Kleine Schritte in die richtige Richtung – Angebote nutzen

Flossenbürg. Die Projektmanagerin Cornelia Werner stellte zunächst die Öko-Modellregion im Naturparkland vor.

Bei der Informationsveranstaltung der Öko-Modellregion Naturparkland Oberpfälzer Wald im Theresienheim in Flossenbürg stellt Projektmanagerin Cornelia Werner (Vierte von rechts) zunächst die Öko-Modellregion im Naturparkland vor. Organisiert wird diese Info-Veranstaltung vom Vertreter des Kindergarten-Elternbeirates Stefan Erndt für die Eltern. Foto: ÖMR NOW

Ausbau ökologisch wirtschaftender Betriebe

Diese ist eine von 27 bayerischen Öko-Modellregionen, die alle die gleichen Ziele, basierend auf dem BioRegio Konzept 2030, verfolgen. In Bayern soll der Anteil ökologisch wirtschaftender Betriebe weiterhin ausgebaut werden und der Fokus auf regionale und biologische Wertschöpfungsketten gelegt werden.

Positiv-Beispiele aus der Region

Als bereits vorhandene Positiv-Beispiele von regionalen Wertschöpfungsketten nennt die Projektmanagerin die Kooperation der Gailertsreuther Mühle mit der Bäckerei Lindner aus Waidhaus, die so ein Sortiment an biologischen Backwaren eingeführt hat. Auch der Bio-Landwirt Markus Schaller aus Bibershof konnte mit Hilfe der Öko-Modellregion eine Ölpresse finanzieren und nun Öl an die regionale Bio-Bäckerei Forster aus Windischeschenbach liefern. So bleiben die Lieferwege kurz und die Wertschöpfung in der Region.

Kleine Bausteine nutzen

Bürgermeister Thomas Meiler wies die Teilnehmer darauf hin, dass man als neues Mitglied der Öko-Modellregion (Flossenbürg ist im Mai 2022 der ÖMR NOW beigetreten) die vorhandenen Angebote nutzen solle, die jeweils kleine Bausteine darstellen und einen Anstoß in die richtige Richtung schaffen können.

Ernährungspyramide

Werner erläuterte die Grundlagen einer gesundheitsförderlichen Ernährung für Kleinkinder und Kinder. Diese basieren auf der Ernährungspyramide der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft. Die Basis bilden ungesüßte Getränke, wie Tee oder Wasser. Des Weiteren sollen zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse gegessen werden. Gemessen werden diese anhand von Kinderhänden.

Danach folgen vier Portionen Getreideprodukte sowie Kartoffeln, die mit drei Portionen Milchprodukten ergänzt werden sollen. Zu den Milchprodukten kann, wenn man sich nicht vegetarisch ernährt, einmal pro Woche Fisch ergänzt werden und ca. zweimal pro Woche Fleisch zusätzlich gegeben werden.

Die oberen Bausteine der Pyramide stellen zwei Portionen Fette und Öle zum Streichen und Braten dar und einen Baustein für eine kleine Portion Süßes. Insgesamt soll lediglich ein Drittel aus tierischen Quellen stammen und zwei Drittel pflanzlicher Herkunft sein.

Biologische Ernährung wichtig

Die Projektmanagerin ging darauf ein, warum eine biologische Ernährung wichtig ist und welche Vorteile diese mit sich bringt. Bio bringt nicht nur gesundheitliche Vorteile, da keine Pestizide eingesetzt werden, sondern auch Vorteile für das Klima, die Umwelt und das Tierwohl.

In biologisch bewirtschafteten Betrieben dürfen Tiere nur flächengebunden gehalten werden und müssen einen Auslauf haben. Zudem werden mehr vorbeugende Maßnahmen getroffen und seltener Antibiotika eingesetzt. Auch die Umwelt profitiert davon, dass keine künstlichen Stickstoffdünger eingesetzt werden.

Auf die Rückfrage, ob denn tatsächlich alles Bio sei, was im Supermarkt als solches gekennzeichnet ist, erklärt Werner, dass bei Bioprodukten eine jährliche strenge Kontrolle stattfindet und so die hohe Qualität gewährleistet wird. So unterscheidet sich Bio auch von „nur“ regionalen Produkten.

Regional und Bio

Der Begriff „regional“ ist nicht definiert und wird auch nicht kontrolliert. „Bio“ hingegen darf nur auf der Verpackung stehen, wenn tatsächlich kontrolliertes „Bio“ drin ist. Ebenfalls wies die Projektmanagerin auf den Ministerialbeschluss vom bayerischen Staatsministerium am 11. November 2020 hin, der zunächst fordert, dass die staatlichen Kantinen bis 2025 einen 50-prozentigen bio-regionalen Anteil an Lebensmitteln vorweisen.

Nachziehen sollen die Kindergärten und Schulen und ebenfalls bis 2025 einen bio-regionalen Anteil bei der Verpflegung der Kinder erreichen. Hier sollen 25 Prozent des Anteils regional sein und 25 Prozent des Anteils bio-regional.

Kinderhaus St. Christoph mit 75-prozentigem Bio-Anteil

Dass dies möglich ist, zeigt das Kinderhaus St. Christoph aus Georgenberg. Hier wird frisch und mit einem 75-prozentigen Bio-Anteil gekocht und dies zu humanen Preisen. Für umstellungsinteressierte Caterer bietet das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten das BioRegio-Coaching als erste Hilfestellung an. Das Interesse der Eltern an einem höheren Anteil an einer bio-regionalen Ernährung der Kinder war vorhanden.

Ackerdemie

Auch die Ackerdemie, bei der ein Gemüseacker zur Bewirtschaftung für die Kinder mit Hilfe von Acker-Coachen angelegt wird, stoß auf Interesse bei den Eltern, hierbei wurde jedoch auf den Mehraufwand für das Personal hingewiesen.

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