Kampf gegen demografischen Wandel: Landkreis wird Pilotregion

Tirschenreuth. Der Freistaat unterstützt den Landkreis im Kampf gegen den demografischen Wandel mit bis zu 174.000 Euro. Finanzminister Albert Füracker übergibt Landrat Roland Grillmeier den Förderbescheid.

Heimat- und Finanzminister Albert Füracker (links) überreicht den Förderbescheid an Landrat Roland Grillmeier (Zweiter von links). Foto: Bayerisches Staatsministerium für Heimat und Finanzen

Kommunen und Landkreise spüren den demografischen Wandel auf vielfältige Weise. Das Bayerische Heimatministerium hat nun ein Förderprojekt aufgelegt, welches mit individuellen und maßgeschneiderten Strategien dieser Entwicklung entgegentreten will. Auch der Landkreis Tirschenreuth hatte sich dafür beworben und ist nun eine der Pilotregionen.

Landkreis nimmt Sonderstellung ein

Da ansonsten nur Kommunen und Städte dafür ausgewählt wurden, besitzt er als einziger Landkreis eine Sonderstellung und soll wichtige Daten für ganz Bayern liefern. Bei der Verleihungsveranstaltung nahm Landrat Roland Grillmeier den Förderbescheid entgegen. Begleitet wurde er von Bürgermeisterin Margit Bayer (Waldershof) und Bürgermeister Klaus Meyer (Bad Neualbenreuth). Diese beiden Kommunen hatten sich, wie auch die Gemeinde Mähring, einzeln als Pilotregion beworben. Daher soll ein besonderer Fokus auf diese drei Orte gerichtet werden.

Für uns als Landkreis ist es ein sehr wichtiges Zeichen, hier ausgewählt worden zu sein,

bedankte sich Grillmeier in seiner kurzen Rede. “Bereits seit 24 Jahren widme ich mich auch persönlich diesem Thema und arbeite an Ideen zur Bewältigung der Demografie!” Viele Konzepte seien entstanden und der Turnaround sei in Tirschenreuth gelungen. Finanz- und Heimatminister Albert Füracker, der die Verleihung vornahm, lobte die Region: „Der Landkreis Tirschenreuth hat bereits viele Anstrengungen unternommen und verschiedene Initiativen ergriffen, um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken.“

Bevölkerungsschwund wirkt sich auf Wirtschaft aus

Der Bevölkerungsrückgang habe Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme, die regionale Wirtschaft und auch auf die Siedlungs- und Infrastruktur. Um Synergien zu schaffen und neue Ansätze aufzuzeigen, solle die Erfahrungen der letzten Jahre mithilfe des Pilotprogramms zusammengefasst werden, so Füracker. Konkret soll nun im Landkreis in vier Schritten eine maßgeschneiderte Heimat- und Demografiestrategie entwickelt werden, die auf die unterschiedlichen Herausforderungen passt.

Zunächst gibt es eine konkrete Analyse der Situation vor Ort, anschließend soll ein breiter Beteiligungsprozess mit Bürgerinnen und Bürgern angestoßen werden, gefolgt von der Erarbeitung von Strategien mit externer Beratung und ersten Maßnahmen zur Umsetzung dieser Strategie. Die Dauer des Projekts beträgt vier Jahre. Welche Maßnahmen sich hieraus genau ergeben, werde nun die Analyse zeigen, so Grillmeier abschließend.

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