Klinikum Weiden feiert
Weiden. Die Erweiterung und Sanierung des Klinikums Weiden wird gefeiert: Zur Einweihung der Bauabschnitte acht und neun überzeugen sich viele Ehrengäste vom Fortschritt.
Von Jürgen Wilke
Das Klinikum Weiden, Stadt Weiden und viele Ehrengäste feiern die Einweihung des achten und des neunten Bauabschnitts im Neubau neben dem „Augustiner-Gebäude“.
Wichtiger Punkt des Bauabschnitts acht (2016 -2019) betraf den Landeplatz für den Rettungshubschrauber. Die Ehrengäste mussten zwar auf eine Landung von “Christoph 80” auf dem Dach verzichten, denn der Rettungshubschrauber durfte aus Sicherheitsgründen wegen der angebrochenen Dunkelheit (Christoph 80 hat keine Nachtflugzulassung, diese wird nur Intensivtransporthubschraubern erteilt) nicht landen. Doch der guten Laune tat das keinen Abbruch.
Beim Rundgang besichtigte die Gruppe den Rest des Gebäudes, das die Normalstation, Lagerräume, EDV und Technik, sowie die Palliativstation aus Neustadt inne hat. Im Bauabschnitt neun (2014 bis 2017) erfolgte die Erweiterung der Zentralen Notaufnahme, die seit Anfang 2017 in Betrieb ist.
Weiter investieren, mehr Freiheiten
Gesundheitsministerin Melanie Huml und Ministerpräsident Dr. Markus Söder nahmen an der Einweihung teil. Söder lobte das Klinikum als “Super-Krankenhaus auf höchstem Niveau“. Seiner Meinung nach müssten derartige Häuser eigentlich “Lebenshäuser” heißen. Er habe aus der Nordoberpfalz viel Engagement und Kreativität erlebt, weshalb er weiter seine Unterstützung versprach. Er sagte zu, die Rekordinvestitionen des Landes Bayern in den Ausbau der Krankenhäuser auch in den nächsten fünf Jahren zu halten. Das macht fast 650 Millionen Euro aus.
Nicht nur die Technik auch die Menschlichkeit in Krankenhäusern muss laut Dr. Söder gefördert werden. Sorgen bereite ihm der ärztliche Nachwuchs, es gäbe mehr Studenten, aber weniger Ärzte. “Dokumentationen und Bürokratie müssen geringer werden. Dafür braucht der medizinische Beruf mehr Freiheiten. Auch um mehr Ärzte für den ländlichen Raum zu gewinnen, sollen diese Studienplätze, auch ohne Numerus clausus, zur Verfügung stehen“, forderte Söder in seiner Ansprache.
Die Berufe von Pflegekräften und Hebammen müssten in der Öffentlichkeit viel besser wahrgenommen werden. “Sie verdienen höhere Anerkennung”, sagte der Ministerpräsident.
Erstklassige Krankenhäuser – auch auf dem Land
Die Gesamtsanierung des Klinikums sei laut Gesundheitsministerin Melanie Huml ein eindrucksvoller Beleg für moderne Versorgungssicherheit im ländlichen Raum. Das Land Bayern habe allein für die letzten beiden Bauabschnitte knapp 36 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Insgesamt seien Fördermittel in Höhe von rund 152 Millionen Euro bewilligt worden. “Wir setzen uns intensiv für gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern ein. Denn wir brauchen auch auf dem Land erstklassige Krankenhäuser“, so Huml.
Gottes Segen für die Räume und für die Menschen, die darin arbeiten, erbaten Pfarrer Dominic Naujoks und Pastoralreferent Helmut Brandl. Sie bedankten sich für die tolle Unterstützung der Klinik-Seelsorge.
Kliniken-Vorstand Josef Götz überreichte Ministerpräsident Söder einem Zoigl-Korb mit oberpfälzer Schmankerln, der Ministerin Huml einen Blumenstrauß und beiden Gästen aus München je ein Buch des oberpfälzer Kabarettisten, Schauspielers, Musikers und Autors Norbert Neugirg. „Damit Sie auf Ihren Fahrten was Gscheit’s zum Lesen haben”, bemerkte er.
Seggewiß appelliert: Krankenhausfinanzierung überdenken
Kliniken Vorstand Götz dankte der Regierung der Oberpfalz, vertreten durch Präsident Axel Bartelt, für stets konstruktive Verhandlungen, die gute Zusammenarbeit und Unterstützung während der gesamten Bauzeit. Auch Weidens Oberbürgermeister Kurt Seggewiß lobte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Regierung und der Stadt. An Söder und Huml appellierte der OB, nochmals die Krankenhausfinanzierungen zu überdenken, denn von 29 kommunalen Trägerschaften würden nur fünf schwarze Zahlen schreiben.
Gäste der Einweihungsfeier waren außerdem die Landtagsabgeordneten Dr. Stephan Oetzinger und Christoph Skutella, sowie Tirschenreuths Landrat Wolfgang Lippert und sein Vorgänger Hans Kaltenecker, der mit dem Start des ersten Bauabschnitts die Baumaßnahmen am Klinikum Weiden in die Wege geleitet hatte.
Das Saxophon Quartett die „Sax Brothers“ aus Weiden umrahmten die Einweihung musikalisch.
Bilder: Jürgen Wilke
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