Kinderpornografie: Angeklagter benutzt Stieftochter für Fotos

Weiden. Vor dem Landgericht muss sich ein 41-Jähriger aus dem Landkreis Tirschenreuth wegen des Vorwurfs der Kinderpornografie verantworten. Er stellte auch selbst Fotos und Videos her.

Landgericht Kinderpornografie
Der Angeklagte auf dem Weg zur Verhandlung. Foto: Christine Ascherl

„Bussi, bussi.“ Die Lebensgefährtin des Angeklagten schickt Luftküsschen durch den Schwurgerichtssaal. „Ich liebe dich.“ Schon erstaunlich, wenn man zuvor die Anklage von Staatsanwältin Carolin Ammon gehört hat.

Einem 41-Jährigen aus dem Landkreis Tirschenreuth wird der Besitz von Kinderpornografie vorgeworfen. Was schlimmer wiegt: In mindestens elf Fällen soll er selbst Fotos und Filme von nackten Kindern hergestellt haben. Er fotografierte und filmte dazu die Tochter und die kleine Schwester seiner Freundin. Die Taten ereigneten sich zwischen 2020 und 2022. Die Mädchen waren zu diesem Zeitpunkt 7 bis 9 beziehungsweise 10 bis 12 Jahre alt.

Fotos und Videos

Vor dem Landgericht gab der Mann alles zu. Verteidiger Matthias Haberl erklärte ein vollumfängliches Geständnis. Nach einem Rechtsgespräch stellte die 1. Strafkammer mit den Richtern Peter Werner und Florian Bauer eine Strafe zwischen 3,5 und 4 Jahren in Aussicht.

Bei der Durchsuchung im März 2023 hatte die Kripo in seiner Wohnung mehrere Laptops und ein Smartphone sichergestellt. Inhalt: rund 28.000 Fotos und 1400 Videos (Laufzeit: über 100 Stunden) mit teils krassen Sex-Szenen mit Kindern. Selbst die Vergewaltigung von Babys ist zu sehen.

Im Zeugenstand war am Mittwochvormittag der Betreuer des Angeklagten, eingesetzt zur Unterstützung bei Behördengängen und der Privatinsolvenz. Weitere Zeugen folgen.

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