Kitty Fütterer vergnügt ARV-Seniorinnen und -Senioren mit Zoigl und lustigen Anekdoten
Windischeschenbach. Einen höchst vergnüglichen Nachmittag bescherte die ARV-Tagespflege ihren Gästen am Mittwoch: Zoiglwirt Reinhard "Kitty" Fütterer hatte sein süffiges Getränk, lustige Geschichten und einen guten Ratschlag mitgebracht.
Dass Reinhard „Kitty“ Fütterer nicht nur einen süffigen Zoigl braut, sondern auch ein blendender Geschichtenerzähler ist, davon konnten sich knapp 30 Seniorinnen und Senioren an diesem Nachmittag in der ARV (Allgemeiner Rettungsverband)-Tagespflegeeinrichtung persönlich überzeugen. Die Palette des Neuhauser Schafferhof-Wirts reichte dabei von B wie „Bierkieser“ bis Z wie (natürlich) Zoigl.
„Seid stets vergnügt und niemals sauer …“
Nachdem Fütterer, ARV-Fachbereichsleiter Stephan Lischewski und sein Team die Gäste mit frisch gezapftem Zoigl versorgt hatten, legte der Neuhauser mit einem „Prosit“ gleich richtig los. „Freuen Sie sich auf fünf Stunden Unterhaltung“, scherzte der Zoiglwirt, um sich dann doch auf gut eine Stunde Geschichten und Gedichte zu beschränken. „Seid stets vergnügt und niemals sauer, denn das verlängert Eure Lebensdauer“, begann er seinen vergnüglichen Vortrag.
Zunächst gab Fütterer Wissenswertes rund um den Zoigl zum Besten. „Kennzeichnend für die Zoiglwirtschaften ist das gemütliche Miteinander. Bei uns gibt es kein Arm oder Reich, kein Alt oder Jung. Wir hocken alle gemütlich beieinander, ohne Unterschied. Der Zoigl verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und die kleinen Geschichten, die dabei erzählt werden, machen das Leben lebenswert.“ Seine Einleitung mündete in der allgemeingültigen These: „Ein Leben ohne Zoigl ist möglich, aber trostlos“.
Bierkieser, Flatulenzen und Abstürze
Zum Einstieg verlas der Zoiglwirt ein Gedicht des Neuhausers German Girisch über den untergärigen Hopfensaft aus dem Jahr 1958. Nach dem gemeinsam gesungenen „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ (Fütterer: „Ihr könnt doch singen?“) folgten „Geschichten rund ums Bier“: In „Teures Pflaster“ ging es um die Notdurft eines säumigen Steuerzahlers aus Seitental, oder im Besuch des „Bierkiesers“, des ersten „Lebensmittelkontrolleurs“ nach Entstehung des Reinheitsgebotes in einer Tirschenreuther Bierschänke. Kein Auge blieb trocken bei der Anekdote über eine Bauernhochzeit anno 1850, als die ganze Gesellschaft nach dem Biergenuss „unaufhaltsame Flatulenzen“ befielen. Der rachsüchtige Ex-Freund der Braut hatte wohl Fuchsleberpulver ins Bier gemischt. „Das soll hundertmal schneller zum Ergebnis führen als Rizinusöl“, wusste der Erzähler.
Ein eigenes Erlebnis Fütterers war der Besuch einer Regensburger Seniorengruppe, die regelmäßig in den Schafferhof kommt. Eine dieser Touren endete wortwörtlich im Absturz des Musikers der Gruppe, als der beim Abstieg vom Schloss zum Bahnhof eine Stufe übersah, stürzte, vom Rettungsdienst geholt werden und auch noch den Spott seiner Freunde ertragen musste. „Die haben gesagt: Jetzt musst Du wenigstens nicht mit dem Zug fahren.“ Doch das Opfer hatte seinen Humor nicht verloren, was seine Aussage wenige Wochen später bei seinem nächsten Zoiglbesuch bewiesen habe: „Das war ein schöner Tag, trotz allem“, habe der Regensburger damals gemeint. Zwischendrin streute der Zoiglbrauer immer wieder Witze ein, wobei er auch seinen Freund, den „Feierwehrkommandanten“ Norbert Neugirg zitierte: „Zoiglbier und Sauerkraut strafft Enddarm und Orangenhaut“.
Kitty Fütterers guter Ratschlag
Abschließend hatte Kitty Fütterer noch einen durchaus ernst gemeinten Tipp für die Seniorinnen und Senioren parat: „Macht so was regelmäßig, kommt einmal in der Woche zusammen und erzählt einander Geschichten. Jeder kennt doch irgendein Erlebnis von früher, das man zum Besten geben kann.“ Und dann, vielleicht nicht ganz so ernst gemeint: „Und macht dazu jeden Mittwoch ein Fässchen Zoiglbier auf.“
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