuschauer das Gefühl, einer wehmütigen Polonaise zuzusehen. Jonas Bauer (seit der U-13 im Verein) kämpft mit den Worten, Max Meyer zählt seine neun Jahn-Jahre laut nach, Sargis Adamyan schwört, die Winterrückkehr habe sich angefühlt „als wäre ich nie weg gewesen“. Es ist das Inventar eines Klubhauses, das plötzlich Echoraum geworden ist.

Beierlorzers Dreiklang für Liga 3

Der Sportchef beschwört die Jahn-DNA: „100 Prozent Einsatz, 100 Prozent Identifikation, 100 Prozent Team“ müssten künftig wieder großgeschrieben werden. Sätze fürs Jahn-Poesiealbum. Zuvor durfte bereits Kurzzeit-Cheftrainer Andreas Patz seine Papiere abholen, einvernehmlich, versteht sich – Trainerwechsel Nummer 15 in dieser turbulenten Zweitligasaison.

Wo wir richtig (und falsch) lagen:

  • Exodus-These: Wir tippten auf 15 Abgänge – es wurden 17 plus 2 Betreuer.
  • Jung & Wild-Hoffnung: Unsere Idee, um Jonas Bauer als Identifikationsfigur zu bauen, bleibt vorerst offen; sein Statement klang eher nach Fernweh.
  • Hottmann-Poker: Dass Arbeitstier Eric Hottmann nach seinem Comeback aus dem Lazarett wieder weiterzieht, hatten wir nicht erwartet – ein „Wiedersehen“ schließen er und Beierlorzer allerdings nicht aus, was immer das bedeuten soll.
  • Physio-Konstanz: Wir hofften auf Kontinuität im Staff – und lagen daneben: Tobias Rutzinger sagt nach acht Jahren Servus, nur Dr. Harlass-Neuking (30 Dienstjahre!) hält weiter die Knochen zusammen.
Jetzt also auch der Jahn: Cheftrainer Andi Patz muss von Bord, Steuermann Achim Beierlorzer hält Ausschau nach neuen Ufern und Trainern. Grafik: jrh/Gipi
Jetzt also auch der Jahn: Cheftrainer Andi Patz muss von Bord, Steuermann Achim Beierlorzer hält Ausschau nach neuen Ufern und Trainern. Grafik: jrh/Gipi
Der große Kölner Keller-Knall: Christian Keller (Mitte) und Gerhard Struber (links)  vom Effzeh nach dem Remis gegen Schlusslicht Regensburg gefeuert, der SSV Jahn mit Sportchef Achim Beierlorzer (unten rechts) und Trainer Andi Patz (oben) abgestiegen, wenn auch schon vor dem Spiel. Grafik/Collage: Jürgen Herda/Gipi
Der große Kölner Keller-Knall: Christian Keller (Mitte) und Gerhard Struber (links) vom Effzeh nach dem Remis gegen Schlusslicht Regensburg gefeuert, der SSV Jahn mit Sportchef Achim Beierlorzer (unten rechts) und Trainer Andi Patz (oben) abgestiegen, wenn auch schon vor dem Spiel. Grafik/Collage: Jürgen Herda/Gipi
Der Effzeh zweifelt gegen Schlusslicht SSV Jahn an sich selber: Optimismus sieht anders aus. Foto: jrh
Der Effzeh zweifelt gegen Schlusslicht SSV Jahn an sich selber: Optimismus sieht anders aus. Foto: jrh
Jahn-Trainer Andi Patz kann zumindest Ex-Tabellenführer Köln ärgern. Foto: jrh
Jahn-Trainer Andi Patz kann zumindest Ex-Tabellenführer Köln ärgern. Foto: jrh
Jahni verteilt Autogramme an alle Kinder; Foto: Markus Peetz
Jahni verteilt Autogramme an alle Kinder; Foto: Markus Peetz
Nach dem bescheidenen Remis gegen Eintracht Braunschweig heißt es für die Jahn-Fans wohl bald: Nur der SSV in Liga 3! Foto: jrh
Nach dem bescheidenen Remis gegen Eintracht Braunschweig heißt es für die Jahn-Fans wohl bald: Nur der SSV in Liga 3! Foto: jrh
Auch der große Wechselzauber des Regensburger Trainerteams mit Ankündigung und halber Teambesprechung führt in Magdeburg noch nicht einmal zur Ergebniskosmetik. Foto: jrh
Auch der große Wechselzauber des Regensburger Trainerteams mit Ankündigung und halber Teambesprechung führt in Magdeburg noch nicht einmal zur Ergebniskosmetik. Foto: jrh
Regensburgs Bester hat sich den Krampf gegen Schalke absolut verdient: Christian Kühlwetter trifft vorne und verhindert hinten den Ausgleich. Foto: jrh
Regensburgs Bester hat sich den Krampf gegen Schalke absolut verdient: Christian Kühlwetter trifft vorne und verhindert hinten den Ausgleich. Foto: jrh
Auch bei Jahn-Innenverteidiger Luis Breunig sickert nach dem Abpfiff in Düsseldorf die Gewissheit, dass es zum Klassenerhalt nicht reicht, langsam ins Bewusstsein. Foto: jrh
Auch bei Jahn-Innenverteidiger Luis Breunig sickert nach dem Abpfiff in Düsseldorf die Gewissheit, dass es zum Klassenerhalt nicht reicht, langsam ins Bewusstsein. Foto: jrh
Mangelnden Willen kann man der Jahn-Elf auch gegen Paderborn nicht absprechen. die Regensburger schmeißen sich in jeden Zweikampf. Foto: jrh
Mangelnden Willen kann man der Jahn-Elf auch gegen Paderborn nicht absprechen. die Regensburger schmeißen sich in jeden Zweikampf. Foto: jrh
Auf dem Betze ist man trotz überschaubar teuflischen Auftritts des 1. FC Kaiserslautern gegen den SSV Jahn zufrieden. Foto: jrh
Auf dem Betze ist man trotz überschaubar teuflischen Auftritts des 1. FC Kaiserslautern gegen den SSV Jahn zufrieden. Foto: jrh
Auch das noch: Jahn-Aktivposten Kai Pröger fällt vor der Pause in Kaiserslautern mit Muskelfaserriss aus. Foto: jrh
Auch das noch: Jahn-Aktivposten Kai Pröger fällt vor der Pause in Kaiserslautern mit Muskelfaserriss aus. Foto: jrh
Joker Elias Huth nickt in der Nachspielzeit zur Entscheidung gegen Hertha BSC ein. Foto: dpa
Joker Elias Huth nickt in der Nachspielzeit zur Entscheidung gegen Hertha BSC ein. Foto: dpa
Der 23-jährige Mittelfeldspieler Anssi Suhonen wechselt auf Leihbasis vom Hamburger SV nach Regensburg. Beim SSV Jahn unterschreibt der finnische Nationalspieler einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025. Foto: SSV Jahn
Der 23-jährige Mittelfeldspieler Anssi Suhonen wechselt auf Leihbasis vom Hamburger SV nach Regensburg. Beim SSV Jahn unterschreibt der finnische Nationalspieler einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025. Foto: SSV Jahn
Der SSV Jahn kann mit Frederic Ananou einen weiteren Winterneuzugang für sich gewinnen. Der 27-jährige Rechtsverteidiger war zuletzt beim belgischen Erstligisten VV St. Truiden aktiv und unterschreibt in Regensburg einen Vertrag bis Saisonende. Foto: SSV Jahn
Der SSV Jahn kann mit Frederic Ananou einen weiteren Winterneuzugang für sich gewinnen. Der 27-jährige Rechtsverteidiger war zuletzt beim belgischen Erstligisten VV St. Truiden aktiv und unterschreibt in Regensburg einen Vertrag bis Saisonende. Foto: SSV Jahn
Der SSV Jahn hat den ehemaligen Junioren-Nationalspieler Tim Handwerker verpflichtet. Der 26-jährige Linksverteidiger wechselt vom 1. FC Nürnberg in die Domstadt und hat einen Vertrag bis 30. Juni 2025 unterschrieben. Foto: SSV Jahn
Der SSV Jahn hat den ehemaligen Junioren-Nationalspieler Tim Handwerker verpflichtet. Der 26-jährige Linksverteidiger wechselt vom 1. FC Nürnberg in die Domstadt und hat einen Vertrag bis 30. Juni 2025 unterschrieben. Foto: SSV Jahn
Der SSV Jahn verstärkt sich mit einem altbekannten Offensivspieler: Sargis Adamyan kehrt zurück nach Regensburg und kommt per Leihe vom 1. FC Köln. Der 31-Jährige war bereits von 2017 bis 2019 beim SSV aktiv und unterschreibt einen Vertrag bis 30. Juni 2025. Foto: SSV Jahn
Der SSV Jahn verstärkt sich mit einem altbekannten Offensivspieler: Sargis Adamyan kehrt zurück nach Regensburg und kommt per Leihe vom 1. FC Köln. Der 31-Jährige war bereits von 2017 bis 2019 beim SSV aktiv und unterschreibt einen Vertrag bis 30. Juni 2025. Foto: SSV Jahn
Magdeburgs Marcus Mathisen scheitert aus aussichtsreicher Position an Jahn-Keeper Felix Gebhardt. Foto: dpa
Magdeburgs Marcus Mathisen scheitert aus aussichtsreicher Position an Jahn-Keeper Felix Gebhardt. Foto: dpa
Das waren noch Fußballfeste: Mit 4:1 fertigte der SSV Jahn den FC Schalke 04 vor drei Jahren ab. Foto: Jahn
Das waren noch Fußballfeste: Mit 4:1 fertigte der SSV Jahn den FC Schalke 04 vor drei Jahren ab. Foto: Jahn
Abgekämpft bis zum letzten Schweißtropfen: Eric Hottmann hat beim 1:0-Pokalsieg gegen die SpVgg Fürth zwar nicht getroffen, aber alles gegeben. Foto: jrh
Abgekämpft bis zum letzten Schweißtropfen: Eric Hottmann hat beim 1:0-Pokalsieg gegen die SpVgg Fürth zwar nicht getroffen, aber alles gegeben. Foto: jrh
Jetzt kann es auch Jahn-Trainer Joe Enochs nicht mehr mit anschauen. Trotz aller Mühe lassen sich die Regensburger gegen Ende des Spiels ausknocken. Foto: jrh
Jetzt kann es auch Jahn-Trainer Joe Enochs nicht mehr mit anschauen. Trotz aller Mühe lassen sich die Regensburger gegen Ende des Spiels ausknocken. Foto: jrh
Luis Breunig bleibt nach dem Klärungsversuch gegen Dawid Kownacki erst einmal verletzt liegen. Den Elfer für Düsseldorf gibt es zum Glück wenigstens nicht. Foto: jrh
Luis Breunig bleibt nach dem Klärungsversuch gegen Dawid Kownacki erst einmal verletzt liegen. Den Elfer für Düsseldorf gibt es zum Glück wenigstens nicht. Foto: jrh
Da konnte Christian Viet (rechts) bei der 0:5-Hinspiel-Klatsche noch auf ein Remis hoffen: Schiri Robin Braun sah dann aber Dominik Kothers großen Zeh beim vermeintlichen 1:1 beim HSV im Abseits. Foto: jrh
Da konnte Christian Viet (rechts) bei der 0:5-Hinspiel-Klatsche noch auf ein Remis hoffen: Schiri Robin Braun sah dann aber Dominik Kothers großen Zeh beim vermeintlichen 1:1 beim HSV im Abseits. Foto: jrh
In Liga 2 ein Dusel-König: Hertha-Fans ertragen die Hitze und die Chancen-Armut der Berliner und dürfen gegen den SSV Jahn zum Schluss doch noch jubeln. Foto: jrh
In Liga 2 ein Dusel-König: Hertha-Fans ertragen die Hitze und die Chancen-Armut der Berliner und dürfen gegen den SSV Jahn zum Schluss doch noch jubeln. Foto: jrh
Regensburgs Torschütze Florian Ballas (rechts) und Dominik Kother bedanken sich nach dem Sieg bei den Fans. Foto: dpa-Bildfunk
Regensburgs Torschütze Florian Ballas (rechts) und Dominik Kother bedanken sich nach dem Sieg bei den Fans. Foto: dpa-Bildfunk
So gelb wie sein Trikot ist jetzt auch die Sperre nach fünf Kärtchen wegen Zeitspiels und temperamentvollen Ansagen:  Für Stamm-Keeper Felix Gebhardt darf voraussichtlich Julian Pollersbeck ran. Foto: jrh
So gelb wie sein Trikot ist jetzt auch die Sperre nach fünf Kärtchen wegen Zeitspiels und temperamentvollen Ansagen: Für Stamm-Keeper Felix Gebhardt darf voraussichtlich Julian Pollersbeck ran. Foto: jrh
Die Maskottchen
Die Maskottchen “Jahni” und “Wacki” (links, zusammen mit Paul und Gästeführerin Elisabeth Wißmann) drehen beim Jahn-Wassertag an der Wasserspirale des Erlebnisparks “Wasser – Fisch – Natur”. Foto: Rudi Hirsch
Jetzt also auch der Jahn: Cheftrainer Andi Patz muss von Bord, Steuermann Achim Beierlorzer hält Ausschau nach neuen Ufern und Trainern. Grafik: jrh/Gipi
Der große Kölner Keller-Knall: Christian Keller (Mitte) und Gerhard Struber (links)  vom Effzeh nach dem Remis gegen Schlusslicht Regensburg gefeuert, der SSV Jahn mit Sportchef Achim Beierlorzer (unten rechts) und Trainer Andi Patz (oben) abgestiegen, wenn auch schon vor dem Spiel. Grafik/Collage: Jürgen Herda/Gipi
Der Effzeh zweifelt gegen Schlusslicht SSV Jahn an sich selber: Optimismus sieht anders aus. Foto: jrh
Jahn-Trainer Andi Patz kann zumindest Ex-Tabellenführer Köln ärgern. Foto: jrh
Foto: Markus Peetz
Nach dem bescheidenen Remis gegen Eintracht Braunschweig heißt es für die Jahn-Fans wohl bald: Nur der SSV in Liga 3! Foto: jrh
Auch der große Wechselzauber des Regensburger Trainerteams mit Ankündigung und halber Teambesprechung führt in Magdeburg noch nicht einmal zur Ergebniskosmetik. Foto: jrh
Regensburgs Bester hat sich den Krampf gegen Schalke absolut verdient: Christian Kühlwetter trifft vorne und verhindert hinten den Ausgleich. Foto: jrh
Auch bei Jahn-Innenverteidiger Luis Breunig sickert nach dem Abpfiff in Düsseldorf die Gewissheit, dass es zum Klassenerhalt nicht reicht, langsam ins Bewusstsein. Foto: jrh
Mangelnden Willen kann man der Jahn-Elf auch gegen Paderborn nicht absprechen. die Regensburger schmeißen sich in jeden Zweikampf. Foto: jrh
Auf dem Betze ist man trotz überschaubar teuflischen Auftritts des 1. FC Kaiserslautern gegen den SSV Jahn zufrieden. Foto: jrh
Auch das noch: Jahn-Aktivposten Kai Pröger fällt vor der Pause in Kaiserslautern mit Muskelfaserriss aus. Foto: jrh
Joker Elias Huth nickt in der Nachspielzeit zur Entscheidung gegen Hertha BSC ein. Foto: dpa
Der 23-jährige Mittelfeldspieler Anssi Suhonen wechselt auf Leihbasis vom Hamburger SV nach Regensburg. Beim SSV Jahn unterschreibt der finnische Nationalspieler einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025. Foto: SSV Jahn
Der SSV Jahn kann mit Frederic Ananou einen weiteren Winterneuzugang für sich gewinnen. Der 27-jährige Rechtsverteidiger war zuletzt beim belgischen Erstligisten VV St. Truiden aktiv und unterschreibt in Regensburg einen Vertrag bis Saisonende. Foto: SSV Jahn
Der SSV Jahn hat den ehemaligen Junioren-Nationalspieler Tim Handwerker verpflichtet. Der 26-jährige Linksverteidiger wechselt vom 1. FC Nürnberg in die Domstadt und hat einen Vertrag bis 30. Juni 2025 unterschrieben. Foto: SSV Jahn
Der SSV Jahn verstärkt sich kurz vor dem Start in die Wintervorbereitung mit einem Offensivspieler: Sargis Adamyan kehrt zurück nach Regensburg und kommt per Leihe vom 1. FC Köln. Der 31-Jährige war bereits von 2017 bis 2019 beim SSV aktiv und unterschreibt einen Vertrag bis 30. Juni 2025. Foto: SSV Jahn
Magdeburgs Marcus Mathisen scheitert aus aussichtsreicher Position an Jahn-Keeper Felix Gebhardt. Foto: dpa
Das waren noch Fußballfeste: Mit 4:1 fertigte der SSV Jahn den FC Schalke 04 vor drei Jahren ab. Foto: Jahn
Abgekämpft bis zum letzten Schweißtropfen: Eric Hottmann hat beim 1:0-Pokalsieg gegen die SpVgg Fürth zwar nicht getroffen, aber alles gegeben. Foto: jrh
Jetzt kann es auch Jahn-Trainer Joe Enochs nicht mehr mit anschauen. Trotz aller Mühe lassen sich die Regensburger gegen Ende des Spiels ausknocken. Foto: jrh
Luis Breunig bleibt nach dem Klärungsversuch gegen Dawid Kownacki erst einmal verletzt liegen. Den Elfer für Düsseldorf gibt es zum Glück wenigstens nicht. Foto: jrh
Da konnte Christian Viet (rechts) noch auf ein Remis hoffen: Schiri Robin Braun sah dann aber Dominik Kothers großen Zeh beim vermeintlichen 1:1 beim HSV im Abseits. Foto: jrh
In Liga 2 ein Dusel-König: Hertha-Fans ertragen die Hitze und die Chancen-Armut der Berliner und dürfen gegen den SSV Jahn zum Schluss doch noch jubeln. Foto: jrh
Regensburgs Torschütze Florian Ballas (rechts) und Dominik Kother bedanken sich nach dem Sieg bei den Fans. Foto: dpa-Bildfunk
An ihm hat's nicht gelegen: Jahn-Keeper Felix Gebhardt ist mit Abstand bester Regensburger Akteur bei der 0:2-Niederlage in Hannover. Foto: jrh
Foto: Rudi Hirsch

Hoffnung auf dem Trümmerfeld

In Regensburg fließt die Donau noch trüber als sonst, doch Neuanfänge gehörten immer zur Jahn-Historie. Der Kader ist ein leeres Whiteboard, die Trainerfrage offen, und irgendwo zwischen den eingerollten Werbebannern suchen die Fans nach Sinnresten. Vielleicht ist genau das der Stoff, aus dem die nächste 11-Freunde-Titelgeschichte wächst: Ein Klub, der zum x-ten Mal das Fenster aufreißt und tief die Drittliga-Luft einatmet.

Der Jahn hat gerade alles verloren, was sich zählen lässt – Renommee, Klasse, Mannschaft. Bleiben eine Club-Legende auf dem Präsidentenstuhl („Mach’s noch mal Oli Hein, das 1:0 beim KSC!“), ein Sportchef, der als Trainer Mentalitätsmonster erschuf, sich als Kaderplaner aber neu beweisen muss. Ob das reicht für eine Wiederauferstehung aus Ruinen?

Und wenn nicht: Wir treffen uns vorm ersten Heimspiel an der Bratwurstbude, erzählen alte Anekdoten von Spielen in Hutthurm und Helmbrechts (Jahn-Gesang: „Wo ist Helmbrechts?“ – Echo nach der 0:3-Niederlage: „Jetzt wisst ihr, wo Helmbrechts ist“) und schauen, wie viele neue Namen wir in 90 Minuten lernen.

„Servus & Danke“

  • Tim Handwerker – Rückkehrender Linksverteidiger, kam im Winter von Nürnberg, half sofort: „Für mich war es persönlich ein erfolgreiches halbes Jahr, weil ich wieder Fußball spielen konnte … Ich wünsche dem SSV Jahn alles Gute für die Zukunft.“
  • Bryan Hein – Aufstiegs-Flankengott 2024, lernte nun die Kehrseite der Medaille kennen: „Ich habe hier den sportlich schönsten Moment meiner Karriere erlebt – und nun auch den Abstieg. Trotzdem bin ich dankbar, Teil des SSV Jahn gewesen zu sein.“
  • Florian Ballas – Abwehrchef der Drittliga-Vorrunde, Wortführer in der Kabine: „Es war eine aufregende Zeit … Jetzt müssen wir alle die Saison reflektieren und verarbeiten.“
  • Rasim Bulic – Box-to-Box-Sechser mit viel Herz: „Es war eine sehr schöne und emotionale Zeit hier beim SSV Jahn.“
  • Eric Hottmann – Sturmtank und Kreuzbandriss-Comebacker: „Ich habe hier immer vollen Rückhalt gespürt – dafür bin ich sehr dankbar.“
  • Christian Viet – Allrounder, drei Jahre Dienst zwischen Acht und Außenbahn: „Trotz des Abstiegs blicke ich sehr positiv zurück, weil das Menschliche hier wunderbar war.“
  • Leon Cuk – Backup-Rechtsverteidiger, stets zuverlässig: „Auch wenn es sportlich für mich schwierig war, bin ich dankbar, hier gewesen zu sein.“
  • Alexander Bittroff – Routiniersäule, stieg mit 35 noch einmal auf: „Ich hätte es nicht für möglich gehalten, in meinem Alter noch in die 2. Liga aufzusteigen.“
  • Sebastian Ernst – Ballverteiler mit kurzer, aber intensiver Regensburger Episode: „Ich blicke mit einem positiven Auge auf das Jahr zurück – danke an alle!“
  • Christian Schmidt – Eigengewächs, machte hier seine ersten Profi-Schritte: „Ich habe Freunde fürs Leben gefunden – man sieht sich immer zweimal.“
  • Noah Ganaus – Flügelfeger, verliebte sich in Stadt und Verein: „Der SSV Jahn ist ein Klub mit tollen Fans und tollen Menschen.“
  • Sargis Adamyan – Winter-Rückkehrer, blieb Torjäger im Herzen: „Als ich hier ankam, fühlte es sich an, als wäre ich nie weg gewesen.“
  • Jonas Bauer – Ur-Jahni, seit der U 13 dabei, Innenverteidiger mit Stallgeruch: „Der Verein ist mir sehr ans Herz gewachsen – der Abschied fällt schwer.“
  • Frederic Ananou – Verteidiger, kam, um sich in Liga 2 zu beweisen: „Nach jedem Tief kommt ein Hoch – ich werde die Zeit hier positiv in Erinnerung behalten.“
  • Elias Huth – Aufstiegstorschütze und Publikumsliebling: „Besonders das Aufstiegsjahr bleibt mir in sehr guter Erinnerung.“
  • Max Meyer – Eigengewächs fürs Mittelfeld, neun Jahre beim Jahn: „Ich bin sehr dankbar für die Zeit – wir werden sehen, was die Zukunft bringt.“
  • Anssi Suhonen – Kreativer Leih-Zehner mit feinem Fuß: (kein öffentliches Statement, verabschiedete sich intern still)
  • Christoph Rezler – Athletiktrainer, ein Jahr Muskel-Flüsterer: „Es war nicht immer einfach, aber es hat sehr viel Spaß gemacht.“
  • Tobias Rutzinger – Physiotherapeut, acht Jahre Heiler & Heimlicher Kapitän: „Ich bin dankbar für jeden Menschen im und um den Verein, den ich hier kennenlernen durfte.“

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