Kirchenthumbacher Blaskapelle feiert mit Star-Dirigent

Kirchenthumbach. Die Blaskapelle Kirchenthumbach feierte ihr 35-jähriges Jubiläum mit einem Konzert und Stargast Franz Tröster. Die Veranstaltung zeigte hohe musikalische Qualität und vereinte Blasmusik-Begeisterte.

Mit Stargast und Dirigent Franz Tröster (Zweiter von rechts) feierte die Blaskapelle Kirchenthumbach im SCSportheim das 35-jährige Gründungsjubiläum. Das Konzert moderierte Jürgen Böhme (rechts), musikalischer Leiter der renommierten Blaskapelle. Foto: Robert Dotzauer

Sie finden den richtigen Ton. Die Rede ist von der Blaskapelle Kirchenthumbach. Ein ambitionierter Klangkörper mit internationaler Reputation. Am Sonntag feierten die 25 Musikantinnen und Musikanten das Jubiläum mit einem Stargast.

Bayerisch fesch und schneidig kommen sie daher. Das Outfit ließ eine Profitruppe vermuten. Auch die musikalischen Darbietungen waren anspruchsvoll. „Kampferprobt“ bei vielen nationalen und internationalen Auftritten feierte die Blaskapelle „daheim“ ihr 35-jähriges Jubiläum mit einem fulminanten Konzert. Jürgen Böhme, musikalischer Leiter der Truppe und Vereinsvorsitzender Sebastian Dimler kündigten ein Festival mitreißender Melodien an. Ein Versprechen, das am Sonntagnachmittag die Herzen der Blasmusik-Begeisterten bewegte.

Die Blasmusikfreunde bedachten die stimmungsvolle Programmfolge mit viel Beifall. Foto: Robert Dotzauer

Ein Ehrengast würdigt das Jubiläum

Es war im Kirchenthumbacher SC-Sportheim eine musikalische Geburtstagsfeier mit einem Ehrengast, der auf 35 Jahre Bühnenjubiläum auf höchstem Blasmusikniveau zurückblickte. Die „Dumbacher“ verneigten sich vor Franz Tröster, viele Jahre Mitglied der legendären Original Egerländer Musikanten. Der doppelte Anlass zum Feiern begann schon zwei Tage vor dem Konzert. Der Stargast stimmte die Oberpfälzer bei einem Workshop auf ein himmlisches Heimatrauschen ein, wie sich beim Sonntagskonzert herausstellen sollte. Mit Franz Tröster am Dirigentenpult machte sich die Kapelle schwungvoll und feurig auf den musikalischen Weg durch Böhmen und Mähren, gelangte bis zu den Donauschwaben und ins Banat, der Heimat des begnadeten Dirigenten und Vollblutmusikers, und verlängerte das Wegstück mit Melodien aus dem alpenländischen Raum.

Ein Programm, das dennoch vom unverwechselbaren böhmischen Musikstil geprägt wurde. Ein Ohrenschmaus nach dem anderen brauste wie ein Gewittersturm durch die Sporthalle des SC Kirchenthumbach. Nach dem fulminanten Auftakt mit der Egerländer „Aha-Polka“ streichelte die Blaskapelle am Muttertag die Seelen mit Titeln „So schön kann nur die erste Liebe sein“ oder „Ach ich liebe dich, fühlst auch du wie ich?“. Zum fröhlichen und temperamentvollen Musizieren gehörten weitere Melodien aus den Stammlanden der Böhmen. Die „Anna-Polka“ und der „Egerländer Trompetentraum“ ließen den ganzen Tonreichtum des böhmischen Stils erahnen.

Moderiert von Jürgen Böhme, fanden auch die Erzählungen des Dirigenten und Solokünstlers viel Gehör. Tröster verglich die Stimmen des Waldes mit einem Heimatleuchten, das Brücken zur ursprünglichen Volksmusik baue. Fröhlich und beschwingt endete die 90-Minuten-Konzertala mit der Ernst Mosch-Melodie „Bis bald auf Wiedersehen. Jetzt muss ich von dir gehen“. Klar, dass der Beifall der Besucher nicht enden wollte. Die Dumbacher feierten ihre Blaskapelle und Stargast Franz Tröster. Ohne Zugabe kam das Ensemble nicht von der Bühne.

Das Publikum bejubelte auch die schmeichelnden Liedbeiträge von Jürgen Böhme mit Sohn Simon. Foto: Robert Dotzauer

Historischer Rückblick

Den „richtigen Ton“ fanden die Kirchenthumbacher schon im 18. Jahrhundert. Die Blasmusikgeschichte des Marktes reicht einige Jahrhunderte zurück. Der jetzige mächtige Klangkörper entwickelte sich ab 1990 mit der Gründung der „Blaskapelle Kirchenthumbach“. Vor 35 Jahren war es eine Gruppe musikbegeisterter Freunde, die unter der Leitung von Hermann Albersdorfer einen Blasmusikverein gründeten. Rasch entstand eine bemerkenswert harmonische Orchestertruppe, die sich als fester Bestand des musikalischen Lebens in der Region und weit darüber hinaus entwickelte. Unvergesslich bleiben die Gastspiele der Dumbacher unter der heutigen Leitung von Jürgen Böhme mit Konzerten auf dem Chinesischen Turm im Englischen Garten in München, zu den Münchner Oktoberfesten und beim Kastelruther Spatzenfest in Südtirol.

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